Robisch, Johann in Fattigau oder Langenbach

Hallo,

eine harte Nuss ist mein Vorfahre

Robisch, Johann.

Ich habe einen Traueintrag seines Sohnes gleichen Namens am 13.4.1788 in DÖHLAU. Darin wird er als Inwohner und Gerichts-Schöppe bezeichnet. Keine Angaben zur Frau oder anderes.
Ich nehme an, ev.-luth.

Ein weiterer Eintrag eines Johann Robisch in den Döhlauer Kirchenbüchern findet sich 1784, da scheint er eine 2. Frau geehelicht zu haben. Anhaltspunkt ist für mich die Bezeichnung Gerichts-Schöppe. Er war Witwer. Er bekam einen Sohn mit ihr 1785. Seine 2. Frau kam aus Neuberg.

Es gibt noch weitere Einträge, die teilweise anhand der Altersangaben oder Berufsbezeichnungen nicht passen können. Es gibt keinerlei Sterbeeinträge, die zeitlich passen.
Da der Sohn 1754 geboren sein soll, kann z.B. eine gefunde Trauung 1760 nicht passen.

Es scheint, als ist Johann Robisch eingewandert und ausgewandert.
Es gibt bei 2 Einträgen einen Hinweis auf Fattigau und Langenbach. Beides liegt nahe Döhlau.
Es gibt etliche Robisch in Eppenreuth, aber zeitlich passt es nicht zu meinen.

Hat jemand Johann Robisch im Stammbaum, vielleicht um 1750 herum?
Er war Gerichts-Schöppe und starb nach 1794, wo sich seine Spuren in Döhlau verlieren.

Wäre sehr nett, wenn sich jemand mit Robisch in der Familie melden könnte.

Vielen Dank und schöne Grüße - Jana

Hallo,

der Blick in die Konfirmationsregister von Döhlau zeigt, dass die Kinder der Familie Johann Robisch/(Anna) Catharina geb. Raithel ab 1773 (mit 13 Jahren) konfirmiert wurden (siehe: http://www.archion.de/p/a26d35ec4c/). Das älteste Kind war gerade Johann Robisch, der in Döhlau am 22.12.1760 als Sohn des Inwohners und Frohners Johann Robisch und dessen Ehefrau Anna Catharina geb. Raidlin geboren ist und am 23.12.1760 getauft wurde. Die dazu gehörige Trauung der Eltern war am 17.01.1760; der Bräutigam Johann Robisch war ältester Sohn des verstorbenen Johann Robisch von Langenbach, die Braut Anna Catharina war jüngste Tochter des Johann Raithel, Bauers in Fattigau. Langenbach liegt in der Pfarrei Schwarzenbach an der Saale, wohin auch Fattigau gehörte. Anna Catharina Robisch stirbt am 11.10.1782 in Döhlau (an der Ruhr) und wird am 13.10.1783 beerdigt. Wie bereits bekannt heiratete der Witwer Johann Robisch erneut am 01.02.1784. Dieser stirbt dann am 27.10.1795 in Döhlau („an einer über 5 Vierteljahre fortdauernden Auszehrung“) und wurde am 29.10.1795 beerdigt; er war Inwohner und Kirchenvorsteher.

Johann Robisch ist in Langenbach am 10.04.1738 als Sohn des Einwohners Johann Robisch und dessen Ehefrau Anna Margaretha geb. Grießhammer aus Fattigau geboren und wurde am 11.04.1738 in Schwarzenbach an der Saale getauft (http://www.archion.de/p/a581849f74/); die Eltern heirateten in Schwarzenbach am 12.05.1737 (http://www.archion.de/p/539b9a28de/).

Nicht immer sollte man den Angaben zum Sterbealter zu 100% vertrauen, insbesondere dann nicht, wenn der Verstorbene aus einer anderen Pfarrei stammte und der Pfarrer die Angabe nicht verifizieren konnte (hier: errechnetes Geburtsjahr 1754 anstelle von 1760 für den Sohn bzw. 1742 anstelle 1738 für den Vater Johann Robisch).

Der Sohn Johann Robisch (geb. 1760) heiratete dann 1788 in Döhlau, war aber neuangehender Einwohner von Werda in Sachsen, wo die Braut herkam.

