Hallo!
Ich wurde von einigen Listenmitgliedern gebeten einen Reisebericht zu
verfassen.
Wie ihr wisst, war ich vom 4.10.2001 bis zum 11.10.2001 aus privaten Gr�nden
in Oberschlesien. Weil ich erst zwei Wochen vorher davon erfahren habe,
konnte ich leider nicht so gut planen, wann ich was mache. Trotzdem habe ich
dort dank meiner Cousine Vieles erlebt und erfahren. Ich versuche in diesem
Reisebericht meine Eindr�cke und Ereignisse wiederzugeben um die aktuelle
Situation in Polen/Oberschlesien darzustellen.
GRENZE
Ich kann nun verstehen, dass Polen in die EU will: Hinter der Grenze war auf
der Gegenspur ein riesen Lkw-Stau - Stillstand. Ich m�chte nicht wissen, wie
lange die Wartezeit war. Unser Reisebus kam nur m�hsam vorbei, da es
anscheinend keine Standspur f�r die Lkw's gibt. Interessant ist nur, dass so
ein Stau auch schon bei meiner letzten Grenz�berquerung im vergangenen Jahr
war. Da hat die polnische Regierung anscheinend vergessen etwas
nachzubessern.
Ansonsten betrug die Wartezeit f�r unseren Reisebus - ob Zufall oder nicht -
nur 30 Minuten (Grenz�bergang Ludwigsdorf bei G�rlitz). Auch sonst schien
alles, au�er bei der Lkw-Abfertigung, flott zu gehen.
STRA�EN
Das alte Thema: Die Stra�en in Polen und in Oberschlesien sind in
schlechtem, teils fatalem Zustand. Die Autobahn hinter Zgorzelec bis nach
Breslau ist, wie soll ich sagen, etwas marode. Mein Gro�-Cousin meinte: "So
wie Hitler das gebaut hat". Gefahren wird auf der anscheinend bessern linken
Spur, wo normalerweise �berholt wird. Trotzdem springt der gro�e Reisebus
hin und her und die Ersch�tterungen sind teils so stark, dass mein CD-Player
mit 40 Sekunden Anti-Schock-System aussetzte! Die Schilder
"H�chstgeschwindigkeit 110" sind dabei eher ein Witz. Die polnische
Regierung
stellt lieber alle paar Kilometer "Schlaglochschilder" auf, als etwas
dagegen zu tun. Ehrlich gesagt: Mir pers�nlich gef�llt es immer wieder auf
dieser
Autobahn zu fahren - wieder etwas anderes. Das ist aber nur bis Breslau so.
Zwischen Breslau und Oppeln ist die Autobahn sehr gut, ruhig. An Ausfahrten
sind beleuchtete Standspuren f�r Lkw's gebaut worden, wo die Lkw-Fahrer
parken und �bernachten k�nnen - gut gemacht!
Die sonstigen Stra�en im Gebiet um Rauden sind auf den ersten Blick
eigentlich gar nicht so schlecht. Am Rand sieht man (in Jankowitz) bis zu
drei aufgegossene Asphaltschichten. Wenn die Stra�e schlecht ist, wird
einfach eine Asphaltschicht draufgekippt; so gesehen zwischen Gleiwitz und
Oppeln. Laut meinem Gro�-Cousin werden Schlagl�cher mit Pflastersteinen
gestopft. Die Viel-Tonner (TIR) haben Mulden in den Asphalt hineingefahren -
etwas gef�hrlich f�r Motorrad-Fahrer. Sonst ist mir aufgefallen, dass die
Stra�en �berhaupt, nicht so ganz sicher sind. Keine Leitplanken, B�ume links
und rechts, keine Seitenmarkierung, komischer Asphalt, Schlagl�cher.
