Rosenkränze aus Amerika

Wo der heilige Wendelin herkommt, wissen wir nicht, und es wird wohl auf
immer sein Geheimnis bleiben. Aber wir wissen in vielen Fällen, wohin er
gereist ist. Wir wissen von Reliquien innerhalb und außerhalb Deutschlands und
Europas. Eine liegt in China und mindestens zwei in Kirchen in den USA. Da
ist „Heiligherz“ (Sacred Heart) in Perkinsville, Steuben County, New
York, und da ist St. Wendelin in Fostoria im Seneca County im Bundesstaat Ohio.
Alois Selzer verweist auf einen Brief von 1925, in dem die Pfarrei von
Fostoria eine Reliquie aus St. Wendel erbat und erhielt. Vor 17 Jahren reisten
meine Frau Anne und ich nach Fostoria und wurden dort herzlich empfangen.
Letztes Wochenende kam ein Gegenbesuch: Richard und Peggy Basel (sprich:
Bäissl), die nahe Fostoria ein weltweit bekanntes Labor für
Lebensmittelanalysen betreiben. Richard ist Protestant, Peggy katholisch. Sie spricht recht
gut Deutsch. Sie kamen am Freitag mit dem Zug. Ich führte sie durch die
Stadt und natürlich in die Basilika. Im Pfarrhaus wurden sie von Pastor Leist
begrüßt und nahmen einen Gruß an ihre Gemeinde in Amerika mit und eine
Einladung zur großen Wallfahrt im Oktober 2017.
Am Samstagmorgen nahm Peggy am wöchentlichen Rosenkranzgebet um halb 12 in
der Basilika teil, wo sie allen Teilnehmern Rosenkränze schenkte, die ihre
Rosenkranzgruppe in Amerika hergestellt und Pfarrer Weibel dort in der
Wendelskirche gesegnet hatte. Dann besuchten wir den St. Wendeler Friedhof,
und die Gäste staunten über die Unterschiede zwischen dort und hier. Denn
dort bleiben Gräber bis in alle Ewigkeit erhalten. Kauft man dort ein Grab,
ist es wirklich ein Kauf und keine Miete.
Am Abend brachten wir unsere Gäste nach Großbundenbach bei Waldmohr, wo
Richards Vorfahren herstammen. Von hier traten sie eine 14-tägige
Deutschlandreise an. Peggy hat versprochen, im Oktober 2017 mit ihrer Rosenkranzgruppe
auf Wallfahrt wiederzukommen.
Und so wandert noch etwas von St. Wendel nach Amerika aus - das Rezept für
Oma Lenas Erdbeerkuchen.