Hallo Listenteilnehmer,
mein Schwager und ich waren in der Oblast Kaliningrad und unternahmen dort eine
Rundreise auf "eigene Faust".
Wen es interessiert, hier unser kurzer Reisebericht.
Ankunft mit dem Linienbus von Berlin nach Königsberg im Hotel Balitca,ca. 7 km
vom Südbahnhof entfernt. Mit dem Stadtbus Linie 37
für 12 Rubel (ca.0,30) fuhren wir dann wieder zurück die Stadt. In der Stadt
angekommen gingen wir als erstes in ein Cafe an der Uferpromenade. Obwohl wir
kein Russisch können, außer Guten Tag, danke und auf Wiedersehen, wurden wir
sehr höflich empfangen. Mit Englisch und Deutsch kamen wir nicht sehr weit, so
dass wir uns mit Handsprache und Zeichen irgendwie verständigen konnten. Die
meisten Russen die wir so versuchten zu fragen halfen uns mit sehr viel Geduld
und Höflichkeit weiter. Das Hotel Baltica hatten wir über das Internet gebucht
(3 Sterne für 43 Euro die Nacht inkl. Frühstück. Die Busse fahren in der ganzen
Region sehr oft in alle Richtungen,so dass man zu jeder Tageszeit überall
hinkommt.
Die Fahrt von Königsberg nach Insterburg belief sich auf eine Stunde und fünfzig
Minuten ca. 90km. Die Straßen sind zum größten Teil in einem schlechten Zustand,
so dass der Bus sehr oft holperte. In Insterburg suchten wir uns zuerst eine
Unterkunft um das Gepäck abzustellen. Wir waren im Hotel „Zum Bären“ das uns ein
Taxifahrer, der uns sprachlich nicht verstand, empfahl. Wir haben uns lediglich
mit Zeichensprache verständigt. Die Unterkunft war sauber und ok, das Bett
allerdings etwas alt. Der Preis mit Frühstück (ok) belief sich auf 1500 Rubel
(ca. 37 Euro). Auch hier war das Personal sehr freundlich und hilfsbereit. Wir
sind dann mit einem Taxi nach Jänichen gefahren und von dort aus zu Fuß die
Gegend bis nach Pabbeln am Walde erkundet. In Pabbeln lebten und arbeiteten
meine Ur/Ur-Großeltern. Zurück in Jänichen sind wir per Anhalter nach Dittlacken
gefahren. Dort haben wir die Kirche fotografiert in der meine Ur/Ur- Großeltern
getauft wurden und auch geheiratet haben. Danach sind wir wiederum per Anhalter
zurück nach Insterburg gefahren. Auf der Straße hat uns dann Victor auf Deutsch
angesprochen und gefragt ob er uns weiterhelfen kann. Wir kamen ins Gespräch und
stellten fest, dass er Fotograf ist. Er hat uns mit zu sich genommen und hat uns
alte Postkarten und Fotos von Insterburg gezeigt. Er kennt alle alten
Straßennamen und wie sie jetzt heißen. Wir haben ein wenig auf Deutsch
geplaudert und seine Frau hat uns extra Obst aus dem eigenen Garten zur
Verköstigung gereicht.
Von Insterburg ging es dann per Bus nach Tilsit, wo wir einen Tag in einem
netten Hotel abgestiegen sind. Das Hotel liegt direkt am Lenin-Denkmal und hat
ein super Preisleistungsverhältnis. Hier kostete die Nacht 1200 Rubel (ca. 29
Euro) inkl.Frühstück.
Die letzten vier Tage sind wir zurück nach Königsberg. Unser Ziel war es ein
Hotel in der Nähe des Südbahnhofes zu beziehen. Am Busbahnhof angekommen fragte
ich einen Taxifahrer, der mich jedoch nicht verstand. Er zückte sein Handy und
überreichte es mir nach dem er ein Kontakt hergestellt hatte. Am anderen Ende
war seine Tochter, die mich auf Deutsch begrüßte. Ich erzählte ihr was ich
wollte und sie übersetzte auf Russisch. Nach einer halben Stunde waren wir im
Hotel ca. 10 Minuten vom Südbahnhof entfernt, 1500 Rubel (ca. 37 Euro) jedoch
ohne Frühstück. Auch in diesem Hotel wurden wir herzlich empfangen.
Einen kurzen Abstecher an die Ostsee nach Cranz unternahmen wir an einem
herlichen Sonnentag. In Cranz wird zur Zeit viel gebaut, wann und ob jedoch die
Hotelburgen fertig werden steht noch in den Sternen.
Um die Einwohner besser kennenzulernen gingen wir ins Deutsch–Russische-Haus in
Königsberg und ließen uns die Ansprechpartner vom Deutsch-Kasachischen Dorf in
Swesdnoje bei Ludwigsort geben. Hier wurden wir von drei Familien eingeladen,
die extra für uns aufgetischt haben.
Am 10.09.2011 ging es dann wieder mit dem Linienbus zurück nach Berlin.
Mfg Michael Katzberg