ich bin neu in dieser Liste, da die Vorfahren meiner Frau in Königsberg/Pr.
lebten. Es handelt sich um die Zeit von etwa 1900 bis 1945.
Um 1900 kam Friedrich Renzel nach Königsberg und lehrte an der dortigen
Kunstgewerkeschule. Er baute ein Haus in Mittelhufen in der
Georg-Albrecht-Alle 22. Da kommt schon meine erste Frage: Diese Straße habe
ich im Einwohnerverzeichnis von Königsberg aus dem Jahr 1935 nicht gefunden.
Ist sie nach der Eingemeindung von Hufen umbenannt worden? Vielleicht in
Herzog-Albrecht-Allee?
Friedrich Renzel hatte zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter. Die Tochter
Margarethe wurde 1897 geboren. Sie wird zwischen 1920 und 1930 geheiratet
haben. Der Ehemann war Dr. jur. Univ.-Prof. Georg Schüler, der 1935 in der
Markgrafenstr. 5 wohnte. Während Friedrich Renzel nach dem Tod seiner Frau
Selma Kusch um 1933 Königsberg verließ, blieb seine Tochter verehel. Schüler
in Königsberg. Hier reißt unser Wissen ab. Wir würden gerne wissen, was aus
dem Ehepaar Schüler/Renzel wurde. Die Tochter starb jung, wahrscheinlich
noch in Königsberg.
Wir würden uns sehr freuen, wenn uns hierzu jemand aus der Liste etwas
berichten kann.
schon mal in Erw�gung gezogen, dass Prof. Sch�ler einen Ruf an eine andere Universit�t erhalten haben k�nnte? N�heres w�re dann in �lteren Ausgaben von "K�rschners deutschem Gelehrtenkalender" zu finden, der auch heute noch alle (lebenden) deutschen Gelehrten mit ihren Werdeg�ngen verzeichnet.
auf den Mittelhufen gab es lt. Stadtplan von 1928 eine Albrecht s t r a � e , zwischen Hindenburgstra�e und Schr�tterstra�e bzw. Hagenstra�e verlaufend. Das Haus Albrechtstra�e 22 war nach diesem Stadtplan das Eckhaus Albrechtstra�e/Hagenstra�e. In der Albrechtstra�e waren die Hausnummern (anders als in vielen K�nigsberger Stra�en des alten Bestandes) alternierend vergeben worden, also die geraden auf der einen Seite und die ungeraden auf der anderen.
Hallo Rolf-Peter,
vielen Dank.
Also 1909 hieß die Straße
Georg-Albrecht-Allee.
Ob die mit der Albrecht-Straße identisch war kann ich nicht sagen. Eher
unwahrscheinlich, da ja die Allee nicht mehr erwähnt wird, sondern es nur
noch Straße heißt. Da es aber 1935 die Herzog-Albrecht-Allee gab und dort
unter der Nr. 22 eine Villa stand, tippe ich eher darauf. Friedrich Renzel
hatte ja ein größeres Einfamilienhaus um 1904 gebaut. Er war zu diesem
Zeitpunkt bereits aus Königsberg weggezogen, d.h. er muss dieses Haus um
1933 verkauft haben. Im Haus Herzog-Albrecht-Str. 22 wohnten 1935 Elisabeth
Thiedemann mit Tochter Charlotte Thiedemann und zwei SS-Offiziere.
Zum Ruf an eine andere Uni:
Das kann durchaus möglich sein und ist ein guter Tipp. Prof. Dr. jur. Georg
Schüler soll ein Buch "Das Deutsche Jagdrecht" geschrieben und
veröffentlicht haben. Wie kommt man denn an den "Kürschner" heran?
wenn Freidrich Renzel ein Haus auf den Mittelhufen gebaut hat, so kann dies nicht an der Herzog-Albrecht-Allee gelegen haben, denn die befand sich in Maraunenhof, also ein ganzes Ende von den Mittelhufen entfernt. Die Herzog-Erich-Allee hie� nach dem Stadtplan von 1910 bereits damals so. Dasselbe gilt f�r die Albrechtstra�e auf den Mittelhufen, auch sie ist auf diesem Stadtplan (wie auch sp�ter) als solche verzeichnet. Ein Vergleich der Stadtpl�ne verschiedener Jahrg�nge zeigt �brigens, dass die Mittelhufen-Stra�ennamen in aller Regel im Laufe der Zeit nicht umbenannt wurden, die sp�tere Hindenburgstra�e bildet hier eine Ausnahme.
