Hallo Frau Thiel,
sehr aktiv bin ich immer noch, aber von einem S�uglingsheim, das 1944/45
in Charlottenburg, Kr. Gerdauen, bestanden haben soll, ist mir nichts
bekannt. Das D�rfchen war ein winziger Ortsteil von Popowken
(Neusobrost). Eher wird es sich um den K�nigsberger Stadtteil oder
Vorort Charlottenburg (heute russ. Lermontowo) gehandelt haben, kann ich
mir vorstellen. Wenn Sie unerwarteterweise doch anderweitige
Informationen haben oder erlangen sollten, w�re ich f�r eine R�ckmeldung
sehr dankbar. Man lernt ja immer wieder gern dazu...
Beste Gr��e
Walter Mogk
Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e.V.
Bei Fritz Barrans "Ortsnamenverzeichnis nördliches Ostpreußen" gibt es zwei
Einträge zu Charlottenburg.
Bei unserem Findelkind Wolfgang V., *1.1.44, kommt nur das Kinderheim bei
Königsberg infrage, das hatten wir schon früher festgestellt.
Interessant wäre natürlich für die Familie, mehr Informationen zum Ort, Heim
und Angestellten zu erhalten.
Das ist gar nicht so einfach: aus dem Kreis Schloßberg beispielsweise wurde
das Kinderheim Hephatha nach Lüneburg evakuiert, dort verliert sich die
Spur. Unterlagen waren bisher nicht zu finden, es gibt nur eine
Meldebescheinigung einer der Heimschwestern. Man hat in der Nachkriegszeit
ja keine Zeit für eine ordentliche Dokumentation gehabt, vom Papier und
anderem Material ganz abgesehen. Niemand, der das nicht miterlebt hat, kann
sich das Elend damals vorstellen.
Aber auch in der jüngeren Vergangenheit, etwa vor 30 Jahren noch, waren die
Heime wohl nicht verpflichtet, die Akten der Heiminsassen aufzuheben. So ist
es mir bei den Nachforschungen in Sachen Schweitzer an der Holsteinischen
Westküste gegangen, wir hatten den Namen des Seniorenheims, aber das Heim
gab es schon lange nicht mehr, war inzwischen sogar abgerissen worden. Jede
weitere Suche zwecklos, was mit den Akten geworden ist, weiß niemand. Und so
geht es uns allen einmal...
Gruß - Martin