Guten Abend in der Sudeten und in den Schlesienlisten,
eine Literaturmitteilung für geschichtsinteressierte Familienforscher.
Schon im Januar lief in der Sudetenliste die Frage zur Besiedlung des Olmützgebietes.
Ich fand in der Zeitschrift "SCHLESIEN" die seit 1956 vom Kulturwerk Schlesien herausgegeben wurde einen interessanten Artikel zur Besiedlung und zu den Grenzen Schlesiens und des Schönhengst.
"Schlesien" (Nieder-, Ober- und Sudetenschlesien) eine Vierteljahresschrift für Kunst, Wissenschaft und Volkstum,
1956 Jahrgang I Heft 1.
darin: Latzke Walter Die fünf Südgrenzen Schlesiens, Seite 10 - 17
Dargestellt wird auf Seite 11 eine Kartenskizze der Grenzen von den Jahren 1137, 1318, 1742, und einer weiteren als Grenze "Schlesischer Stammesraum" bezeichnet.
Interessant ist dieser Aufsatz für das Geschichtsverständnis des Grafschaft Glatz, österr. Schlesien, der Altvaterregion/Nordmähren und dem Schönhengstgebiet, einschl. der Verlustzonen aus der Hussittenzeit. Diese vorhandene tschechisch sprechende Brücke zwischen dem Altvater und dem Schönhengst wird durch folgendes Zittat erklärlich:
Zitat:
Die Hussitenzeit führte zu schweren slawischen Einbrüchen. In Nordostböhmen gingen Königshof, Starkenbach und Starkstadt verloren .....der tschechische Durchbruch zur oberen March zerstörte die stammesmäßige Brücke zwischen der Grafschaft Glatz und dem Schönhengst, der zudem noch Wildenschwert, Böhmisch Trübau, Politschka, und Gewitsch verlor.<<<
Bedingt dadurch, dass ich sowohl in Nord-Niederschlesien, als auch im Schönhengstgau forsche fiel mir auf, dass es Übereinstimmungen von Nachnamen gibt, die in den nördlichen niederschlesischen Kreisen nicht auf Preussen zurückzuführen sind. Schon vor Jahren drängte sich mir die Hypothese auf, dass SCHLESIEN und der SCHÖNHENGSTGAU siedlungsgeschichtlich mehr miteinander zu tun hat als heute bekannt.
Ich empfehle jedem Familienforscher im genannten Raum diesen Artikel von Walter Latzke.
Viele Grüße
Heribert Reif