Rogallas im Ermland / Ihre Nachricht im Internet vom 16.10.2001 in Sachen Zimmermann

Sehr geehrter Herr Bernhard Heinrich,
1) Der von Ihnen genannte Müller in Debrong Stanislaus Rogalla von immerhin
1512 ist mir neu.
2) Ebenso der Stadtschreiber Georg Rogalla von Bischofsburg von 1599.
3) Ebenso der Sebastian Rogalla aus Pupkeim von 1635-42 oo mit Hedwig.
Welche Quellen haben Sie?
Theoretisch könnten diese Rogallas aus dem Rogallen (Rogenau) bei Ortelsburg
stammen, dass bereits 1438 erwähnt wird und nach einem Einwanderer aus
Masowien benannt sein dürfte.

Bekannt sind mir die von Ihnen genannten Rogallas von 1622 aus dem "ältesten
Adelsverzeichnis von Lyck". Es handelt sich hier um Nachkommen des "Nobiles
Andreas Rogalla von Wasosz" (auch Wagenschoß genannt in Nordmasowien). Er
begegnet uns erstmals 1556 und 1565 in den Verzollungslisten von Wladilawia
bei der Getreideverschiffung über die Weichsel. 1584 verkauft er dem Großen
Kurfürsten 208 Ochsen und kauft von letzterem 1587 das Gut Baytkowen bei
Lyck. Beim Kaufzulaß wird erwähnt, dass er bereits „Gründe“ im Amt Lyck
besitzt, die aber noch nicht lokalisiert werden konnten. Möglicherweise
besteht dieser Besitz in einer Mühle zu Lyck, wo 1601 Andreas Rogalla
genannt wird. Auch in Wasosz in Masowien ist der Besitz einer Mühle belegt.
Seine Söhne Bartosch und Mathias (1588 -+1605) kaufen 1588 Sawadden hinzu
und 1589 Schedlisken und vergrößern den Gesamtbesitz dieses Zweiges im Amt
Lyck auf 120 Huben. Vor 6 Monaten fand ich in Dresden die
Erbteilungserklärung von Andreas aus dem Jahre 1595, aus gestellt und
beglaubigt in Wasosz.

Die bis dato älteste Erwähnung eines in Ostpreußen besitzlichen
Namensträgers ist die des Jacob Rogalla, der 1440 mit Gollubien (Golubi) bei
Lyck belehnt wird. Diese Rogallas stammen nach heutiger Erkenntnis von den
"nobiles de Rogale de armis Rogala" aus dem Ort Rogale bei Kolno in
Nordmasowien, wo sie 1416, aus Budkowo bei Razausch kommend, besitzlich
wurden. Mitglieder nannten sich auch Gollub und als Pfarrer auch latinisiert
(von polnisch Taube) Columbus, ab etwa 1585 nachweisbar.

Im Amt Johannesburg wird 1471 "Matz Rogalla und Merten.. " der Ort Masten
verliehen. 1471 werden im gleichen Amt den Matz Rogala, Matz Gregor und
Steffan Freundlinge" 30 Huben zu Rogallen (Groß Rogallen Amt Johannisburg)
erneuert. 1529 ist ein Micolay Rogalla in Johannesburg Mitglied des
Landgerichtes.
Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Kuno Rogalla v. Bieberstein

Liebe Mitforscher,

wer sich den Nachdruck des hervoragenden Buches "Kunstgeschichte Ostpreu�en"
von Anton Ulbrich (Original von 1932) ansieht, d�rfte �ber einen seltsamen
Satz stolpern, da man die Druckfehlerberichtigung nicht beigef�gt hat ...

Hier ist sie f�r alle Interessierten:
Aus Seite 100 im ersten Absatz m�ssen die beiden letzten Zeilen 17 und 18
von unten hei�en:

"als das Albrecht-Denkmal, doch keineswegs k�nstlerisch wertvoller, eher
noch eine
Stufe tiefer einzusch�tzen."

Und wer Prof. Dr. Anton Ulbrich noch nicht kennt, dem habe ich noch
folgendes aus der Umschlaginnenseite mitzuteilen:
Dieses Standardwerk wird dem Betrachter eine unwiederbringliche
Kunstlandschaft von einzigartiger Vielfalt und Sch�nheit erneut nahebringen.

Die Neuauflage erschien 1976 im Verlag Wofgang Weidlich, Frankfurt a.M.,
ISBN 3-8035-8900-2 und hat 272 Seiten.

Von Prof. Dr. Anton Ulbrich ist au�erdem ein weiteres Werk erschienen, das
wesentlich umfangreicher ist und auch auf besserem Papier gedruckt wurde,
aber wahrscheinlich auch wesentlich schwieriger zu finden sein wird:
"Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreu�en"
Es behandelt die Kunstgeschichte Ostpreu�ens bis 1870 und enth�lt hunderte
Photographien, die Herr Ulbrich vor dem Krieg selbst aufgenommen hat.
Erschienen ist es im Gr�fe und Unzer Verlag, wie auch sein zweites Werk von
1932.
Hier werden auf �ber 850 Seiten Bildhauerfamilien und einzelne Bauwerke
detailliert und kenntnisreich dargestellt.
Dieses Werk ist in den Nachkriegsjahren bis 1929 in zwei umfangreichen,
gro�formatigen B�nden erschienen. Es w�re sch�n, wenn jemand mitteilen kann
in welcher Bibliothek man dieses Werk heute noch findet!

Mit den besten Gr��en,

Marc Plessa

hallo, lieber herr Kuno von Bieberstein, wollte Sie heute morgen privat
anmailen. Daimon kam zur�ck. Geht nicht. Dann eben �ber die Liste, auch wenn
gemeckert wird. Sie scheinen sich gut auszukennen (Rogalla) Ich bin auf der
Suche nach Rinio. Dieser Name war in grauer Vorzeit in Ostpreussen und de
Rinio. Sp�ter in Brandenburg taucht er 17./18. Jh als de Rhinow auf
(landes�blich angepasst) 1485 - 1565 lebte Bendict Rinio (Arzt und
Philosoph) in Venedig. Sein Vater wohl auch schon, den ich jedoch noch nicht
erforschen konnte, weil wir nur 3 tage in Venedig waren. Jetzt bleibt die
Frage, kamen die Rinio aus Venedig nach Ostpreussen (Kreuzritter) oder ging
ein Ostpreusse nach Venedig? Wenn ich diese Frage kl�ren k�nnte, w�rde ein
Knoten in unserer Familienforschung aufgehen.
K�nnten Sie mir evtl. Tipps geben? W�re sehr, sehr net von Ihnen.
Herzlichst
Elfa Rinio.Carli