Betrifft: Arthur RIEBECK in WERSINGAWE Kr. Wohlau N-Schlesien
Arthur RIEBECK war der Grossvater meiner Frau.
Er ist am 27. mar. 1862 in Gransch�tz-Webau in der Naehe
Weissenfels-Saale als Sohn des Joh. August Wilhelm RIEBECK
Grubenbesitzer in Granschuetz-Webau geboren.
Nach seiner Ausbildung war der Diplom Bergingenieur Athur RIEBECK
unter anderem Grubenverwalter beim F�rst von Pless in der
Provinz Posen.
Wo war der Ort dieser Grube ?
Er wohnte mit seiner Familie im Unkenschloss in WERSINGAWE
Kreis Wohlau. Dort ist auch meine Schwiegermutter aufgewachsen.
Als 12 Jaehrige hat sie dem Fuersten zum Geburtstag einen
Blumenstrauss ueberbracht. Das soll in einem Jagdschloss gewesen sein.
Wo war der Ort dieses Jagdschlosses ?
Meine Schwiegermutter ist im Februar 1890 in Weissenfels geboren.
Sie lebte mit Ihrer Familie bis Kriegsende 1945 in Schweidnitz.
Meine Frau ist in Schweidnitz und drei Geschwister geboren.
Hat jemand eine Ahnung ?
F�r jede Antwort bin ich dankbar.
Manfred Feinauer aus Heilbronn am Neckar
genealogy@feinauer.net
Nach seiner Ausbildung war der Diplom Bergingenieur Athur RIEBECK unter anderem Grubenverwalter beim F�rst von Pless in der Provinz Posen. Er wohnte mit seiner Familie im Unkenschloss in WERSINGAWE Kreis Wohlau.
Hallo Manfred,
die Bezeichnung 'F�rst v. Ple�' ist etwas ungl�cklich. Jemand k�nnte
vielleicht in einem Adelslexikon nach der Familie 'von Ple�' suchen -
und findet nichts.
Es waren die Grafen v. Hochberg, die die Standherrschaft in ein
F�rstentum umwandeln konnten (1848). Nach meinem Verzeichnis (von 1900!)
hatten die Hochbergs �berhaupt keinen Besitz in der Provinz Posen u.
Wersingawe geh�rte zu dieser Zeit den Julius Erben v. Sigsfeld.
Allerdings hatten die Hochbergs seit dem 19. Jhd. noch die
Minderstandherrschaft Neuschlo�, Krs. Militsch, nicht weit von der
Grenze zur Provinz Posen entfernt, in ihrem Besitz. Aber weder im Kreis
Wohlau noch im Kreis Militsch gab es Grubenanlagen. Oder was sagt Henry
Zimmermann dazu?
Mit freundlichem Gru�
Klaus Liwowsky
Hallo Manfred,
vor einiger Zeit hatte ich bereits im Serlo nachgeschlagen,
aber unter den preu�. Bergassessoren war kein RIEBECK,
Arthur zu finden.
Mu� auch nicht sein; ist nur ein Zeichen daf�r, da� A.R.
eben keine Assessorenzeit bei der preu�. Bergverwaltung
abgeleistet hat. Offenbar hat er nach dem Studium gleich
eine Grubenbeamtenstelle bei einem Privatwerk angenommen.
Wie Klaus Liwowsky schon schrieb, ist in den Kreisen
Militsch und Wohlau kaum Bergbau betrieben worden.
Raseneisenerzgr�bereien hat es dort gegeben, aber damit hat
sich ein Dipl.-Berging. sicher nicht abgegeben, es sei denn
er h�tte sie selber betrieben. ;-)). Bergleute wurden dabei
nicht gebraucht.
Die Hochberger, meines Wissens konnten sie sich schon 1847
F�rsten von Ple� nennen, sa�en in Waldenburg und im dortigen
Steinkohlenrevier (und auch in Oberschlesien, wie ich mich
vage zu erinnern glaube) geh�rten ihnen Steinkohlen-Gruben.
Aber ob sie in Posen Bergwerksbesitz hatten, wei� ich nicht,
m�glich w�re es.
Im letzten Viertel des 19. Jh. ging es mit dem
Braunkohlenbergbau rapide aufw�rts. Immer neue Kohlenlager
wurden gefunden und abgebaut. In der Provinz Posen sind
verschiedenenorts kleine Braunkohlenlagerst�tten gefunden
und abgebaut worden. Ansonsten bestanden noch die Salinen um
Hohensalza. Das war es auch schon mit dem Bergbau in der
Provinz Posen.
1874 hat man in Posen einen Bergrevierbeamten eingesetzt,
aber ab 1879 sa� der schon wieder in Gr�nberg und wurde ab
1893 ganz wegrationalisiert. Von 1904 - 1911 gab es dann
noch- und letztmals ein Bergrevier Posen.
Ob sich die Hochberger zu jener Zeit auch am aufkommenden
Braunkohlenbergbau beteiligt haben ist mir nicht bekannt.
Der Nachfolger der Bergreviere Posen, Gr�nberg und wieder
Posen war das in G�rlitz. Unterlagen zu diesem unbedeutenden
Bergwerken sind leider keine mehr vorhanden. Deshalb habe
ich auch nichts finden k�nnen, ob und wo in Posen "F�rstlich
Ple�sche Gruben" gewesen sein sollen.
