Die Angaben haben mich überrascht und werden bearbeitet.
Vorerst vielen Dank
Schwenke
Hallo Listenteilnehmer,
ich bin auf der Suche nach Informationen über Siebert Hemcke. Dieser war
1793 Gefreiter im 14. leichten kurhannoverschen Infanterieregiment. Er
hatte vor, in Osterode am Harz zu heiraten, dort ist die Trauung jedoch
nicht vollzogen worden, "da er zum Militär musste".
Sein Vater war Joh. Conrad Hemcke. Dieser wird als Gerichtsadvocat zu
Geber bei Stade bezeichnet.
Mehr Informationen habe ich leider nicht. Ist vielleicht jemandem
während der Forschungsarbeit eine dieser beiden Personen "begegnet"?
Viele Grüße
Andreas (Hamdorf)
Hallo zusammen,
was bedeutet Vollerbe, Halberbe, Markk�tter, K�tter und Heuerling?
Kann ich das irgendwo digital nachschlagen?
Danke im voraus.
Andreas (Richter)
Hallo zusammen,
stolpere des�fteren �ber Bezeichnungen wie
-Stamm
- Ast
- Linie
- Haus
Gibt es hierf�r genaue Definitionen oder sind diese
Bezeichnungen eher willk�rlich?
Viele Gr��e,
Matthias
Mit sch�nen Gr��en von Yahoo! Mail - http://mail.yahoo.de
Hallo Andreas,
soweit mir bekannt ist der Vollerbe der Erbe des Hofes, Gutes etc. Ein
Halberbe, Markk�tter und K�tter bezeichnen die Aufsitzer (Inhaber) des Hofes
oder Gutes oder Bauernhof, je nach Gr��e, ein Halberbe ist gr��er als ein
Markk�tter(kotten) und dieser gr��er als ein Kotten. Heuerlinge sind
angeworbene Kr�fte *angeheuert*, also mehr Wanderarbeiter, die aber auch
mehrere Jahre oder l�nger verbleiben konnten.
Gru� Astrid Linke
Hallo Astrid,
vielen Dank f�r die Antwort.
Bedeutet das wenn ein K�tter ein Aufsitzer (Inhaber) ist, da� er auch Eigent�mer ist?
Wenn ja, so m�sste doch sein Sohn sp�ter mal Vollerbe sein oder?
Gru�
Andreas (Richter)
Hallo Andreas,
Die Koettereien wurden ab ca. 1500 gegruendet, das sind also juengere
Hoefe als
die der Vollerben, die im Allgemeinen aus dem Mittelalter stammen.
Halberben konnten geteilte Vollerben sein, dabei ging es aber
hauptsaechlich um die
Einstufung zur Grundsteuer.
Ein Koetter kann wohl Vollerbe werden, da muss er aber viel Land
dazukaufen,
wenn sein Sohn oder seine Tochter die Koetterei erben, sindf sie immer
noch Koetter.
Markkoetter ist eine Osnabruecker Bezeichnung, die kann man mit allen
dazugehoerigen
Paragraphen nachschlagen bei Johann Aegidius Kloentrup, Alphabetisches
Handbuch der besonderen Rechte
und Gewohnheiten des Hochstifts Osnabrueck, Osnabrueck 1789 bis 1800.
betrifft auch die benachbarten westfaelischen Gebiete
Standorte: Staatsarchive Osnabrueck und Oldenburg.
Das einzuscannen waere eine verdientvolle Aufgabe ...
Gruss aus Diepholz
Falk Liebezeit
Date: Mon, 7 Jun 2004 17:20:51 +0200
Subject: Re: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
From: Andreas Richter <andreas.richter@osnanet.de>
To: FamNord <famnord@genealogy.net>
Hallo Astrid,
vielen Dank f�r die Antwort.
Bedeutet das wenn ein K�tter ein Aufsitzer (Inhaber) ist, da� er auch
Eigent�mer ist?
Wenn ja, so m�sste doch sein Sohn sp�ter mal Vollerbe sein oder?Gru�
Andreas (Richter)
> Hallo Andreas,
> soweit mir bekannt ist der Vollerbe der Erbe des Hofes, Gutes etc.
