Seltsame Schreibweisen / Geburtsname der Mutter

In einer eMail vom 10.07.2007 23:02:23 Westeuropäische Sommerzeit schreibt
Ko Meerwaldt:

Hallo Mitforscher(in),

In das KB von Wolfsdorf finde ich in frühere Zeiten statt -us oft -g.
filius - filig
Jacobus - Jacobg
und das mitt fast alle Namen.
hat das eine Bedeutung ?

Rund 1755 und früher haben die Muter in die Taufeintrage keine Familiename?
<<

Hallo Ko Meerwaldt,
die Endung "us" (wie z.B. in filius...) erscheint in der damaligen
Schreibweise oft wie "y" oder auch "g". Es ist aber immer als "...us" zu lesen. In
meiner Anfängerzeit bin ich auch oft drüber gestolpert. Es steckt keine tiefere
Bedeutung dahinter. Es ist nur eine verkürzte Schreibweise von damals.

Leider leider kommt es in vielen Kirchenbüchern häufig vor, daß in den
früheren Jahrgängen die Familiennamen der Mütter fehlen. Ich kenne auch
Eintragungen, die nur den Vater erwähnen (z.B. Meister Johann Moeller läßt seinen Sohn
Friedrich taufen ...).
Ich kann bestätigen, daß es in vielen Kirchspielen erst etwa nach 1720-50
üblich wird, die Mutter mit Geburtsnamen zu erwähnen. Wenn dann für den Zeitraum
auch keine Traueinträge vorliegen, ist es meistens unmöglich, die Mutter
eindeutig zu identifizieren - es sei denn, bei den Sterbeeinträgen haben die
Pastoren ausführliche Angaben gemacht (kommt leider auch nur selten vor).

Grüße aus Berlin

Viktor