Hallo Daniel,
ich habe mich auch schon für das Schuhmacher/Schusterhandwerk interessiert
wegen verschiedener Vorfahren in diesem Beruf und habe es eine Zeitlang sogar
als mein Spezial-Forschungsgebiet angegeben.
Da die Schuster vor der Gewerbefreiheit im (um 1862) alle aber in örtlichen,
meist städtischen Zünften/Innungen ständisch organisiert waren, sind ganz
unterschiedliche Zunftregeln entstanden und diese und die dazugehörigen
Freisprechungsprotokolle und andere Papiere sind folglich überwiegend in
städtischen Archiven zu finden, wenn sie überliefert sind. Es gab natürlich
gewisse Grundgesetze durch die kaiserliche Aufsicht über die Stände und für
alle Handwerker und gelegentlich auch berufsspezifische Sonderregelungen,
z.B. betr. des Ledererwerbs. Schuster waren zeitweise tüchtige
Kriegsgewinnler. Auch das Wanderwesen der Gesellen unterlag reichsweiten
Regeln. Ein Hauptthema war überall und nahezu immer die Konkurrenz durch
unzünftige Landhandwerker. Die Prozess-Akten dazu füllen viele
Archiv-Regalmeter. Da gibt es dann oft Namens-Listen über die in konkurrenz
arbeitenden Handwerker zu finden.
Es ist also ein ziemlich weites und ergiebiges Forschungs-Feld für jeden
einzelnen Handwerkerberuf.
Also auf ins nächste Archiv oder erst mal in eine Bibliothek, die Literatur
zum betreffenden Ahnenort hat! Ich beantworte aber gern Einzelfragen zum
Thema Schuster (Ausdrücke usw.), nur das Allgemeine ist in Büchern besser
nachzulesen. Viel Erfolg wünscht
Hans-Peter Wessel
www.gendat.de