Nicht umsonst sind an den Stra�en �berdurchschnittlich viele Kreuze und die
Geschichten �ber schwere, t�dliche Unf�lle h�rt man �berall - leider. Doch
anscheinend hat es auch mit der Fahrweise der Leute zu tun. Es dreht sich
einem der Magen um, wenn man auf der Stra�e geht, weil kein B�rgersteig
vorhanden ist, und an einem ein Lkw mit 100 Sachen durch den Ort jagt, wo
nur 40 erlaubt ist! Doppelt durchgezogene Linien z�hlen nicht, denn jede
�berholm�glichkeit muss genutzt werden - man bedenke, dass zwischen Ratibor
und Rybnik (und anderswo) nur zweispurige Stra�en sind, ohne �berholspuren.
Der gesamte G�ter- und Individualverkehr spielt sich darauf ab. Standpl�tze
der "Glinioki" (Polizei) sind bekannt.
Das ist ein sicheres Zeichen daf�r, dass f�r den Stra�enbau kein Geld
vorhanden ist.
Ich bin froh, dass ich wieder in Deutschland bin, wo die Stra�en >scheinbar<
sicherer sind.
TELEFONBUCH
Ja, Telefonbuch, denn das ist ein Kapitel f�r sich! Man k�nnte es nicht
glauben, aber ich habe die Welt verr�ckt machen m�ssen, um ein Telefonbuch
in die Finger zu bekommen!!! Ein Telefonbuch bekommt man nicht zu einem
Telefonanschluss dazu... also fragte ich meine Tante, die bei der Post
arbeitet, ob sie mir eins mibringen kann... "Ach, Gregor, wir haben kein
Telefonbuch in der Post, das findest du auch nicht in der Gro�stadt!" Na
toll! Aber ich habe nicht aufgegeben, denn das ist nicht normal, dass man
kein Telefonbuch in Polen hat!
Also bin ich nach Rybnik gefahren um dort in die polnische Telekom zu
gehen... denkt ihr, ich habe dort ein Telefonbuch oder eine CD-ROM zum
kaufen bekommen? Stattdessen wurde ich an eine Stelle verwiesen, wo ich nur
zerfetzte Telefonb�cher von 1996 und 1997 vorgefunden habe! Also: ich konnte
letztendlich doch noch ein Telefonbuch auftreiben, in dem ich eure Namen
raussuchen konnte. Weiteres in einer folgenden Mail.
LANDSCHAFT / UMWELT
Nat�rlich ist die Landschaft Oberschlesiens sch�n. Viele Felder und
W�lder... das Gr�n ist die vorherrschende Farbe. Leider wird die Aussicht im
wahrsten Sinne des Wortes durch Rauch, Staub und Abgase getr�bt. Vor allem
um Gleiwitz kann man nicht weit blicken. Ich denke, dass das auch ein
Zeichen daf�r ist, dass man vom Thema Umweltschutz noch nicht viel geh�rt
hat. Auf dem Raudener Friedhof werden die zusammengefegten Bl�tter einfach
angez�ndet und der ganze Qualm legt sich �ber die Stadt - hier
unvorstellbar!
ANPASSUNG
Ich habe, auch schon letztes Jahr, festgestellt, dass sich die Polen
irgendwie immer mehr an das �brige Europa anpassen. Wer es noch nicht wei�:
Die Polen haben nun andere Kennzeichen; schwarze Buchstaben auf wei�em
Hintergrund mit einer neuen Einteilung. Auch die F�hrerscheine sind kaum von
unseren neuen "Eurof�hrerscheinen" zu unterscheiden.
Zudem findet man in Breslau, Oppeln, Gleiwitz, Ratibor und Rybnik auch viele
"westliche" Gesch�fte, Tankstellen und Schnellrestaurants. Ich war schon ein
bisschen �berrascht, als ich den blauen Schein einer gro�en Tankstellenkette
in jeder Gro�stadt sah... alles sah sehr neu aus... Trotzdem: Wenn man ein
bisschen weiter f�hrt, sieht man wieder die verfallenen Stra�en und die
schmutzigen Fassaden der H�user...