Ein
> Halberbe, Markk�tter und K�tter bezeichnen die Aufsitzer (Inhaber)
des
> Hofes
> oder Gutes oder Bauernhof, je nach Gr��e, ein Halberbe ist gr��er
als ein
> Markk�tter(kotten) und dieser gr��er als ein Kotten. Heuerlinge sind
> angeworbene Kr�fte *angeheuert*, also mehr Wanderarbeiter, die aber
auch
Tut mir leid, ich bin es schon wieder:
www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/frameset.htm
das drw bedeutet deutsches Rechtswoerterbuch ONLINE
und da ist Joh. Aegidius Kloentrup s Alphabetisches Handbuch eine der
vielen Quellen,
auch das Stichwort MARKKOETTER ist dabei
viel Spass beim Nachschlagen !
Gruss aus Diepholz
Falk Liebezeit
Date: Mon, 7 Jun 2004 15:01:56 +0200
Subject: Re: Re: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
From: FalkLiebe@t-online.de
To: "FamNord" <famnord@genealogy.net>
Hallo Andreas,
Die Koettereien wurden ab ca. 1500 gegruendet, das sind also juengere
Hoefe als
die der Vollerben, die im Allgemeinen aus dem Mittelalter stammen.
Halberben konnten geteilte Vollerben sein, dabei ging es aber
hauptsaechlich um die
Einstufung zur Grundsteuer.
Ein Koetter kann wohl Vollerbe werden, da muss er aber viel Land
dazukaufen,
wenn sein Sohn oder seine Tochter die Koetterei erben, sindf sie immer
noch Koetter.
Markkoetter ist eine Osnabruecker Bezeichnung, die kann man mit allen
dazugehoerigen
Paragraphen nachschlagen bei Johann Aegidius Kloentrup, Alphabetisches
Handbuch der besonderen Rechte
und Gewohnheiten des Hochstifts Osnabrueck, Osnabrueck 1789 bis 1800.
betrifft auch die benachbarten westfaelischen GebieteStandorte: Staatsarchive Osnabrueck und Oldenburg.
Das einzuscannen waere eine verdientvolle Aufgabe ...Gruss aus Diepholz
Falk Liebezeit
> Date: Mon, 7 Jun 2004 17:20:51 +0200
> Subject: Re: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
> From: Andreas Richter <andreas.richter@osnanet.de>
> To: FamNord <famnord@genealogy.net>> Hallo Astrid,
>
> vielen Dank f�r die Antwort.
>
> Bedeutet das wenn ein K�tter ein Aufsitzer (Inhaber) ist, da� er
auch
> Eigent�mer ist?
> Wenn ja, so m�sste doch sein Sohn sp�ter mal Vollerbe sein oder?
>
> Gru�
>
> Andreas (Richter)
>
>
>
> > Hallo Andreas,
> > soweit mir bekannt ist der Vollerbe der Erbe des Hofes, Gutes etc.
Ein
> > Halberbe, Markk�tter und K�tter bezeichnen die Aufsitzer (Inhaber)
des
> > Hofes
> > oder Gutes oder Bauernhof, je nach Gr��e, ein Halberbe ist gr��er
als ein
> > Markk�tter(kotten) und dieser gr��er als ein Kotten. Heuerlinge
sind
> > angeworbene Kr�fte *angeheuert*, also mehr Wanderarbeiter, die
aber
auch
> > mehrere Jahre oder l�nger verbleiben konnten.
> >
> > Gru� Astrid Linke
> > From: "Andreas Richter" <andreas.richter@osnanet.de>
> > To: "FamNord" <famnord@genealogy.net>
> > Sent: Monday, June 07, 2004 9:45 AM
> > Subject: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
> >
> >
> >> Hallo zusammen,
> >>
> >> was bedeutet Vollerbe, Halberbe, Markk�tter, K�tter und
Heuerling?
Hallo Falk,
danke f�r die Erkl�rung.
Gru�
Andreas (Richter)
English below
Und ausser dem Deutschen Rechts-Woerter-Buch von der Uni Giessen
hat die Universitaet Trier
Das Deutsche Woerterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm im Internet:
http://www.dwb.uni-trier.de/index.html
Halberbe, Neutrum
Gegensatz zu Vollerbe, kleineres, vom Vater auf den Sohn erbendes
Bauerngut im Westfaelischen (vergleiche unter Erbkotte 3, 727): man
theilet sie (die Bauernhoefe) in
ganze, halbe und viertel, oder nach unserer Art zu reden, in Vollerbe,
Halberbe und Erbkotten ein
Moeser 5, 4; der Inhaber eines Erbes, Halberbes oder Kottens 1, 333.
