Sorrrrrrrrrrry

Sowas passiert eben auch einem alten Hasen noch, falsche Adressierung! Ich bitte um Verzeihung, Liste!
Uli

Hi Uli,

kein Problem, war, wenn auch sehr pers�nlich, recht sch�n zu lesen. Es ist ja nix wirklich Privates nach aussen gedrungen, passt scho !!!

W�r gut, wenn sich alle so angenehm artikulieren k�nnten :wink:

Aber ich sag mal absichtlich nicht: "weiter so" :wink: OK? :-)))

In freundschaftlichem und freundlichen Sinn liebe Gr��e,
Herbert (Stockbauer)

PS: Nix wirklich passiert, oder ? Servus...
Lichte Momente darf jede/r mal haben...
Ich hab sie auch schon oft geung genutzt... :)))

Ulrich M. Schoenknecht schrieb:

Hallo Uli,

da brauchst Du Dich doch nicht zu entschuldigen.
Ich jedenfalls habe Deinen Text gern gelesen.
Wenn ich auch nicht mehr zu den J�ngsten z�hle, so habe ich die damalige "schlimme" Zeit nur aus der Ferne (Bremen) und als sehr junger Sch�ler ( 10 Jahre) miterlebt.
Unsere kleine Schule hatte damals pl�tzlich statt 250 dann �ber 600 Sch�lerInnen. Es waren darunter die Mehrzahl Fl�chtlingskinder !
Pl�tzlich waren von jeder der 8 Klassen der "Volksschule" doppelt soviele - also von jedem Jahrgang 2 Klassen. Und jede Klasse hatte so 30 - manche sogar 40 - Sch�ler.
Das war das, was unser Leben durch die damalige "schlimme" Zeit sichtbar ver�nderte.
Hinzu kamen aber ja noch die zwangsweisen Einquartierungen der Fl�chtlingsfamilien. Was h�rte man da f�r ein Sprachgewirr von "s�chsisch" und "berlinerisch" !
�ber deren Elend und Kummer bekamen wir als Kinder weniger mit - wir spielten ja mit den neuen Spielkameraden drau�en.

Erst sehr viel sp�ter - so mit dem Eintauchen in die Familienforschung - bin ich in den Mailinglisten mit dem ganzen Vertreibungs-Elend und -Kummer konfrontiert worden.
Was ist da so manches Mal ein Aufschrei durch die Mailinglisten der ehem. Ostgebiete (Oberschlesien, Niederschlesien, Sudeten, B�hmen, M�hren) gegangen, wenn j�ngere Forscher meinten, dass es so langsam genug sein m�sse mit dem "Nachtrauern" nach den ehem. deutschen Gebieten. Wie weh m�ssen solche �u�erungen den Betroffenen getan haben !
Wenn es �berhaupt m�glich ist, dass jemand seine Schmach, sein Elend, seine Gram, seinen Kummer hinausschreiben kann, dann war es hier der Fall.

Erst da bekam ich so richtig mit, was es bedeutet hatte, sein gesamtes Hab und Gut zu verlieren, aus seiner angestammten Heimat vertrieben zu werden (nur mit den n�tigsten Habseligkeiten in einem Koffer; in einen Bahnwaggon verfrachtet), nicht wissend wohin die Fahrt geht. So manches Mal waren Familien auseinandergerissen worden (die Eltern waren mit einem Kind in einem Zug; ein oder mehrere Kinder dieser Familie waren in einem anderen Zug). Dann der Kummer und Gram �ber umgekommene Familienangeh�rige (durch Bombeneinwirkung oder durch Krankheiten wegen der Entbehrungen).

Ich kann das so mit meinem begrenzten Wortschatz �berhaupt nicht umfassen.

Doch das sind eben die Nebeneffekte und -Ergebnisse der Familienforschung, die dieses Hobby doch erst so richtig spannend machen. Das nackte Sammeln von Daten (Geburt; Heirat; Tod) ist zwar interessant aber eigentlich ziemlich �de. Wenn man nach seinen Vorfahren forscht, bleibt es einem nicht erspart, in die Geschichte "einzutauchen". Dabei st��t man dann auf solche Ereignisse und Zusammenh�nge.

