Liebe Namensforscher !
Hallo Christoph,
woher hast Du das mit der Endung -er?
Das ist mir vollkommen neu, das Richter, Meier, Bauer keine Berufs- bzw.
Standesbezeichnungen sein sollen, sondern Hinweise auf eine adlige
Abkunft.
Ich mu� gestehen, ich wei� es nicht mehr, woher ich das habe. Vielleicht hat
das mal ein Urgro�onkel meines Neffen erz�hlt, vielleicht habe ich es bei
Fritz Herzmanowsky-Orlando gelesen, vielleicht war es auch nur eine
pl�tzliche Eingebung bei mir heute fr�h nach dem Aufwachen, als ich diese
geniale Namensdeutung der polnischen -ski-Namen las, vielleicht auch nur ein
eigenes Weitertr�umen dieses Gedankens beim Fr�hst�ck.
Immerhin:
In �sterreich gab es bis 1806 - erbl�ndische und Reichsakten - folgende
Adelserhebungen:
14 x Bauer
97 x Mayer
4 x Meier
23 x Meyer
147 x M�ller
31 x Richter
und in der Zeit von 1823 bis 1918 auch
2 x Herzmanowsky, davon 1 x mit Pr�dikat v. Orlando.
[alles nach: Karl Friedrich von FRANK, Standeserhebungen und Gnadenakte f�r
das Deutsche Reich und die �sterreichischen Erblande, 1967]
Jetzt am Abend nach einem normalen Arbeitstag sehe ich das wieder etwas
klarer und wundere mich, wie ich denn diesem Umkehrschlu� verfallen konnte,
da� alle Namen auf -er adelig seien, immerhin gibt es in der heutigen
kleinen Republik �sterreich allein �ber 11.000 Telefonanschl�sse auf den
Namen BAUER, die k�nnen doch nicht alle auf die 14 in der gesamten Monarchie
geadelten Bauers zur�ckzuf�hren sein.
Und zu den unehelichen Schlo�herren-Spr��lingen:
Dies gr�ndet sich auf meine jahrzehntelange genealogische Erfahrung:
Zahlreiche Male wurde an mich schon der Wunsch herangetragen, in den
Kirchenb�chern von Slawentzitz, Kreis Cosel, Oberschlesien, mit denen ich
mich sehr intensiv besch�ftige, die laut sogenannter Familien�berlieferung
unehelich-adelige Abkunft von irgendwem "nachzuweisen". Nat�rlich hab ich
diesen Wunsch niemals erfolgreich erf�llen k�nnen, in einigen F�llen konnte
ich sogar die ausschlie�lich eheliche b�uerliche Abkunft nachweisen, sogar
die famili�r �berlieferte (Wunsch-)Unehelichkeit hat sich als falsch
erwiesen, geschweige denn, da� sich auch nur die vagesten Hinweise auf
Seitenspr�nge von Schlo�herren gefunden h�tten.
Aber wie ich ja an den folgenden Meldungen in dieser Liste sehen konnte,
haben diejenigen, die schon etwas eigene genealogische Erfahrung haben, auch
erkannt, da� man mich nicht in allen Punkten so ganz ernst nehmen sollte.
Und dem ein oder anderen Leser ist vielleicht klar geworden, wie schnell man
mit Namensdeutungen im Absurden landen kann.
Herzliche Gr��e aus Wien
Christoph (Fitzek)