Schulverhältnisse Mansfeld um 1535

Sehr geehrte Frau Nagel,
werte mitlesende Zeitreisende,

wie man bemerkt haben wird, arbeite ich mich derzeit kritisch durch die
erreichbaren (gedruckten) Nachrichten �ber Mansfelder H�ttenmeister-Familien
im Umfeld des Reformators DML, ein endloses "Vergn�gen". Nach Luder/Luther,
Mackenrodt, Polner bin ich inzwischen bei den "Kaufm�nnern" angekommen.
Stellwagen-Hettstedt soll folgen.

Meine konkrete, monentane Fragestellung:

Es ist bekannt, da� Martin Luther und Catherina vBora im Schwarzen Kloster
in Wittenberg eine ganze Reihe von "Pflegekindern" beherbergten, darunter
auch einige Kinder der Familie Kaufmann-Mansfeld. Warum?

Die g�ngige Literatur geht davon aus, da� die Eltern Heinz Kaufmann oo
Margaretha Luther vor 1534 gestorben sein k�nnten und DML hilflose Waisen
bei sich aufgenommen haben k�nnte. Aber k�nnte es nicht auch sein, da� die
Kinder zu Ausbildungszwecken nach Wittenberg geschickt wurden,
b�swilligerweise gedacht, vielleicht, weil f�r die M�dchen bei den
Wittenberger Studenten bessere Heiratsaussichten bestanden als unter
Mansfelder Mansbildern?

In Eisleben gab es um 1530 wohl eine Lateinschule, also eine nach damaligen
Vorstellungen gute kulturelle Infrastruktur. Aber wie sahen die Verh�ltnisse
in Mansfeld aus? Mein k�rzliche Betrachtung der "Lutherschule" in Mansfeld
l��t mich da skeptisch sein:

Gibt es anderweitige Beispiele, (au�er Catherina vBora * 1499 > 1504 nach
Brehna), da� Kinder um 1530 in relativ jungen Jahren von Mansfeld zu
Ausbildungszwecken in relativ entfernte Bereiche "au�er Haus" gegeben
wurden? H�tte nicht aus Mansfelder Sicht Eisleben "n�her gelegen"?

F�r hilfreiche Denkanst��e dankt wie immer zun�chst im voraus

J�rgen Wagner