Guten Tag Frau Pfeiffer,
es ist vollig in Ordnung, wenn Sie mich direkt anschreiben.
Die Angaben in der Ihnen vorliegenden Heiratsurkunde scheinen jedoch nicht
ganz stimmig zu sein. Boritten und Langanken (oder Langhanken) sind Dörfer im
Kreis Friedland (ab 1923 umbenannt in Kreis Bartenstein).
Wenn man auf der Landkarte der Chaussee folgt, die aus der Stadt Schippenbeil
in nord-westlicher Richtung herausführt (früher war das die Chaussee Richtung
Königsberg), dann kommt man nach etwa 5 km in das Dorf Boritten. An der
gleichen Straße liegt etwa 2 km weiter dann auch Langhanken.
Beide Orte gehören zur Kirche Schippenbeil. Die Kirchenbücher von
Schippenbeil liegen im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin ( www.ezab.de ) oder in der
Genealogischen Abteilung des Staatsarchivs in Leipzig (Verfilmungen) oder sind
bei den Mormonen als Mikrofilm zu bestellen.
Leider kann ich zu dem Namen Bahr nichts aus meinem Schippenbeil-Buch
beitragen. Der Name Hellbarth (hier Hellbardt geschrieben) ist aber interessant
(Seite 40-41):
In einem Kapitel geht es um das Gut Roschenen (auf der mittleren Silbe
betont, etwa wie Roscheenen). Das Gut liegt etwa 6 km westlich von Schippenbeil in
der Nähe des Flusses Alle.
"Der Hochmeister Heinrich von Plettenberg verschreibt 1471 den Brüdern Hans
Andres und Nickel Langen, um der manigfachen Dienste im letzten Kriege willen,
das Dorf Roschenen frei, erb- und ewiglich zu magdeburgischem Rechte, dazu
auch freie Holzung im Walde Bollen. *
Spätere Besitzer:
1665 Theophil v. Brumßee
1681 Pfandkontrakt zwischen v.Brumßee und v.Queis über Roschenen
1700 Rittmeister Hans Kaspar v. Brumßee, dieser verpfändet bis zum 22.
April 1714 das Gut an Kapitain v.Polentz
1715 d. 6. Mai zahlt Abraham Friedrich von Brumßee den Pfandschilling
zurück und ist Besitzer bis 1729
1729 den 2. Juli verkauft Obrist v.Brumßee für 14600 Gulden an Karl
Gustav v.d. Oelsnitz Roschenen mit 23 Hufen und allen Gerechtigkeiten "in specie
auch denen Ständen und Begräbnissen und Gewölben in der Schippenbeilschen
Kirche" **
1781-1789 Georg v.Kotzebue
1796-1819 Kapitain Wilhelm Friedrich v.Reichardt
1826 Friedrich Hellbardt kaufte es für 9000 Taler und trat es 1862 an
seinen Sohn Gustav ab. Größe 1392,82 Morgen, 5 Wohngebäude, 106 Seelen.
Roschenen ist von Hellbarth schön ausgebaut.
*) Hr. Hellbardt besitzt von einer alten Copie eine Abschrift aus der
Amts-Registratur Bartenstein vom 29.07.1718
**) Hellbardt besitzt die Original-Verschreibung über Roschenen an
Calr-Gustav v. d. Oelsnitz, Königsberg d. 13.07.1729 "
Soweit der Originaltext aus dem Buch von Gustav Liek "Die Stadt Schippenbeil
mit Berücksichtigung des Kirchspiels und der Umgegend" von 1874 über das Gut
Roschenen.
Ich erinnere mich außerdem, daß ich den Namen Bahr recht häufig in den
Schippenbeilschen Kirchenbüchern fand. Ich glaube, ein Bahr war auch im Stadtrat (im
19. Jh.) von Schippenbeil.
Leider kann ich nichts weiter zu diese Namen beitragen. In meiner eigenen
Ahnenliste sind sie nicht enthalten. Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben ein
wenig weitergeholfen zu haben.
Grüße aus Berlin
Viktor Haupt