In der Raudener Kirche findet jeden Sonntag um 12 Uhr eine deutsche Messe
statt. Auf Nachfrage, wieso es die gibt, bekam ich die Antwort, dass das
extra f�r die deutsche Minderheit in diesem Gebiet ist. Ich bin �berrascht,
dass diese Messe gut besucht ist! Die Kirche ist fast voll!
MENTALIT�T
Da ich in Oberschlesien gewohnt habe, habe ich mich dort auch mit vielen
Leuten unterhalten und war bei unseren Bekannten und Verwandten Gast. Dabei
ist mir schon eine andere Einstellung bzw. Mentalit�t aufgefallen, die ich
sehr sch�tze! Ich stelle diese mal kurz vor, wenn sich darunter niemand
etwas vorstellen kann: Das H�ndesch�tteln beim Begr��en ist Pflicht, auch
wenn man die Leute, die um seinen Bekannten stehen, nicht kennt. Das gilt
auch beim Abschied. Daraufhin wird man freundlich zum Tisch gebeten. Dann
wird erstmal Kaffee gemacht und Kuchen und Pl�tzchen auf den Tisch gestellt.
"Ess, ess" wurde mir immer nachgesagt "sonst kippst du irgendwo um!"... also
hab ich immer weiter gegessen! Mit den Folgen habe ich nun zu k�mpfen!
Dann geh�rt eine Flasche Schnaps (Vodka) oder ein Bier auf den Tisch. Schon
wird eine "Halba" (halber Liter Schnaps) geholt. Das ist irgendwie, wie soll
ich sagen, typisch f�r ein Zusammentreffen. Weil man schon so freundlich
gebeten wird einmal auf die Gesundheit anzusto�en und man die Leute eh nicht
oft sieht, kann man so ein Angebot nicht ausschlagen.
Und wehe man bleibt bis zum Abend, und man kann die Hausfrau nicht davon
abhalten "Kanapki" (belegte Brotschnitten) zu machen. Es wird einfach alles,
was der Gastgeber hat, auf den Tisch gestellt - der Gast ist der K�nig!
Jedenfalls habe ich mich �berall, wo ich zu Gast war, sehr wohl und vor
allem willkommen gef�hlt, auch wenn ich manche Leute nicht kannte!
Die Leute auf dem Land (gesehen um Rauden) kennen meistens alle Einwohner.
Ich war erstaunt wieviele Leute mich kennen und mich auch wiedererkannten,
auch wenn ich sie nicht kannte... "Ach, der Sohn von...", "Du bist das?",
"Du bist ja so gro� geworden!"... das sind einige Beispiele... dazu muss ich
sagen, dass ich mit 5 Jahren ausgewandert bin. Die Leute kennen mich als
kleinen "Beit�l" (Bub) und sind erstaunt, dass ich nun ein 1,90 m Mann
bin... sie alle kennen meine Eltern gut und fragen, wie es so geht in
Deutschland...
Was mich auch gefreut hat, ist, dass ich meistens auf Deutsch angesprochen
wurde! Deutsch bzw. Schlesisch kann dort fast jeder von den �lteren
Bewohnern!
"PO SLANSKU" IN POLEN
Da ich als kleiner Junge auch nur "po slansku" also Wasserpolnisch gelernt
habe, habe ich nat�rlich auch nicht viel verstanden, was im Fernsehen gesagt
wurde, oder was in einem Buch stand. Umso mehr hatte es mich gefreut, als
ich in einem Ratiborer Buchladen B�cher fand, die f�r Schlesier a u f
Schlesisch fand (po slansku)... da habe ich nat�rlich alles verstanden.
Lustig fand ich ein Buch in dem eine Vokabelliste "po slansku - polnisch" zu
finden war, damit die Schlesier die Polen endlich mal verstehen!
Es gibt auch eine Komiksendung, in der nur schlesisch gesprochen wird! Da
habe ich auch alles verstanden und mich �ber die Witze kaputt gelacht!