Viele Grüße
Thomas Pöhlmann

Hallo,

nur ein kurzer Nachtrag: Die Witwe des Johann Robisch (Vater), Anna (Elisabetha) geb. Ludwig, heiratete in Döhlau am 18.02.1798 Heinrich Spitzbart, Inwohner und Pächter in Regnitzlosau, einen Witwer.

Viele Grüße
Thomas Pöhlmann

Hallo thomas,

Du bist ein Schatz! Ich habe mir die Einträge schon ausgedruckt, und mir die Haare gerauft, weil ich dachte, das kann doch nicht passen, wegen des in Werda errechneten Geburtsjahres 1754. Meine Verzweiflung war schon sehr groß. Nach Schwarzbach bin ich noch gar nicht gekommen. Ich suchte nach Fattigau in den Oberkotzauer Büchern, aber auch dort Fehlanzeige. Ich bin sooooooooo erleichtert, das kannst Du dir nicht vorstellen. Tausend Dank für Deine tolle Hilfe! Jetzt kann es weiter gehen. Und endlich kann ich die Robischs erfassen.
Es gab noch einen interessanten Eintrag, wo ein Johann Robisch, 1760 als Taufpathe bei seinem Bruder auftaucht. Er, der Bruder und das Kind hießen alle Johann. Dort steht, der Bruders war „weyland Johann Robisch gewesenen Pachtmanns zu Fattigau nachgelassener jüngster Sohn zu Diensten bei den herrschaftlichen Pachter Schimmel“ (wobei mir hier bei der Entzifferung meine liebe Bekannte in Chemnitz helfen mußte).

Also nochmals ganz herzlichen Dank!!! Hast Du diese Robisch bei Dir in der Familie, wenn ich fragen darf?

Einen schönen Sonntag wünscht Dir Jana

Hallo Jana,

danke für deine Antwort. Nein, ich habe die Familie nicht bei meinen Vorfahren, aber ich wohne ganz in der Nähe von Schwarzenbach an der Saale und von Döhlau und habe aus Interesse die Recherche durchgeführt. Gute Kenntnis der deutschen Schrift ist ja Voraussetzung für Ahnenforschung, ebenso wie Kenntnis der (früheren) Pfarreizugehörigkeit der einzelnen Orte. Gerne stehe ich zukünftig bei Fragen zur Verfügung.

Viele Grüße
Thomas Pöhlmann

Hallo Thomas, das ist ja dann umso schätzenswerter, daß Du nicht mal selbst einen Nutzen davon hattest, sondern nur aus Interesse und Hilfsbereitschaft nachgeschaut hast. Toll.

Im Grunde konnte ich es lesen, nur wenn allzu sehr abgekürzt oder geschmiert wurde, mußte ich mal jemanden fragen. Das Verrückteste, was ich bis jetzt noch nicht gesehen habe, aber in den Döhlauer Kirchenbüchern, waren Einträge, die verkehrt herum geschrieben waren. Na, was hatte der Kirchenschreiber da wohl intus?

Aber nachdem mich die vielen Johanns schon fast in den Schlaf verfolgt hatten, bin ich jetzt erst einmal von dieser „last“ befreit. Ohne fremde Hilfe hätte ich das Thema wohl ad acta gelegt. Und diesen Zweig in der Familie wahrscheinlich auch so schnell nicht noch mal in die Hand genommen.
Also Du hast mir hier wirklich Schützenhilfe von Feinsten geleistet. Daran werde ich mich immer erinnern, wenn ich den Namen Robisch höre oder lese :slight_smile:

Wünsche Dir selbst auch weiterhin viel Erfolg und Spaß an der Ahnenforschung und persönlich alles Gute - Jana

Hallo Jana,

danke für deine Antwort. Wenn der Pfarrer Taufeinträge auf dem Kopf geschrieben hatte (oder anderweitig besonders vermerkt hatte), waren dies oft Taufen von unehelich gezeugten Kindern, was ja den Pfarrern (wie auch der sonstigen Obrigkeit) ein Dorn im Auge war. Neben dem moralischen Aspekt kam ja auch noch eine gesellschaftliche Komponente hinzu, da die Obrigkeit fürchtete, dass viele der unehelichen Kinder und deren Mütter dann den Gemeinden zur Last fallen könnten, wenn deren Lebensunterhalt nicht gesichert war (ich kenne einige Fälle, die dann armutshalber im Armen-/Hirten-/Gemeindehaus o.ä. endeten).

Viele Grüße
Thomas Pöhlmann