Hallo in der Runde !
Ich las die sehr informative Schilderung über die Ausschiffung der
Flüchtlinge.
Da kommen Erinnerungen auf, die mich zu Rückfrage veranlassen.
Ich gehörte der RAD -Einheit 10/13 an, wir waren in Ostpreussen /Salbkeim bis
1945 eingesetzt und kamen mehrfach in Frontlinie,wurden sogar überrollt und
konnten uns doch noch absetzen,über das Frische Haff kamen wir unter
Fliegerbeschuß nach Danzig und waren so dezimiert das wir zur Neuaufstellung
ausgeschifft werden sollten.
Verlegt nach Langfuhr, halfen wir bei der Beladung auch der Gustlov und
hatten dann eingeschlossen, nur den Weg über die Ostsee offen, da lag die "
Malaga" mußte ein Hilfskreuzer sein, hatte verdeckte Flacktürme mit 2 cm Vierling
und eingebaute MG an Bord, aber einen Maschinenschaden, angeblich ein
Bombentreffer. Der Schlepper "Danzig" nahm die "Malaga" an den Haken , Flüchtlinge
durften an Bord, nur Frauen und Kinder und wer weiß warum auch unser Nachkommando
von 3o Mann, wohl weil wir mehrere Feldschere,Koch mit Feldküche und eine
LKW-Ladung Verpflegung dabei hatten. Wir wurden unter Fliegerbeschuss und
U-Bootalarm nach Warnemünde geschleppt, einige Schiffe blieben auf See zurück, hatten
wohl bei den Angriffen Treffer. Wir kamen in Warnemünde an, gingen auf die
Bahn,hatten zwar Boden unter den Füßen,aber ständig Fliegerangriffe, Persoen und
Lockverluste.
Wer kennt die Daten der Malaga(Mallaga),deren Kapitän ,es waren zwei,der
Handelskapitän und ein Marinekapitän. Das ich mit meiner Erinnerung richtig liege,
es war alles mehr als Turbulent, ergibt die Informationstafel der an
Transporten beteiligten Schiffe, im Ehrenmal Laboe.
Wer kennt sich aus, hat die Tage miterlebt,hat Daten zum Schiff und
Besatzung, gehörte dem damaligen 10/13 Nachkommando an?
MfG.
Pschwenkedu@aol.com.
WO hast du gelesen:?
Ich las die sehr informative Schilderung über die Ausschiffung der
Flüchtlinge.> ?
Neben Femilienforschung betreibe ich auch Deutschunterricht, und Ende Februar steht das Thema 'Deutsche Flüchtlinge' im dänischen Flüchtlingslager Oxbüll/Oksböl auf dem Programm. Ein authentischer Bericht über die Fahrt nach Warnemünde/Kopenhagen hätte daher mein grösstes Interesse. Was schon im Internet vorliegt, glaube ich schon zu kennen. Nuees Material wäre schon sehr willkommen.
Inger
Dänemark
<Pschwenkedu@aol.com> schrieb:
Verlegt nach Langfuhr, halfen wir bei der Beladung auch der Gustlov und
hatten dann eingeschlossen, nur den Weg über die Ostsee offen, da lag die "
Malaga" mußte ein Hilfskreuzer sein, hatte verdeckte Flacktürme mit 2 cm Vierling
und eingebaute MG an Bord, aber einen Maschinenschaden, angeblich ein
Bombentreffer. Der Schlepper "Danzig" nahm die "Malaga" an den Haken , Flüchtlinge
durften an Bord, nur Frauen und Kinder und wer weiß warum auch unser Nachkommando
von 3o Mann, wohl weil wir mehrere Feldschere,Koch mit Feldküche und eine
LKW-Ladung Verpflegung dabei hatten. Wir wurden unter Fliegerbeschuss und
U-Bootalarm nach Warnemünde geschleppt, einige Schiffe blieben auf See zurück, hatten
wohl bei den Angriffen Treffer. Wir kamen in Warnemünde an, gingen auf die
Bahn,hatten zwar Boden unter den Füßen,aber ständig Fliegerangriffe, Persoen und
Lockverluste.
Wer kennt die Daten der Malaga(Mallaga),deren Kapitän ,es waren zwei,der
Handelskapitän und ein Marinekapitän.
Hallo Herr Pschwenkedu,
Frachtdampfer "MALAGA",
gebaut 1936 bei der Neptunwerft, Rostock, für die Reederei M. Sloman jr., Hamburg.
2.145 BRT / 1.103 NRT / 3.180 tdw; 92,4 m lang, 13,3 m breit, 5,8 m Tiefg.;
1 2/2zyl. Doppel-Verbundmaschine mit Abdampfturbine / 2 zyl. Einender-Kessel /1600 PSi / 1 Schraube / 12 kn; 23 Mann Besatzung.
Aug. 1940 von Kriegsmarine als Transporter H 49 für das Unternehmen "Seelöwe" (gepl. Landung in Großbritannien) erfaßt, vor Nov. 1940 in Le Havre durch Bombentreffer stark beschädigt, im September 1941 noch in Reparatur, anschl. Kanalinselversorger, durch Luftangriff in St. Peter Port auf Grund und gleich gehoben, später Einsatz als Transporter und im Okt. 1943 bei Bodö 2 Grundberührungen mit 500 Soldaten an Bord, auf Strand gesetzt, später abgeborgen und nach Bergen als Nothafen. Im Sept. 1944 auf der Reise Reval-Gotenhafen bei Baltischport durch Luftangriff stark beschädigt, eingebract und nach Danzig geschleppt, hier Ausbau der Maschine, am 16. März 1945 unfertig aus Danziger Werft nach Rostock geschleppt, 19. März in Warnemünde eingetroffen, im April von Rostock zunächst nach Wismar weitergeschleppt, am 4. Mai Ankunft auf Mürwik Reede (Flensburg) und Einsatz als Wohnschiff; 1947 als Kriegsbeute Jugoslawien zugesprochen und abgeliefert, dort 1970 abgebrochen.
Zu den Kapitänen kann ich leider nichts sagen.
Freundliche Grüße
Wilfried Petersen