Anscheinend hat man sich nun damit abgefunden, dass es in Polen auch einen
Dialekt gibt, den man einfach nicht unterdr�cken kann. Wenn ich sehe, dass
so viele meiner Verwandten nur "po slansku" reden, kann dieser sch�ne
Dialekt durch Regeln nicht einfach platt gemacht werden.
Die Leute die Deutsch k�nnen, sprechen auch so, wie dort vor dem Krieg
gesprochen wurde! Der typisch schlesische Akzent mit den vielen
Sonderw�rtern, die wir hier in der Liste schon besprochen haben. Einfach
sch�n, da zuzuh�ren!
VERBRECHEN
Es ist nicht sch�n, aber leider wahr: Geklaut wird viel, auch in
Oberschlesien. Ich kann es nicht glauben, aber in Rennersdorf wurde einem
Deutschen Besucher ein Mercedes vom Hof direkt vorm Haus trotz
abgeschlossenem Tor (!) geklaut! Es ist einfach unglaublich, mit was f�r
einer Professionalit�t die Autos entwendet werden! Um Rauden gab es in den
letzten Wochen auch solche Vorf�lle, wie auch in Ratiborhammer... dort wurde
auch ein Auto vom Hof geklaut...
Mein Onkel sagte, bevor wir auf den Rybniker "Torg" (Markt) gingen: "Haltet
eure
Taschen und Portmonees gut fest, denn hier sind viele Taschendiebe
unterwegs!" Das hat mir den Spa� schon vorweg genommen! Man kann sich
einfach nicht auf den Markt konzentrieren, sondern muss immer kontrollieren
wer
einen anrempelt usw. - es war nicht sch�n.
Um Sachen durchzusetzen, die man sonst nicht erreicht, oder wenn man einen
extra Gefallen erf�llt haben will, dann ist Korruption das Stichwort, so
wurde es mir in einem Gespr�ch berichtet, dass das auch heute im
Post-Kommunismus Gang und Gebe ist... das gibt zus�tzliche Einnahmen bei
einem ohnehin schlechten Verdienst.
Schwarzarbeit ist auch weit verbreitet... da die Bergleute als
Spitzenverdiener mit 1100 Zl pro Monat (also 550 DM) gelten, kann man sich
vorstellen, dass unter der �brigen Bev�lkerung ein ziemlicher Notstand
herrscht! Um �ber die Runden zu kommen, wird kr�ftig schwarz gearbeitet...
FINANZEN UND MARKTWIRTSCHAFT
... wobei wir wieder beim n�chsten Thema w�ren. Jeder, mit dem ich mich
unterhalten hab, klagt, dass der Verdienst f�r die Arbeit, die geleistet
wird, einfach zu gering ist! Ein Stundenlohn von umgerechnet 6 DM die Stunde
ist schon top bei einer Arbeitszeit von bis zu 12 Stunden am Tag! Einer
meiner Cousins hatte 2 Wochen Urlaub genommen, da er urspr�nglich auch zwei
Wochen in Urlaub (Luxus! Lange gespart) fahren wollte. Die Reise dauerte
allerdings dann doch nur eine Woche, aber er meldete sich nicht bei der
Arbeit, dass er wieder da sei, denn sonst w�rden die ihn anrufen und sagen,
dass er sofort in die Arbeit kommen solle, trotz Urlaub! So ist es �berall,
sagte er!
So verdient er z.B. 400 DM im Monat, abz�glich aller Kosten f�r Wasser,
Strom, M�llabfuhr (ganz neu in Polen!), Auto, Kohle, etc. bleibt da nicht
viel zum Leben �brig! Ich kapiere es bis heute nicht, wie man da �berhaupt
�berleben kann!? Ich habe es gesehen: Es gibt in Polen ALLES, was es hier
gibt, aber zum selben Preis, wie hier in Deutschland! Benzin ist etwa 20-30
Pf pro Liter billiger als bei uns. Wenn man nun die Verdienste hier und dort
vergleicht, verstehe ich �berhaupt nicht, wie die Leute �ber die Runden
kommen. Die von mir zuvor angesprochene Schwarzarbeit ist sozusagen
�berlebenswichtig.
