Hallo J�rgen,
Freude und nochmals Freude, ich habe n�mlich gestern Dienstag, im Stadtarchiv in
der Coburger Chronik nachsehen lassen, die tun so geheimnisvoll, obwohl im
Computer �bertragen.. und da ich mir sicher bin, da� derartige Strafen durch den
Scharfrichter der Stadt Coburg vollstreckt wurden, bat ich eben nachzusehen.
Eine negative Antwort, aber ich wei� der Stadtarchivar ist sehr launisch und wen
er etwas nicht finden will, dann findet es es auch nicht..
Jetzt werde ich mir Ihre mail ausdrucken und morgen Donnerstag ihm
pr�sentieren... Freude .. Freude.
Aber Spa� beiseite.
Ich wurde vor einigen tagen auf dieses Buch hingewiesen, aber nicht im StA
sondern von einem Bekannten in der Spit-Fu�g�nger-Zone. Aber jetzt mit den
Quellen ist das alles kein Problem mehr. Wird in den n�chsten Tagen erledigt.
Noch zu Ihrer Frage nach den Heimatscheinen. Diese Scheine wurden ausgeh�ndigt
wenn eine Person ins Ausland, von Gauerstadt nach Billmuthhausen und �hnl. und
dort bleiben wollte, aber die Absicht hatte wieder zur�ck zu kehren bezw die
eigene Staatsangeh�rigkeit nicht aufzugeben.
Beispiel aus der Jetztzeit. Meine Frau ist �stereicherin, hat einen
�sterreichischen Pa�, obwohl sich ihr Lebensmittelpunkt hier in CO befindet.
Dem entsprachen die damaligen Heimatscheine. Und diese eigene
Staatsangeh�rigkeit wurde nat�rlich auch auf die Kinder und Enkel �bertragen.
Dazu auch ein Beispiel: Es kommen ja viele Deutsche aus Ru�land usw. Da sind
viele dabei, die sind auf Grund dieser Heimatscheine noch Deutsche, oder auf die
fr�heren L�nder �bertragen Sachsen-Coburg, Sachsen-Meiningen. Die damaligen
"Auswanderer" wollten ja hiesige B�rger bleiben, um wennd as Vorhaben scheiterte
wieder zur�ck zu k�nnen. Es gelang ihn Fu� zufassen und im laufe der Jahre und
der Generationen ging der Heimatschein eben verloren uder wurde vergessen. Dazu
kam noch, da� durch Heirat mit den Einheimischen eben eine weitere Vermischung
erfolgte.
Ich habe mich mal damit befa�t, als ich die Auswanderungen nach Polen und
Ru�land 1834 - 1838 untersuchte.
Zur Veranschaulichung noch ein Beispiel. Der Hauptmann von K�penick.. als er bei
verschiedenen Gemeinden wegen eines Passes nach fragte wurde ihm ja mehrfach
gesagt: Bei uns nicht, gehen Sie in Ihre Heimatgemeinde..
Wenn aber jemand endg�ltig auswanderte, also nicht die Absicht hatte zur�ck zu
kehren der mu�te einen Aufnahmeschein des aufnehmenden Landes vorlegen und dann
konnte er die bisherige Staatsangeh�rigkeit aufgeben, und mu�te daf�r Abzugsgeld
bezahlen.
Die deutschen Staaten galten da immer als Ausland, wenn auch nach 1875 das
System vereinfacht wurde.
Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Helmut
Juergen Westhaeuser schrieb:
Hallo Herr Wolter,
vielen Dank f�r Ihre Mails. Ich besitze dieses Buch von Herrn Egbert
Friedrich, erschienen im Rodacher R�ckertkreis, Titel "Hexenjagd im Raum
Rodach ...." und habe dort nochmals nachgeschaut. Ich habe dort den
Folgetext bez�glich "A�mus Griebel Eheweib" �bersehen, den ich Ihnen
nachstehend zusammen nochmals �bermittle:
"Kirchenbuch Heldritt , Matrikel Bd. 11, fol.26, 1671.
d. 6 Mai 1671 als dem Sonnabent vor Misericordia ist Paulus Ritz alhier,
sonsten insgemein der B�bel genant zu Coburg mit dem Schwert gericht worden
wegen lang getriebener Hexerey und Ehebruchs halben mit A�mus Griebeln
Eheweib alhier, dergleichen ihr auch vor vier Wochen wiederfahren. Solcher
Ritz ist zwar auch mit Hexerey in Verdacht gewesen, hat aber davon nichts
bek�nnen wollen.
fol.25
Die Hinrichtung von Margaretha Schneider erfolgte am 8. April 1671 durch
das Schwert in Coburg "wegen triebhafftiger Hurerey und Ehebruchs halben
sowohl au�erhalb al� auch innerhalb des Ehestandes und also eine lange Zeit
gewohnet mit Paul Ritzen, Sch�fer alhier."
Es k�nnte vielleicht der Akt also unter Margaretha Schneider im StA zu
finden sein.
Weitere Quellen sind in diesem Buch leider nicht aufgef�hrt. Vielleicht eine
kleine Hilfe: Beim n�chsten Fall im gleichen Jahr 1671 wurde als Quelle
StACO: LA F Nr. 12530 fol.74-77 angegeben. Denkbar w�re nat�rlich auch,
falls sich im StA Coburg nichts findet, da� das Amt / Gericht Rodach
gerichtet hat und die Unterlagen sich entweder noch in Rodach befinden oder
in Coburg anders eingeordnet wurden.
Leider kann man E.Fischer nicht mehr befragen, er ist vor einigen Jahren
verstorben.
Zu Wolf Westh�user aus Coburg habe ich leider noch keine Verbindung. Meine
Westh�users sind bislang alle aus Ro�feld und Streufdorf.
Aus Streufdorf habe ich eine Margaretha Westh�user (Wolff Westh�users Weib),
die am 24.1.1614 oder 17.7.1614 in Hildburghausen? "mit dem Feuer gestraft"
wurde. Hier habe ich die Fundstelle StACO:LA F Nr. 12554, fol. 80.
Eine Zuordnung zu meinen Westh�users habe ich noch nicht machen k�nnen, da
meine in Streufdorf erst 1658 anfangen.
Falls Sie in beiden F�llen etwas im Staatsarchiv finden k�nnten, bitte wenn
m�glich kopieren, Unkosten werden von mir ersetzt!
Nochmals zu den Heimatscheinen, betrafen diese nur die Auswanderung oder
auch den Zuzug bzw. nur f�r Coburg oder auch noch andere zum Herzogtum
Coburg geh�rende Ortschaften?
Gru� J�rgen
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