In diesem Sinne w�nsche ich allen noch ein sch�nes Wochenende

Heinz (Schlutow)

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Uli, Heinz und sonstige Mitleser von "Sorrrrry"

Eure Beitr�ge zur "schlimmen Zeit" m�chte ich durch den Heinweis auf ein bemerkenswertes Buch
erg�nzen, weil ich glaube dass Ahnenforscher generell geschichtsinteressiert sind und es sich bei den
"Lebenserinnerungen eines deutschen Prager Juden" um einen besonderen Einblick in diese
schlimme Zeit und zudem eine spannende Schilderung handelt. Das Buch hei�t
"Ein Mosaiksteinchen des Hintergrundes" von Arnold Sch�ck (Deutsche Literaturgesellschaft)

Martin (K�pper)

Da hier heute alles nachweihnachtlich milde gestimmt ist (wenn das Gerd S. oder gewisse NM - Netiquetten-H�ter w��ten wie man hier die Listenbestimmung schn�de ignoriert...) noch einige wenige Worte zur Nazizeit-Aufarbeitung, die ich auch an Markus und seinen Vater schrieb:

Pers�nliche Beitr�ge �ber Flucht, Kriegsende u.a. werden ganz sicher einmal f�r sp�tere Forschungen sehr wichtig. Man brauchte ja in Deutschland unnat�rlich lange, bis man Schocks und Traumata von damals bew�ltigt hatte und dran ging, die Zeit in den eigenen K�pfen und dann auch literarisch aufzuarbeiten. In Berlin hat es mindestens 20 Jahre gedauert (und dauert teilw. noch!) bis man anfing, die Nazizeit (inkl. Judenmord) in Schulb�chern geeignet zu beschreiben. Mich regt das heute noch auf, wie man damals von Familie, Schule und Staat als v�llig unm�ndig behandelt wurde. Die "Auschwitz - Generation" wie sie bei uns Berliner 68ern genannt wurde, lebte und lebt weiter, auch in manchen Listen! Gott sei Dank, immer weniger!

Nette Gr��e, auch ohne Nett-i-kette
Uli

Hallo in die erlauchte, JA, das seid Ihr, Runde...
:slight_smile:
vielen Dank allen jenen, die mir auf mein Auskunftsersuchen zu T M G hier und direkt geantwortet haben - diese Liste ist eben etwas Besonderes.

Bei weiterer Suche, auf einer Seite die Katharina von Bora gewidmet ist, habe ich mir dann eine wirklich kriminelle "ransomware", eingefangen; in 20 Jahren OC-Unwesen habe ich so etwas Hinterh�ltiges nicht erlebt. Der Seitenbetreiber der K.v.Bora Seite ist aber v�llig unschuldig. Nach 2 Tagen (und in etwa auch N�chten) habe ich dann aufgegeben und den Rat, den ich anfangs bekam "HD formatieren, OS neu aufspielen), befolgt. Wer mehr wissen will, schreibe mir direkt. Zwei Lehren: Noch mehr backups, sich nie selbst als administrator einsetzen!

Ich fand jetzt bei meiner Suche einen sch�nen Link, mit den in USA beliebtesten "top ten genealogy softwares".

http://genealogy-software-review.toptenreviews.com/

Ich denke, ich werde (vorerst!) bei meinem ungeliebten TNG bleiben und ihn ab und zu mit einer in PAF/ AQ erstellten GEDCOM f�ttern.

Liebe Gr�sse

Uli

Hallo mein lieber Sanddorniger Heinz,
war gut, mal wieder von Dir zu h�ren.

Ich habe klitzekleine Probleme mit den Neum�rkern, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst bin, hat man die Liste f�r mich zugemacht, es kam nur eine Bot-Mail "> Der Wunsch nach Beendigung des Abonnements (unsubscribe) ist

eingetroffen. Die E-Mail-Adresse wurde aus der Liste Neumark-L
entfernt."

Ich habe verschiedene Leute angefragt, weil ich dachte, es sei ein technischer Fehler, aber man h�llt sich in Schweigen, auch Mario Seifert, den ich eigentlich sehr sch�tze, meinte, er k�nne nur weiterleiten.

Na gut, ich laufe niemandem nach, zumal die Liste, nach Gerd's Tod sehr mit "Flamewars" besch�ftigt war. Nur, da es die gr��te Liste ist, kam eben doch ab und zu etwas Vern�nftiges �ber. Man sollte einfach eine zweite Liste gr�nden, hast Du nicht Lust?

