Schicksal der schlesischen Dienstmägde

Hallo Liste,

beim Durchsehen von Geburtsurkunden ist mir aufgefallen, dass erstaunlich
viele schlesische M�dchen, die im 19. Jahrhundert als Dienstm�gde
arbeiteten, in jungen Jahren unverheiratet schwanger wurden. Wei� jemand
eine Quelle, wo man �ber die Situation der Dienstm�gde in Schlesien
nachlesen kann? Scheint, ihr Leben war ziemlich schwer...

Vielen Dank + viele Gr�sse
Almut Bruschke-Reimer

Hallo Almut,

...dass erstaunlich viele schlesische M�dchen,
die im 19. Jahrhundert als Dienstm�gde
arbeiteten, in jungen Jahren unverheiratet
schwanger wurden.

Im Bezug auf die uneheliche Geburt meines Urgrossvaters schreibe ich
in meiner Familienchronik folgendes:

"Kurz nach Weihnachten dieses Jahres 1876, am Mittwoch den 27.
Dezember 1876, brachte die ledige und katholische Dienstmagd Anna
Hoffmann in ihrer Stube in Laasan einen Knaben zur Welt. Die junge
Mutter gab ihrem unehelich geborenem Kind die Vornamen August
Heinrich Gustav. Die Niederkunft wurde standesamtlich angezeigt durch
die Hebamme Luise Sohl aus Preilsdorf und im Standesamt der Gemeinde
Laasan verzeichnet."

Bei den Quellenangaben schreibe ich zu diesem Thema:

"Auch zu damaliger Zeit waren uneheliche Kinder nicht so selten, wie
man vielleicht annehmen m�chte. Aus den Verwaltungsberichten des
Kreises Striegau 1860-1864 z.B. geht hervor, da� ca. 12% der
geborenen Kinder unehelich geboren wurden. Dazu ist im Bericht von
1864 vermerkt: 'Der Grund der Menge der unehelichen Geburten ist
jedenfalls in dem Mangel der Aufsicht der Eltern und Herrschaften
�ber Kinder und Dienstboten, in der gemeinschaftlichen Besch�ftigung
junger M�nner und M�dchen in den Fabriken (Zigarrenfabriken in
Striegau) sowie in den vielen �ffentlichen Tanzlustbarkeiten zu
suchen.' Genauer Titel: von Rohrscheidt (Landrath) 'Statistische
Darstellung des Kreises Striegau f�r die Jahre Pro 1862, 63, 64'
(=Verwaltungsberichte f�r den Kreis Striegau)

Ja, so war damals. Heute ist ja alles ganz anders. :-))

Vielen Dank + viele Gr�sse
Almut Bruschke-Reimer

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Hauptsuche:
BRUSCHKE, PRUSCHKE, BRUSKE etc. im Kreis Reichenbach / Nimptsch
SAUER in Peilau, Kreis Reichenbach
RADETZKY im Kreis Reichenbach
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MOGWITZ im Kreis Strehlen
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und tschuess...
                ...Volker

Hallo liebe Mitforscher,

da hat hat wohl jeder von uns, der in den alten
Kirchenb�chern sucht, schon viele uneheliche Geburten
gefunden! Ich suchte auch in Striegau und sah
zuf�llig, da� die beiden T�chter eines Gutsbesitzers
Mitte des 19. Jahrhunderts je 4 und 2 uneheliche
Kinder zur Welt brachten! Da fragt man sich schon,
was da der Grund gewesen sein k�nnte, weshalb keine
einen Ehemann hatte.

Einen besonders schrecklichen Eintrag fand ich
zuf�llig in der Gegend von Kreuzburg. Da brachte
die K�chin eines Grafen Zwillinge zur Welt, die
sie nach der Geburt umbrachte. Wie verzweifelt mu�
die arme Frau gewesen sein und wer war wohl der Vater?

Einen eher komischen Eintrag fand ich noch in
Gr�nberg. Dort brachte eine Magd ein Kind zur Welt,
dessen Vater der Landbrieftr�ger war. Wer wei� wo
der noch �berall au�er der Post etwas hinterlie�??

Viele Gr��e
Marina Weiss

>...dass erstaunlich viele schlesische M�dchen,
>die im 19. Jahrhundert als Dienstm�gde
>arbeiteten, in jungen Jahren unverheiratet
>schwanger wurden.

Im Bezug auf die uneheliche Geburt meines
Urgrossvaters schreibe ich
in meiner Familienchronik folgendes:

"Kurz nach Weihnachten dieses Jahres 1876, am
Mittwoch den 27.
Dezember 1876, brachte die ledige und katholische
Dienstmagd Anna
Hoffmann in ihrer Stube in Laasan einen Knaben zur
Welt. Die junge
Mutter gab ihrem unehelich geborenem Kind die
Vornamen August
Heinrich Gustav. Die Niederkunft wurde
standesamtlich angezeigt durch
die Hebamme Luise Sohl aus Preilsdorf und im
Standesamt der Gemeinde
Laasan verzeichnet."

Bei den Quellenangaben schreibe ich zu diesem Thema:

"Auch zu damaliger Zeit waren uneheliche Kinder
nicht so selten, wie
man vielleicht annehmen m�chte. Aus den
Verwaltungsberichten des
Kreises Striegau 1860-1864 z.B. geht hervor, da� ca.
12% der
geborenen Kinder unehelich geboren wurden. Dazu ist
im Bericht von
1864 vermerkt: 'Der Grund der Menge der unehelichen
Geburten ist
jedenfalls in dem Mangel der Aufsicht der Eltern und
Herrschaften
�ber Kinder und Dienstboten, in der
gemeinschaftlichen Besch�ftigung
junger M�nner und M�dchen in den Fabriken
(Zigarrenfabriken in
Striegau) sowie in den vielen �ffentlichen
Tanzlustbarkeiten zu
suchen.' Genauer Titel: von Rohrscheidt (Landrath)
'Statistische
Darstellung des Kreises Striegau f�r die Jahre Pro
1862, 63, 64'
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Hallo
Auch bei meiner Ur-Ur-Großmutter war es so, sie war ein Dienstmädchen.
Leider weis ich nicht wo. Drei Jahre später bekennt sich der Vater, der
kein Postbote war, zu seinem Kind und heiratete die Mutter auch.
Wo waren denn damals Dienstmädchen so beschäftigt??
Meine Ur-Ur-Großmutter kam aus Görlitz.
Gruß Barbara

Hallo,

Wo waren denn damals Dienstm�dchen so besch�ftigt?

eine Vorfahrin soll im 19. Jahrhundert als Dienstmagd auf einem Rittergut im
Kreis Reichenbach gearbeitet haben und dort vom Besitzer, einem k�niglichen
Major, h�chstpers�nlich geschw�ngert worden sein. L�sst sich nat�rlich nicht
beweisen und auch nicht nachpr�fen... Vater unbekannt, wie es so sch�n
hei�t... und eine weitere L�cke im Familienstammbaum...

Viele Gr�sse
Almut