Liebe Mitforscher,
mein Schwiegervater, Jahrgang 1899, war 1921 definitiv als Berufssoldat im 11. Reiterregiment der 2. Kavalleriedivision der Reichswehr im schlesischen Ohlau. Ob er bereits im 1. Weltkrieg diente, weiß ich nicht, er erzählte nur, dass er als 16-Jähriger das Haus der Eltern verlassen hatte. Außerdem wurde er 1933 in den Postdienst versetzt. Daraus schließe ich, dass er als junger Mann in den Krieg gezogen ist und nach dem 28.6.1919 (Friedensvertrag von Versailles) in die Dienste der Reichswehr getreten ist.
Nun habe ich 3 Fragen:
1. Wer hat Erfahrungen mit einer solchen Biografie? Kann es sein, dass er mit 16 Jahren, also 1915 in den Krieg gezogen ist und 1933-12 Jahre, also 1921, von der Reichswehr übernommen wurde?
2. Was ist möglicherweise in der Zeit von 1918-1921 mit ihm geschehen, d.h. gab es in dieser Zeit noch Verwendung für junge Soldaten und wenn ja, welche?
3. Er hat Fotos hinterlassen, die ihn als ca. 20-Jährigen in einer Husarenuniform zeigen. Gehörte die 2. Kavalleriedivision zu den Husaren (Husaren-Regiment von Schill Nr.4 ??) und wie lange gab es die Husaren noch?
Ich würde mich freuen, wenn mir die Liste helfen kann, um das beschriebene Loch in der Biografie schließen zu können.
Guten Morgen,
es ist durchaus m�glich, da� er sich mit 16 Jahren freiwillig gemeldet hat.
Die Reichswehr wurde am 1.10.1920 gegr�ndet. Ihr Gro�vater kann 1921
durchaus mit mind. 12-j�hriger Dienstverpflichtung in die Reichswehr
�bernommen worden sei.
Zwischen der Kapitulation 1918 und der Gr�ndung der Reichswehr 1920 wurden
die meisten Kriegsformationen aufgel�st. Einige zuverl�ssigen Einheiten
wurden als Regierungstruppen in Dienst gehalten.
Andere Soldaten dienten in Freikorps, die beim Grenzschutz Ost in
Ostpreu�en, Pommern und Schlesien, im Baltikum, bei inneren Unruhen im Reich
(Kommunisten, Seperatisten) und in �sterreich. Die Freikopssoldaten haben
oft ihre urspr�nglichen Uniformen getragen.
Die Husaren gab es im Prinzip nur bis 1918. Die Reichswehr einheiten haben
die Trditionspflege der kaiserlichen Truppenteile �bernommen.
Husaren-Regiment von Schill (1. Schlesisches) Nr. 4:
Zitat: "Am 8. Februar 1919 traf das Regiment wieder in Ohlau ein, wo
sogleich die Demobilmachung begann. Wenige Wochen sp�ter wurden jedoch
wieder drei Grenzschutz-Eskadrons aufgestellt, die dann zu einer Eskadron
verschmolzen und zum Reichswehr-Reiter-Regiment 8 kamen. Die Tradition
wurden von der 1. Eskadron Reiter-Regiment 11 in Ohlau �bernommen."
Quelle: Die Preu�ischen Kavallerie-Regimenter 1913/14 von Hugo F.W. Schulz
MfG
Hauke Langbehn
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