Der TMG (von dem TNG nicht nur den Namen abgekupfert hat...) ist mir auch zu technisch und so bin ich bei der Kombination PAF (bzw. AQ) und TNG geblieben. Auch weil die einzelnen Seiten schon zu sehr bekannt sind und bei div. Suchmaschinen vorhanden. Wei�t Du, wahrscheinlich suche ich immer noch nach d e r perfekten Software, die eben alles f�r mich aufs Beste und Schnellste erledigt, w�hrend ich auf der Couch liege, Zeitung lese und ab und zu einen Blick auf den Monitor werfe.

Dein Bericht zu den Fluchtzeiten hat mir, auch durch Deinen angenehmen, nat�rlichen Stil gut gefallen, ich habe ihn ein paar mal gelesen. Vielleicht sollte man, solange solche Dinos wie wir noch leben, eine Art Flucht - Blog einrichten, auch unter dem Genealogie-Schirm, weil dort ja eine Menge �ltere sitzen.

Wir, in Berlin, hatten auch Extra-Klassen f�r die "von dr�ben" oder aus der kalten Heimat" und leider auch wenig Kontakt mit denen, ich kann Dir nicht genau sagen, warum.

Wir (damit meine ich "wir Deutsche", obwohl ich mich eher als Europ�er oder Weltb�rger sehe) haben viel Land verloren, das aber in zur�ckliegenden Zeiten meist auch nur durch Kriege gewonnen wurde. Es gibt kein "deutsches" oder "franz�sisches" oder "polnisches" Land sondern nur Land, Natur, Erde - das uns geschenkt oder geliehen wird. Und alle Heimat Vertriebenen die ich kenne oder kannte, haben sich sehr gut eingelebt und eine zweite Heimat, mit gr��erem Wohlstand, innerhalb von 20 - 30 Jahren gewonnen. Trotzdem, ich habe auch Respekt, wenn ein Mensch im Alter sich, meist etwas verkl�rend, an die Jugend in der "alten" Heimat erinnert. Wenn er sagt "alte" Heimat, dann schlie�t es ja ein, dass es auch eine "neue" gibt!

Ich arbeite jetzt an einem sehr umfangreichen Projekt, das sogar etwas Kohle in den Keller bei mir shcaufelt...ein Freund (sehr beg�terter Rechtsanwalt) hat sich hier im Osten ein kleines Schlo� gekauft, 17 Zimmer und will, dass ich ihm eine Geschichte des Schlosses und der dort ehem. ans�ssigen adeligen Familien schreibe. Da kann ich mich voll reinh�ngen, geld- und zeitm�ssig ohne Deckelung. Der letzte "von Bodenhausen" wurde von den Russen misshandelt (er blieb bewu�t auf "seinem" Land und Haus, w�hrend um ihn herum alles fl�chtete) und rausgeschmissen, er ist dann kurz darauf in einem Altersheim verstorben. Das Schloss wurde ein Kinderheim. Vor den "von Bodenhausen" waren noch 3 andere Adelsfamilien auf dem Land, seit 1300 ca. Durch dies Projekt habe ich zum ersten mal mitgekriegt, was f�r abgeschlossenes Leben der Adel in Deutschland (und Europa) f�hrte, wie viel eigene Regeln er hatte. F�r die Genealogie ist einfach, da es nat�rlich mehr Material gibt - aber auch schwieriger, weil sich Namen oft wiederholen, weil sie sich, edle Karnickel, sehr viel untereinander vermehrten und weil man nie genau sagen konnte, wer nun genau in welchem Schloss (wenn sie mehrere hatten) wohnte.

Die Adels Liste ist auch ein sehr elit�rer Haufen, ich sag's Dir....

Gesundheitlich geht es mir gut, ich kriege dauernd neue Tabletten, wie ein Versuchskaninchen. Ich k�mmere mich wenig um Krankheite, mit 70 hat man welche, was soll's! Das Alter hat auch einige Vorteile, oder? Und sterben m�ssen wir alle irgendwann, darauf sollte man sich einrichten aber auch nicht dauernd daran denken und davon reden.

Soweit mein kleiner Bericht, nun h�re ich, wieder einmal, gern von Dir, mu� nicht heute oder morgen sein, sondern, wann immer Du Lust hast. Ich schreibe auch nur noch, wenn ich mich danach f�hle, wie ich �berhaupt viel mehr aus Lust und Spa� tue als aus Pflichtbewusstsein. Das ist dann schon mal einer der Altersvorteile, die ich meinte!

Lieben Gruss, Heinz!

Uli