Säuglingsheime Charlottenburg bei Königsberg und Heilsberg
Liebe Listenleser, aktuell versuchen wir wieder mal an einer Stelle unserer Vergangenheit weiter zu machen, die wir bei der Aufarbeitung unserer Geschichte bis jetzt nicht näher, wegen Mangel an Informationen, beleuchtet haben. Es geht um oben angeführte Säuglingsheime in den Jahren 1944/45. Gibt es irgendwelche Informationen zu beiden Heimen? Wo könnte man anfangen zu suchen? Mein Schwiegervater ist am 02.09.1944 von seiner Mutter vom Heim Charlottenburg nach Heilsberg gebracht worden. Gibt es Aufzeichnungen darüber, wie zum Beispiel die Verlegung der Kinder von Heilsberg, in diesem Fall mit Endstation Schwarzenberg, statt gefunden hat? Existieren Aufzeichnungen über die Insassen der Heime zu der Zeit?
Wer kann helfen?
Liebe Grüße aus Thüringen
Michael und Grit
Michael, es gibt natürlich im Bundesarchiv diverses an Material, auch über
die Kindertransporte, siehe
http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/meldungen/02908/index.html
.de . In der Textfassung ab Seite 70 sind die Akten aus der SBZ/DDR
aufgelistet, Du solltest Dich da durcharbeiten. Und weil Du ja auch noch
hoffentlich der russischen Sprache mächtig bist, gehe doch bitte auch die
Einträge vom Oblastarchiv in Kaliningrad durch. Wie ich unlängst hörte, soll
es dort in Königsberg tatsächlich auch deutsches Material geben, wenn auch
nicht viel.
Um festzustellen, wo die für Dich infrage kommenden Akten aus DDR-Zeiten
lagern, genügt eine Anfrage an Frau Dr. Jost in Bayreuth (das könntest du ja
beinahe in der Mittagspause persönlich erledigen).
Und übrigens, seit einigen Tagen sind in der Textfassung auch Deine
Schloßberger Akten aus der Ost-Dokumentation gelistet, unsere Aktion hatte
Erfolg. Schloßberg gibt es wieder, wenn nun auch als Datenbestand
eingearbeitet fälschlich unter Pillkallen, was aber nicht so gravierend ist.
Ich habe jetzt allerdings noch weitere Fragen stellen müssen, z. B. wo die
Königsberger Akten erfasst worden sind (oder ob ich die nur übersehen
hätte). Die Antwort steht noch aus.
Gruß - Martin
PS: eine russische Journalistin, Julia Larina aus Moskau, arbeitet an einer
Dokumentation zu Schirwindt, forscht jetzt auch in Bayreuth, die Zeiten
ändern sich.
[mailto:ow-preussen-l-bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Michael Richter
Hallo Michael,
als ich las >> Mein Schwiegervater ist am 02.09.1944 von seiner
Mutter vom Heim Charlottenburg nach Heilsberg gebracht worden.<<
musste ich unwillkürlich an die Lebensborn Dokumentation denken, die
vor kurzem im ARD lief. Titel: Kinder des Lebensborn.
Google liefert aber keinerlei Erkenntnisse zu Lebensborn Heimen in
Ostpreußen. Sollte es diese in der Region wirklich nicht gegeben
haben?
Nun gut, das ist ja auch nur eine Hypothese. Realistischer scheint
mir da die Frage: Könnte es sich um ein Kindet- und oder
Säuglingsheim in Charlottenburg/Kreis Gerdauen im Regierungsbezirk
Königsberg gehandelt haben? Dazu findet man bei google doch einige
Hinweise, zu dem von dir genannten Zeitraum.
Ansprechpartner wäre ja die Kreisgemeinschaft. Sehr aktiv war auch
mal Walter Mogk zu Anfragen für Gerdauen.
Schwarzenberg: Um welches Schwarzenberg soll es sich denn gehandelt
haben? Da ist ja vielleicht was in den Archiven vor Ort zu finden.
Stichwort, Einwohnermeldekarten.
Suche im Bestand Bundesarchiv scheint dir ja, wie Martin schreibt,
bekannt zu sein.
Sehr spannendes, wenn auch nicht minder trauriges Thema.
Ich wünsche viel Erfolg bei der Recherche!
Andrea
Hallo, guten Morgen,
Martin Kunst und Michael und Grit,
zufällig sitze ich heute und morgen bis Mittag noch im Bundesarchiv - Lastenausgleichsarchiv Bayreuth.
Wenn ich etwas für Sie/Euch anfragen soll, bitte gern, ich bin online.
Direkt an die Leiterin, Frau Dr. Stefanie Jost, "Dr. Stefanie Jost" <s.jost@bundesarchiv.de>
dauert, bis sie wieder aus dem Urlaub ist.
Direkt auch an den Archivar s.hessdoerfer@bundesarchiv.de, der ist da.
Frieder Gutowski