F�r die L�sung des Problems gibt es zwei Alternativen: (1) Die Adresse hie� tats�chlich Herzog-Albrecht-Allee (d.h. 'Herzog' wurde als 'Georg' gelesen), dann lag das Haus nicht auf den Mittelhufen, sondern in Maraunenhof oder (2) das Viertel Mittelhufen steht au�er Zweifel, dann war die "Allee" (von denen es dort einige gab) tats�chlich eine Stra�e, was am Charakter des Weges nichts �ndern w�rde.
Interessierende Jahrg�nge des "K�rschner" k�nnte man �ber die Fernleihe bestellen. Welche Best�nde wo noch vorhanden sind, kann man im Internet �ber die verschiedenen Bibliotheksverb�nde oder die Deutsche Nationalbibliothek herausfinden. Schnelles Suchen ist �ber die Links bei Wikipedia m�glich:
Für die Lösung des Problems gibt es zwei Alternativen: (1) Die Adresse
hieß tatsächlich Herzog-Albrecht-Allee (d.h. 'Herzog' wurde als 'Georg'
gelesen), dann lag das Haus nicht auf den Mittelhufen, sondern in
Maraunenhof oder (2) das Viertel Mittelhufen steht außer Zweifel, dann
war die "Allee" (von denen es dort einige gab) tatsächlich eine Straße,
was am Charakter des Weges nichts ändern würde.
Da Mittelhufen in der Sterbeurkunde meines Schwiegervaters steht (27.08.1903
Mittelhufen i. Pr. jetzt Königsberg) bin ich davon ausgegangen, dass dort
auch das Haus gebaut wurde. Ich habe mir jetzt noch einmal das Bild vom Haus
angesehen. Auf der Rückseite steht, schwer lesbar, HERZOG-Albrecht-Allee,
1909! Damit ist dieser Punkt durch Deine Hilfe geklärt, das Haus stand in
Maraunenhof und nicht in Mittelhufen! Das bedeutet: Friedrich Renzel zog
1903 von Elbing nach Mittelhufen. Dort wurde sein Sohn Georg geboren. Er
baute dann in Maraunenhof in der Herzog-Albrecht-Allee 22 das Haus. Dieses
Haus verkaufte er dann nach dem Tod seiner Frau um 1933. 1935 wohnten dort
Thiedemann.
Vielen Dank.
Interessierende Jahrgänge des "Kürschner" könnte man über die Fernleihe
bestellen. Welche Bestände wo noch vorhanden sind, kann man im Internet
über die verschiedenen Bibliotheksverbünde oder die Deutsche
Nationalbibliothek herausfinden. Schnelles Suchen ist über die Links
bei
Wikipedia möglich: Bibliotheksverbund – Wikipedia
Auch hierfür Dank. Mal sehen, ob ich was geeignetes finde. Der Kürschner ist
nämlich furchtbar teuer. Wenn man nur nach einer Person nachsehen will ist
das unverhältnismäßig.
es freut mich, dass das gekl�rt ist. Das Haus Herzog-Albrecht-Allee 22 war in nord�stlicher Richtung (stadtausw�rts) rechts das zweite Haus hinter der Kreuzung L�nsstra�e. Zwei meiner Gro�onkel wohnten �brigens ebenfalls in Maraunenhof, einer davon in der Parallelstra�e zur Herzog-Albrecht-Allee, der Wallenrodtstra�e. Ich habe noch eine dunkle Erinnerung an die Gegend und an das Haus in der Wallenrodtstra�e.
Die �lteren K�rschner-B�nde, die ja hier nur interessieren k�nnen (denn Verstorbene werden darin nicht verzeichnet), sind wohl antiquarisch kaum noch greifbar, so dass man sowieso auf die Bibliotheksbest�nde angewiesen ist.
Hallo Rolf-Peter,
wie sieht es denn in Maraunenhof heutzutage aus? Ist da auch alles 1945
zerstört worden?
Von dem Haus in der Herzog-Albrecht-Str. 22 habe ich ein Foto. Ich weiß
nicht, ob Dein Erinnerungsvermögen noch so weit zurückreicht, dass Du es
erkennen könntest.
Weißt Du zufällig auch das für den Maraunenhof zuständige Königsberger
Standesamt nach der Eingemeindung? War für diesen Stadtteil auch die
Königin-Louise-Kirche zuständig?
Die älteren Kürschner-Bände habe ich bisher in keiner Bibliothek finden
können. Ich wohne in Erlangen und werde morgen mal in der hiesigen
Uni-Bibliothek anrufen. Vielleicht gibt es die im Uni-Verbund. Da die Bücher
nicht vor 1850 gedruckt wurden, müssten sie zumindest im Lesesaal der Uni
einsehbar sein.
Beste Grüße
Bernd