Bei kleinen Braunkohlenvorkommen waren es auch i.d. R. die
�rtlichen Grundherrschaften und -besitzer, die da erstmal
ihr Gl�ck versuchten. Mir ist auch kein Besitz der
Hochberger in Posen bekannt. Erst wenn dabei gr��ere Lager
gefunden worden w�ren, wurde das f�r die nichtortsans�ssige
Hautevolee interessant.
Ohne genauere Angaben kann ich dir leider nicht
weiterhelfen.
___MitbestenGr��en_________________________________________
A. Henry Zimmermann
Hallo Henry,
Bitte was ist das?
.......Raseneisenerzgr�bereien hat es dort gegeben.......
Hallo Mitforscher,
wenn ich mich an meine ersten Geschichtsstunden hier in
Schleswig-Holstein zurückerinnere, fällt mir wieder ein, daß die
Wikinger ihr hier im Norden gar nicht vorkommendes Eisen aus
Raseneisenerz gewannen, um ihre Messer, Schwerter usw. herzustellen.
Raseneisenerz befand sich in bestimmten Bereichen im Boden oder an
kleinen Bachläufen, wo es vom Wasser freigespült oder abgelagert worden
war und von der Vegetation überwachsen war. Eben unter dem Gras, dem
Rasen.
Man möge mich berichtigen, wenn ich mich falsch erinnere.
Gruß Bernd Babisch
Hallo Uta,
Bitte was ist das?
.......Raseneisenerzgr�bereien hat es dort gegeben.......
Raseneisenerz ist ein Mineral, da� sich unter bestimmten
Umst�nden im Boden bildet. Voraussetzung daf�r ist u.a.
sandige B�den und stehende Feuchte.
Die verkrustete eisenhaltige Bodenschicht, die bei den
Bauern gar nicht beliebt ist, wenn sie zu oberfl�chennah
verkommt, wurde schon von den alten Slawen und Germanen
genutzt und in sog. Renn�fen ausgeschmolzen.
Der Abbau ist simpel. Die meistens etwa 30 cm unter der
Erdoberfl�che liegenden Rasensteine wurden einfach
ausgestochen und abgegraben. Und nach geraumer Zeit ist das
Erz wieder nachgewachsen.
Im Einzugsgebiet der Oder und ihrer Nebenfl�sse befanden
sich fr�her unz�hlige Eisenh�mmer, die Ortsnamen
"....hammer" k�nden noch heute davon. Wasser zum Aufschlag
war zur Gen�ge vorhanden und das Erz lag in den Wiesen.
Die mittelalterliche Eisenh�ttenindustrie der
niederschlesisch-lausitzer Heide(Sprottau, Eulau,
Tschirndorf, Primkenau, Kotzenau, Mallmitz, Bunzlau,
Neusalz, ...) und ihre Wasserh�mmer hat Hans Grabig sehr gut
beschrieben. Sp�testens Ende des 19. Jh. kam der Niedergang,
weil der Rasenstein nicht mehr ausreichte und Erz aus
entfernten Bergwerken teuer zugekauft werden mu�te.
___MitbestenGr��en_________________________________________
A. Henry Zimmermann
Eltern mit kleineren Kindern gucken vielleicht ab und zu die "Sendung mit
der Maus". Ich freu mich darauf genauso wie meine beiden Wichte (2 und 4
Jahre). Vor ein paar Monaten wurde in der Sachgeschichte gezeigt, wie ein
Schmied auf einer moorigen Wiese bestimmte "Erdklumpen" suchte, die dann
in einem Lehmofen zu Eisen ausgeschmolzen wurden. So haben "die Alten"
Eisen hergestellt. Wusste ich vorher nicht, fand ich sehr beeindruckend.
Arthur
Es gr�ne die Tanne
es wachse das Erz
Gott gibt uns Allen ein fr�hliches Herz
Als kleiner Junge habe ich einmal ein St�ck Eisenerz, was ich im Hamburger
Hafen gefunden hatte, eingegraben. Es wuchs aber nicht. Ich h�tte man nach
Schlesien kommen sollen.
Fr�hliche Weihnachten und ein gl�ckliches neues Jahr an Euch Alle.
Besonders auch an Arthur Teschler der dort leise und selbstlos im Keller
arbeitet.
Uwe-Karsten Krickhahn
Kanada
Kartenmeister
Hierzu ist es vielleicht auch interessant, dass der Raseneisenstein nicht nur zur Eisenverh�ttung genutzt worden ist, sondern auch als Baustoff in den sonst Steinarmen Gegenden Verwendung fand. So finden sich z.B. in der Niederlausitz noch heute viele alte Kirchen, die �berwiegend aus dem rostroten, por�sen Raseneisenstein errichtet sind.
�brigens leitet sich aus diesem Abbau auch die passende Berufsbezeichnung des Eisensteingr�bers bzw. Eisensteingr�bermeisters ab, welchen auch einige Vertreter meiner Ahnenliste in der Niederlausitz innehatten.
Beste Gruesse
G.-Ch. Treutler
www.treutler.online.ms