Erbe hat hier die Bedeutung einer bestimmten (Steuer-) Groesse eines
Bauernhofes.
Vom Vater auf den Sohn schreibt Moeser, es kann aber auch der
Schwiegersohn sein, der dann den Hofnamen
annimmt
half farm (NOT half heritage !)
contrast to complete/full farm, a smaller farm in Westphalia, refer to
Erbkotte 3,727
you partage them (the farms) into complete/full, half or quarters,
or adjusting to our kind of speaking, into fullfarm, halffarm and
"inherited" cottage
Moeser 5, 4; the owner/farmer/user/tiller of a fullfarm, hallffarm or
"inherited cottage"
Gruesse greetings
Falk Liebezeit
Diepholz
Date: Mon, 7 Jun 2004 18:33:32 +0200
Subject: Re: Re: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
From: Andreas Richter <andreas.richter@osnanet.de>
To: FamNord <famnord@genealogy.net>
Hallo Falk,
danke f�r die Erkl�rung.
Gru�
Andreas (Richter)
> Hallo Andreas,
>
> Die Koettereien wurden ab ca. 1500 gegruendet, das sind also
juengere
> Hoefe als
> die der Vollerben, die im Allgemeinen aus dem Mittelalter stammen.
> Halberben konnten geteilte Vollerben sein, dabei ging es aber
> hauptsaechlich um die
> Einstufung zur Grundsteuer.
> Ein Koetter kann wohl Vollerbe werden, da muss er aber viel Land
> dazukaufen,
> wenn sein Sohn oder seine Tochter die Koetterei erben, sindf sie
immer
> noch Koetter.
> Markkoetter ist eine Osnabruecker Bezeichnung, die kann man mit
allen
> dazugehoerigen
> Paragraphen nachschlagen bei Johann Aegidius Kloentrup,
Alphabetisches
> Handbuch der besonderen Rechte
> und Gewohnheiten des Hochstifts Osnabrueck, Osnabrueck 1789 bis
1800.
> betrifft auch die benachbarten westfaelischen Gebiete
>
> Standorte: Staatsarchive Osnabrueck und Oldenburg.
> Das einzuscannen waere eine verdientvolle Aufgabe ...
>
> Gruss aus Diepholz
>
> Falk Liebezeit
>
>> Date: Mon, 7 Jun 2004 17:20:51 +0200
>> Subject: Re: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
>> From: Andreas Richter <andreas.richter@osnanet.de>
>> To: FamNord <famnord@genealogy.net>
>
>> Hallo Astrid,
>>
>> vielen Dank f�r die Antwort.
>>
>> Bedeutet das wenn ein K�tter ein Aufsitzer (Inhaber) ist, da� er
auch
>> Eigent�mer ist?
>> Wenn ja, so m�sste doch sein Sohn sp�ter mal Vollerbe sein oder?
>>
>> Gru�
>>
>> Andreas (Richter)
>>
>>
>>
>> > Hallo Andreas,
>> > soweit mir bekannt ist der Vollerbe der Erbe des Hofes, Gutes
etc.
> Ein
>> > Halberbe, Markk�tter und K�tter bezeichnen die Aufsitzer
(Inhaber)
> des
>> > Hofes
>> > oder Gutes oder Bauernhof, je nach Gr��e, ein Halberbe ist gr��er
> als ein
>> > Markk�tter(kotten) und dieser gr��er als ein Kotten. Heuerlinge
sind
>> > angeworbene Kr�fte *angeheuert*, also mehr Wanderarbeiter, die
aber
> auch
>> > mehrere Jahre oder l�nger verbleiben konnten.
>> >
>> > Gru� Astrid Linke
>> > From: "Andreas Richter" <andreas.richter@osnanet.de>
>> > To: "FamNord" <famnord@genealogy.net>
>> > Sent: Monday, June 07, 2004 9:45 AM
>> > Subject: [FamNord] Vollerbe, Halberbe
>> >
>> >
>> >> Hallo zusammen,
>> >>
>> >> was bedeutet Vollerbe, Halberbe, Markk�tter, K�tter und
Heuerling?
