Siebenjähriger Krieg 1756: Einmarsch in Sachsen

Werte Zeitreisende,

in seiner "Geschichte des Siebenj�hrigen Krieges" schreibt Friedrich im 4.
Kapitel:

"Man beschlo� (1756 preu�ischerseits) den Krieg nach Sachsen zu verlegen,
sich die Elbe zu sichern...Der K�nig teilte seine Armee in drei Korps Der
Marsch dieser drei Kolonnen war auf Pirna als gemeinsamen Vereinigungspunkt
gerichtet...Die erste (Kolonne) zog von Magdeburg �ber Leipzig, Borna,
Chemnitz, Freiberg und Dippoldiswalde nach Cotta. Die zweite, bei der sich
der K�nig befand, marschierte auf Pretzsch, (man) nahm zun�chst Wittenberg,
worauf dieses Detachement ... bei Torgau �ber die Elbe ging, von wo aus der
K�nig �ber Strehlen (= Strehla?) und Lommatzsch nach Willsdruff zog.... Die
dritte Kolonne ... zog durch die Lausitz"

Fragen hierzu zun�chst:

1: Hat sich bereits jemand eingehender mit den Details des preu�ischen
Einmarsches in Sachsen im August/September Jahre 1756 besch�ftigt?
Auch Hinweise auf eventuell abseitige Literaturfundstellen, die speziell die
damaligen Vorg�nge im s�chsischen Kurkreis (Raum Wittenberg - Torgau -
Herzberg) behandeln, sind gefragt.

2. Welche preu�ischen Truppenteile geh�rten der erw�hnten 2. Kolonne an?

3. Wie war deren Marschweg im vorbezeichneten Raum (bis zur sp�teren
preu�isch-s�chsischen Grenze von 1815) genau?

4. Welche preu�ischen Truppenteile geh�rten dabei zur engeren Umgebung des
K�nigs?
Hier wird vermutet: Auf jeden Fall die Gens d'Armes-K�rassiere.
Welches altpreu�ische Regiment ist damit genau gemeint?

5. Gibt es ein sogenanntes Iterar (= tageweise Auflistung der Reisen und
Aufenthaltsorte) f�r Friedrich im Jahre 1756?

Ich habe Anla� zu der Annahme, da� preu�ische Truppen auch auf der Stra�e
J�terbogk - Oehna - M�geln- Schweinitz vorger�ckt sein k�nnten. "Gleich im
ersten Jahr 1756 brannten in dem nahe gelegenen und (nach Schweinitz)
eingepfarrten Dorfe Dixf�rda 6 H�fe ab." (Heimatborte 1929 S. 70). In einem
benachbarten Dorf waren 1756 zwei Kompanien der Leibwache des K�nigs "Gens
d'armes" einquartiert.

N�rdlich Schweinitz findet man noch heute den Gl�cksburger Wald. Er k�nnte
es wegen der fehlenden gegnerischen Luftaufkl�rung Friedrich erm�glicht
haben, seine Truppen unbeobachtet bis an die s�chsische Grenze
heranzuf�hren. Diese Stra�e verl�uft noch heute von J�terbog bis kurz vor
Schweinitz nahezu schnurgerade durch den brandenburgisch-s�chsischen
Grenzbereich und erscheint damit f�r milit�rische (Vor-) M�rsche geradezu
ideal.

Nimmt man Friedrich w�rtlich, da� Pretzsch von seiner Kolonne besetzt wurde,
so war es von Schweinitz aus nur ein kurzes St�ck nach Jessen (den dabei zu
passierenden Weinberg wird sich auch Friedrich nicht haben entgehen lassen)
und von dort einigerma�en geradewegs nach Pretzsch (�ber die Elbf�hre bei
Mauken, was seiner sp�teren Darstellung widerspr�che).

Denkbar w�re aber auch (nach Friedrichs Worten), da� Pretzsch f�r Friedrichs
Kolonne nur eine Landmarke auf der Landkarte war und sie tats�chlich von
Schweinitz �ber Annaburg quer durch die Annaburger Heide (heute wegen
Truppen�bungsplatz! nur noch mit Sondererlaubnis nachfahrbar) marschierte
und damit unbemerkt bzw. in Deckung bis kurz Zwethau - Torgau gelangen
konnte. Damit w�re auch Friedrichs Elb�bergang erst bei Torgau (der
wievielte "Elb�bergang bei Torgau" in der Geschichte war das?) erkl�rt.

Mir als milit�rischen Laien erscheint die zweite Route einleuchtender.

Was meinen die Experten zu solchen Vorstellungen?

Freundliche Gr��e

J�rgen Wagner