Schenckwirt

Wenn jemand ein Gastgeber und Wirt ist, nehme an dass er dann eine Dorfwirtschaft hat.
Meine Frage: Wird der Wirt von der "Obrigkeit" eingestellt, durfte er sein eigenes Bier brauche und verkaufen. Gehoerte das Geld ihm oder musste er was abgeben. Sein Sohn war auch ein Wirth, ein anderer ein Schenkwirt. Auffallend ist dass der "achtbarn vnd ehrnvesten Hansen Geyer, ftl. brd. Hrn. Vogt" immer dabei ist wenn was gefeiert wird, Taufe oder Hochzeit. Passt er auf dass alles in Ordnung ist oder feiert er nur gern? :slight_smile: Die Wirtschaften sind in der Feuchtwangener Gegend, Unterampfrach, usw.
Noch eine Frage: Was ist ein Wildmeister? So was wie ein Foerster?
Danke fuer eure Hilfe.
Elke

Hallo Frau Hall,
mein Forschungsgebiet liegt zwar in einer anderen Gegend,vermutlich gab es
in alter Zeit
da wenig Unterschiede (einen Zeitraum hatten sie bei ihrer Fragestellung
leider nicht angegeben).

1)im Südböhmischen war es beispielsweise so,dass ein Schankwirtschaft oder
ein Bierausschank von der Obrigkeit eine Genehmigung bedurfte.
Das Bier musste aus der herrschaftlichen Brauerei abgenommen werden.Die
Gebietseinteilung war genau geregelt,
wer von wem das Bier beziehen musste. Zuwiderhandlungen wurden empfindlich
geahndet. Somit war ein bestimmter Absatz
für den Erzeuger immer gesichert.Die Verkaufspreise waren entsprechend
festgeschrieben.

2)es war früher,und es ist auch heute immer noch üblich,dass bei Taufen und
Heiraten die sogenannten "Honoratioren" eines Dorfes
oder der Familie,d.h. Dorfrichter, Pfarrer oder Paten usw., zu den
Feierlichkeiten eingeladen werden.Das gehörte einfach
zum guten Ton. Diese Persönlichkeiten wurden auch in den Tauf- und
Trauungsbüchern einzeln namentlich aufgeführt!
So lässt sich über die Jahrhunderte hinweg dasselbe Prinzip nachweisen,dass
ein- und derselbe Name einer oder gar mehrerer
Persönlichkeiten immer wieder bei den Taufen oder Trauungen in den
Kirchenbüchern aufscheint.Also durchaus nichts ungewöhnliches.

mit Gruß
Hr.Bernkopf

Danke Herr Bernkopf, ich glaube dass das auch in Franken um 1625 und noch eine Weile spaeter so war. Viel Erfolg in Suedboehmen!! Gruesse. Elke Hall