ALLGEMEIN
Grenzübergang Görlitz-Ludwigsdorf Autobahn, die aber gleich hinter der Neiße
zu Ende ist. Keine Probleme an der Grenze, zügige Abfertigung.
Auch in Polen ist der Sprit teurer geworden, unser Diesel kostete jetzt
knapp 4 Zloty.
Die Nebenstraßen waren teilweise in schlimmen Zustand, Schlaglöcher 10 cm
tief tauchten unverhofft in größerer Zahl auf. An einigen Stellen waren die
Löcher mit weißer Farbe gekennzeichnet.
17. Mai 2006
Lauban, erste Station der Stadt hatte der Krieg bekanntlich übel
mitgespielt. Sie war, nach russischer Besetzung, von der Wehrmacht
kurzzeitig zurückerobert worden. Das war im März 1945 Anlaß für Josef
Goebbels, dort persönlich zu erscheinen. Andere Größen des Staates trauten
sich, um diese Zeit, nicht mehr so dicht an die Front und zu den Soldaten.
Die Stadt gehörte einst dem 1346 gegründeten Oberlausitzer 6-Städtebund, mit
Bautzen, Zittau, Görlitz, Löbau und Kamenz, an und kam erst 1815 von Sachsen
an Preußen und damit zu Schlesien. Die frühere Zugehörigkeit zu Kursachsen
wurde uns durch eine originalgetreu wiederhergestellte Postmeilensäule
dokumentiert. Die Polen hatten auch keine Probleme gesehen, ausschließlich
die deutschen Ortsbezeichnungen zu verwenden. Anders als unsere deutschen
Medien, die zwar Mailand, Turin und Warschau schreiben, aber bei Außig an
der Elbe, Krummhübel und Lauban die fremdsprachliche Bezeichnung bevorzugen.
Die Innenstadt machte einen freundlichen Eindruck, Wahrzeichen Brüderturm
und die anderen historischen Bauten wurden oder werden saniert. Es gibt eine
große Auswahl an Nachdrucken (neudeutsch Reprints) von alten
Ansichtskarten. Übrigens kostet eine Karte 2,40 Zloty Porto nach
Deutschland.
Über Marklissa mit der sehenswerten Burgruine Schwerta ging es dann in
Richtung Bad Flinsberg im Isergebirge. Die Berge des Isergebirges konnte ich
immer von Spitzkunnersdorf Kreis Zittau, wo wir nach der Vertreibung
hinkamen, in der Ferne sehen.
Übrigens sind inzwischen die Tafeln an den Sehenswürdigkeiten neben Polnisch
auch in Englisch und Deutsch verfaßt.
An der berühmten Sudetenstraße von Bad Flinsberg nach Schreiberhau ist
inzwischen der bekannten Aussichtpunkt so hergerichtet, daß man ungehindert
das Riesengebirgspanorama genießen kann. In den vergangenen Jahren
versperrten die Bäume die Sicht. Immer wieder beeindruckend dieser Blick.
Reifträger- und Schneegrubenbaude waren gut zu erkennen, leider war die
Königin des Riesengebirges, die Schneekoppe, wolkenverhangen und nur zu
erahnen.
Deutliche sichtbare Schneeflächen auf dieser Nordseite hatten bis heute
überdauert. Das Riesengebirge, ein Mittelgebirge mit Hochgebirgscharakter,
denn die Schneekoppe erhebt sich mit ihren 1605 Metern über die Baumgrenze.
Dieser einzigartige Berg, der höchste Schlesiens, hat schon immer
fasziniert. Auch unser großer Johann Wolfgang von Goethe hat ihn schon
bestiegen.
Die schöne neoromanische Kirche in Petersdorf erregte das Interesse der
Baumenschen. Sie wurde nicht auf die Platte, sondern, wie heutzutage
üblich, auf den Chip gebannt. Krummhübel, mit Kirche Wang sind allgemein
bekannt. Die Hunderte vielleicht sogar Tausende aus Holz geschnitzter
Rübezahlfiguren haben unseren Weg gesäumt.
Die nächsten Stationen waren Schmiedeberg, Landeshut und, schon lange
geplant, endlich verwirklicht, Grüssau, das Zistersienserkloster (Grüße an
Listenmitglied Eckhard Klepka). Der baugeschichtlich an Barock Interessierte
kommt hier voll auf seine Kosten. Es hat uns genauso beeindruckt, wie die
katholische Hauptkirche in Schweidnitz. Nach dem erfreulich guten Zustand
vieler Bauwerke stimmte uns der Zustand der Kirche in Langwaltersdorf Kreis
Waldenburg traurig. Auf dem Turm wuchsen Birken und dem gesamten Bauwerk
kann man das baldige Ende voraussagen.
Wir fuhren dann über Reimswaldau, Donnerau, Tannhausen und Hausdorf Richtung
Wüstewaltersdorf. Genau den gleichen Weg, in der anderen Richtung, sind wir