Hinzu kommen noch wirklich sinnlose Ausgaben auf die B�rger zu, die der
polnische Staat zu verantworten hat. Jeder klagt dort, dass eine riesige
Misswirtschaft vorliegt... trotz immer neuer Ausgaben an den polnischen
Staat seitens der B�rger, gibt es im
Finanzhaushalt Polens ein Defizit. Stichwort M�llabfuhr: Neu eingef�hrt,
muss jeder die Abfallgeb�hren bezahlen, auch wenn er keinen M�ll produziert,
bzw, keinen M�ll dieser Art hat... Z.B. muss jeder f�r Glasm�ll bezahlen,
auch
wenn er kein Glas dazu gibt. Beispiele gibt es noch viele. Jedenfalls h�re
ich nur Klagen...
Umso mehr wundert es mich, dass sich f�r viele das Landwirtschaften nicht
mehr lohnt! Lieber die Kartoffeln im Gesch�ft kaufen, als selber arbeiten
und daf�r noch zahlen... K�he halten lohnt auch nicht mehr... bei so einem
Verdienst frage ich mich, wieso sich der Anbau sozusagen kostenlosem Gem�se
nicht mehr lohnt...
Fazit daraus: Nach diesen Berichten kann ich einfach nur denken, dass Polen
im Gro�en und Ganzen sehr arm ist, mehr, als ich es mir vorgestellt habe.
Diese Armut wird auf den ersten Blick durch die prunkvoll errichteten
Tankstellen und Warenh�user �bert�ncht... vielleicht sehe ich das alles zu
pessimistisch, ihr k�nnt mich eines besseren belehren. Ich schreibe hier nur
nieder, was ich erlebt habe und was ich dabei empfunden habe.
RATIBOR
Ich war auch in meiner Geburtsstadt zu Gast: es hat sich seit meinem letzten
Aufenthalt vieles getan! Der Rynek ist nun vollst�ndig begehbar; letztes
Jahr wurde dort noch teilweise "gebaut", man hat dort einen alten Friedhof
ausgegraben, der aus der Pestzeit stammte. Am Kreisel am Innenstadteingang
an der "Matka Polka" sind die H�user nun mit einer neuen farbigen Fassade
versehen; letztes Jahr waren sie noch grau in grau. Ebenfalls am Kreisel
steht schon seit letztem Jahr ein McDonald's... Ein kleiner Rundgang durch
die Stadt brachte mir ein Internet-Kaffee hervor... also es tut sich was in
Ratibor!
Ich wollte mir, weil ich dort geboren bin, eine Flasche Ratiborer Bier, das
im Schloss gebraut wird, kaufen. Was ich letztes Jahr noch bekam, gibt es
heut nicht mhr. Angeblich hat die Brauerei zu gemacht...
Der "Torg" (Markt) in Ratibor ist wie immer gro� und jeden Tag vorzufinden;
am gr��ten ist er Donnerstags. Allerdings kommt mir dieser gem�tlicher und
weniger hektisch als in Rybnik vor. In einer B�cherei fand ich, wie oben
schon beschrieben, ein schlesisches Buch... eine reichhaltige
Karten-Sammlung ist,
f�r meine Verh�ltnisse, sehr g�nstig zu bekommen. Ich erstand eine riesige
Mappe von der Wojewodschaft "Slansk" (Schlesien) und speziell noch eine
Karte des Gebietes "Gleiwitz" f�r insgesamt 7 DM! Sehr sch�ne Karten...
