-------- Original-Nachricht --------
"Insbesondere Heimattreffen h�tten jenseits ihrer politischen
Instrumentalisierung durch Verbandsfunktion�re oftmals eine
gruppentherapeutische Wirkung entfaltet."
Sehr sch�ne Feststellung. Sie zeigt, dass Heimat eher soziologisch als
geographisch bestimmt ist, eine Bindung eher zu den Mitmenschen und nicht
zur "Scholle" besteht und letztlich, dass Menschen wichtiger sind als Orte -
alles andere w�re ja auch schlimm.
Es gr��t
Winfried (Schr�dter)
Hallo Winfried,
Du schriebst mit dem vorangegangenen Zitat:
"Insbesondere Heimattreffen hätten jenseits ihrer politischen
Instrumentalisierung durch Verbandsfunktionäre oftmals eine
gruppentherapeutische Wirkung entfaltet."
Sehr schöne Feststellung. Sie zeigt, dass Heimat eher soziologisch als
geographisch bestimmt ist, eine Bindung eher zu den Mitmenschen und nicht
zur "Scholle" besteht und letztlich, dass Menschen wichtiger sind als Orte -
alles andere wäre ja auch schlimm. <
Ich stimme Dir grundsätzlich zu. Das Zuhause, Heimat, Heimatland, ist *immer* mit
Mitmenschen behaftet. Nur, wie erklärt es sich dann, dass mein Vater (1921-1990) nie
in seine ostpreußische Heimat zurück wollte, aber sich eine Menge Literatur über seine
Heimat kaufte ? Und ich, wenn ich von der Pfalz nach Hessen fahre - ca. 20 km vor Kassel
einen "Gasfuß" habe ? Und das unter der Betrachtung, dass nur noch wenige Verwandte
in diesem Bereich leben und ich meist nur Gräber besuche ?
Die Sache ist nicht so einfach und ich behaupte jetzt einmal, dass es natürlich auch bestimmte
emotionale Verbindungen zu einem Land, einer Landschaft, einer Region gibt. Und es gibt genug Gedichte,
die über Heimat (egal wo) sprechen - angefangen von Feld, Wald und Wiesen - bis zu Gebäuden, zu
heimischen Tieren, und sogar zu Kochrezepten.
Es ist unmöglich, Menschen, mit denen man aufgewachsen ist, die einem zur Seite standen von einer
Region zu trennen. Grund : Orte und Menschen, Menschen und Orte gehören zusammen.
Die so genannte "gruppentherapeutische Wirkung" kann nur durch beide Faktoren entstehen !
Sie ist und bleibt höchst emotional, und immer im Zusammenhang.
Allein das Wort "Heimweh" sagt schon alles. Das möchte ich nur mal so zum Denken geben.
Demshuk kenne ich nicht.
Liebe Grüße --- Gisela