Hallo Andreas,
in Westfalen erbte oft der j�ngste Sohn oder Tochter. Diese wurden dann auch
Vollerbe. Aber nach welchen Kriterien bestimmt wurde, welches Kind jetzt
Erbe wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Meist heiratete der �lteste Sohn
selber eine Hoferbin und nahm dann diesen Namen an. Eigent�mer war bis zu
S�kularisation (�hem, oder so) entweder die Kirche oder der Adel und die
Aufsitzer abgabepflichtig. Danach wurde der Besitz an *das Volk* verkauft,
dann war der Aufsitzer der Eigent�mer.
Viele Gr��e,
Astrid Linke
Hallo Andreas,
damit die Verwirrung nicht ins Unendliche geht:
als Vollerbe wurde ein Bauerngut bezeichnet, da� ausreichte, um eine Familie
zu ern�hren. Der Umfang richtete sich nach der Bodenqualit�t. Wurde es
geteilt, nannte man es Halberbe. Ein K�tter besa� meist nur wenige Morgen,
meist Gartenland, war also weder Vollbauer noch Halbbauer. Ein Heuerling ist
ein P�chter oder Mieter. Auch ein Wohnungsmieter konnte als Heuerling
bezeichnet werden (so in Flensburg 1803).
Gru� Gisela L.
Hallo Liste,
nochmals Danke f�r die vielen Beitr�ge zu meiner vorherigen Frage.
Jetzt interessiert mich ob der "Colon" oder "Colonus" immer auch Hofbesitzer war.
Viele Gr��e
Andreas (Richter)
Hallo Andreas,
gute Frage! Bei einem Status animarum und anderen Listen/Steuerlisten w�rde
ich sagen, da� ein Colon - Bauer ein Hofaufsitzer war. Ansonsten stand dort
Heuerling oder Leibz�chter (ehemaliger Aufsitzer, die Eltern oder
Schwiegereltern des neuen Aufsitzers) Ob jetzt die Bezeichnung Colon in den
Kirchenb�chern immer f�r einen Hofbesitzer steht, da bin ich nicht ganz
sicher. Zumindest habe ich bisher in den KB noch nicht Tagel�hner oder
Heuerling gelesen.
Gru�
Astrid Linke
Originally to: famnord@genealogy.net
Hallo Andreas.
Saturday June 05 2004, A. Hamdorf wrote to 'FamNord':
> ich bin auf der Suche nach Informationen �ber Siebert Hemcke. Dieser
> war 1793 Gefreiter im 14. leichten kurhannoverschen
> Infanterieregiment. Er hatte vor, in Osterode am Harz zu heiraten,
> dort ist die Trauung jedoch nicht vollzogen worden, "da er zum Milit�r
> musste". Sein Vater war Joh. Conrad Hemcke. Dieser wird als
> Gerichtsadvocat zu Geber bei Stade bezeichnet. Mehr Informationen habe
> ich leider nicht. Ist vielleicht jemandem w�hrend der Forschungsarbeit
> eine dieser beiden Personen "begegnet"?
Leider kan ich dir mit diesen Personen nicht helfen, aber vielleicht kannst
du mir helfen. Ich habe jahrelang den Geburtsort f�r diesen Mann gesucht:
Schmiedegesell Gottfried Hemke den 2. November 1798 in Frederiks tyske
kirke (Friedrichs deutsche Kirche in Kopenhagen) mit Jgfr. Christine
Oellegaard M�ller verheiratet. GH ist za. 1749 geboren und starb 1. Nov.
1827 in Kopenhagen.
Die Ehepaar ist meiner Urururgrosseltern.
MfG. Leif
Hallo Andreas,
bei den u.g. gesuchten Personen kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich habe
jedoch unter meinen Ahnen einen Henrich Conrad Henke * 11.07.1727 in
Hohnstedt. Sein Sohn Johann Christoph Henke * 1752 in Hohnstedt war
ebenfalls Soldat (Corporal). Hohnstedt liegt nicht weit entfernt von
Osterode. Hier könnte unter Umständen eine Verbindung bestehen.
Gruß
Jürgen Rode (j.rode@t-online.de)