RYBNIK
Dort kam ich nicht nur wegen dem Telefonbuch, sondern auch wegen der
Attraktion "Torg" hin... dieser ist, wie weiter oben angesprochen, etwas
hektisch und ist durch die vielen Taschendiebe getr�bt.
Der Rynek in Rybnik gef�llt mir sehr, denn alle H�user drumrum sind sehr
liebevoll angemalt... leider sind die H�user in der Fu�g�ngerzone, also
direkt im Anschluss an den Rynek, verfallen und grau...
Weiter au�erhalb steht ja das Elektrizit�tswerk Rybnik... einer der
K�hlt�rme ist nun mit einem riesigen Firmenlogo auf einer wei�en Fl�che
versehen; das sieht sch�n aus.
Ansonsten kann ich zu Rybnik nicht allzuviel sagen, da ich mich dort weniger
auskenne.
RAUDENER SCHLOSS
Der sch�nste Augenblick meiner Schlesienreise war, als ich die Ruine (ob man
das noch so nennen kann) des Raudener Schlosses von innen besichtigen
konnte. Gl�cklicherweise konnte mir meine Cousine einen Termin mit dem
Pfarrer Rosiek ausmachen, an dem er uns das Schloss aufschlie�t. Da er aber
weg musste, durfte ich das Schloss zusammen mit meiner Cousine und meinem
Gro�onkel betreten.
Die Decken des Schlosses sind neu gemauert. Der Gang im Hauptfl�gel ist
sozusagen fertig: Der Boden ist mit Beton gegossen, die Decke fertig. In
diesem Gang h�ngen Bilder vom Schloss, wie es aussah und wie es aussehen
soll (vergleiche dazu Diecezja Gliwicka - Oficjalny Serwis Informacyjny). Dann
noch weitere geschichtliche Merkmale. Sch�n gemacht ist der kleine Innenhof
zwischen Kirche und Schloss, in dem ein Brunnen gebaut werden wird.
Durch einen Hintereingang gelangten wir in eine Art Sakristei, von der
Treppen
direkt in die Kirche hinein f�hren... dort, wo der Herzog immer in die
Kirche
gelangte - ein sch�nes Gef�hl genau dort zu sein.
Weiterhin sind dort alte gemeiselte Bilder, dessen Steine aus Stodoll
stammen, zu sehen. In einem weiteren Raum sieht man eine Baustelle, also die
Art, wie man das Schloss restauriert. Dort sind an der Decke die Stahltr�ger
(oder was das war) frei gelegt. In einem weiteren Ausstellungsraum sind z.B.
alte Zeiger der Uhr der Kirche aufgeh�ngt, oder alte Steinskulpturen, oder,
was ich besonders sch�n fand, drei Bilder des Kreuzweges Jesu, wie sie
fr�her (anscheinend vor dem Krieg) in der Kirche hingen. In den ersten Stock
des Schlosses kamen wir allerdings nicht.
Insgesamt gesehen hat sich in dem Schloss nach Auskunft vieler sehr vieles
getan, seitdem der Pfarrer Rosiek dort ist. Er k�mmert sich um die
Geschichte Raudens. Ich lie� ihm als Dank eine Spende f�r die Renovierung
dieses Schlosses zukommen; als Dank, sagte er mir, werde ich als Spender in
der Schlosschronik erscheinen!
Um das Schloss hat sich nichts getan, der Innenausbau hat Priorit�t.
Allerdings wird der hintere Teil der Kirche nun auch neu verputzt.
Ich habe meinen Besuch im Schloss auf Video festgehalten. Bei Interesse bin
ich gerne bereit aus diesem Video Screenshots, also Bilder, zu machen, die
ich gerne zuschicke!
So, ich hoffe, ihr konntet nun einen kleinen Einblick in die Gegenwart
Oberschlesiens gewinnen. Ich habe versucht alles zu erw�hnen, weshalb der
Text entsprechend lang ist. Ich hoffe ich habe nichts vergessen!
MfG Gregor
www.waluga.de