St. Joseph-Krankenhaus

Hallo,

ich hab die Sache nicht ganz verfolgt, deshalb vielleicht eine doppelte
Antwort. Das Krankenhaus unterstand/gehörte dem Orden, weshalb es sich bei
der Leiterin des Krankenhauses sicherlich um die Schwester Oberin handelte.
Da die Schwestern keine ausgebildeten Ärztinnen stellten, mußten sie sich
weltlichen Ärzten bedienen.

Noch heute gehört das Gelände dem Orden. Im Krieg wurden die Gebäude stark
zerstört und nach dem Krieg teilweise wieder aufgebaut. Ein Krankenhaus
wurde auch wieder betrieben, m.W. inzwischen nicht mehr. In dem ehemaligen
Krankenhaustrakt befindet sich heute aber noch ein Alten-/Pflegeheim. Auch
hat der Orden nach 1990 ein Gebäude wieder im alten Stil neu errichten
lassen, mit gelber Ziegelsteinfassade. Derzeit (Feb. 2009) ist ein weiterer
Gebäudeteil im Rohbau fertig. Es sieht so aus, als würde auch er im alten
Stil errichtet.

In Breslau gab es einen Dr. Karl (Carl) Maiß (Mais, Maiss), * 20.12.1871 in
Katscher, Krs. Leobschütz. 1914, 1917, 1926/27: Frauenarzt und Primär-Arzt
der Gynäkologischen Abteilung des St. Josephs-Krankenhauses in Breslau. 1933
Frauenarzt und Arzt am St.-Josephs-Krankenhaus in Breslau (Neue Taschenstr.
16). 1935, 1937 Frauenarzt und dirigierender Arzt am St. Josephs-Krankenhaus
(Hardenbergstr. 14), 1941, 1943 Frauenarzt in Breslau (Uferstr. 2 bzw.
Hardenbergstr. 14-16). Zwei Söhne Dr. med. Hans-Joachim Maiß und Dr. med.
Ulrich Maiß. Letzterer (* 30.05.1914 in Breslau), 1940 Assistenzarzt an der
Gynäkologischen Abteilung des St.-Josephs-Krankenhauses in Breslau. (Quelle:
Historisches Ärztelexikon für Schlesien, Bd. 4, Frankfurt/M. 2006.

Die Anschrift Hardenbergstr. 14-16 scheint das Privathaus des Dr. Maiß sen.
Gewesen zu sein, wo er eine eigene Praxis betrieb (AB 1941).

Der Orden betreibt übrigens auch in Berlin-Tempelhof ein Krankenhaus
gleichen Namens. Wenn Du näheres über die Schwester Oberin erfahren
möchtest, empfiehlt sich eine Anfrage dort, oder direkt in Breslau. Die
ehemalige Schwester Oberin Fortunata (noch 2002 im Amt, jetzt nicht mehr),
sprach gut deutsch.

Gruß von Alexander