Reichenau: OPITZ, MÜLLER, LIEBIG, WEISE

Lieber Herr Schellhaas, lieber Herr Leistritz, vielen Dank für Ihre Antworten!

@ Georg Schellhaas,

mein Johann Gottlieb Weise müsste um 1760 geboren sein. Aber vielleicht gibt es ja eine Cousin-Verwandtschaft? Leider weiß ich noch nicht, wo er herstammt. Laut Googlemaps liegen zwischen Friedenau und Groß-Bresa 210 km, aber auch zu der damaligen Zeit sind die Leute ja schon weit herumgekommen.

@ Herr Leistritz,
aus Zittau habe ich alle dort verfügbaren Daten schon erhalten. Aber die Unterlagen aus Friedersdorf/ Reichenau liegen dort nicht vor, weil es heute polnisch ist. Jetzt bin ich etwas ratlos, wo ich weitersuchen könnte.

Dafür habe ich dies hier in Kopie erhalten - ihre Leichenpredigt:

Empfindungen am Grabe ihrer unvergeßlichen Freundin
Frau Johanne Christiane Liebich, geborene Weise,
dargebracht aus tiefbewegtem Herzen
von
A. Altmann
M. Heubner
E. Hoffmann
E. Knothe
I. Oehme
H. Puy
H. Schmalfuß
A. Scholze

geboren den 6.Juli 1783, gestorben den 9. Juni 1839

Kein Glockenschlag verhallt, kein Tag zur Nacht entfliehet,
Kein Abendstern nach Sonnenuntergang erscheint,
Daß Menschenherzen nicht ein Trauerflor umziehet,
Und Freundschaft, Liebe nicht an einem Grabe weint.
Auch Dich, o Freundin, ruft kein Klagen schlummerwach;
Umsonst seufzt es ein Herz im Schmerz dem andern nach.

Zu frühe, ach! zu früh bist Du dahingegangen,
Klagt an der Todtengruft Dein Gatt´im tiefsten Schmerz;
Ach, Mutter! höre doch nur unser Fleh´n und Bangen!
So seufzen Deine Kinder aus gramzerriß´nem Herz;
Verlaß uns doch noch nicht, trostlose Freundschaft weint
Um Dich, die Du mit uns so innigtreu vereint.

Hörst Du es nicht?-Umsonst sind Aller, Aller Klagen,
Dein Ohr vernimmt nicht mehr den Erdenschmerzes Laut?-
Zu einem bessern Leben himmelauf getragen
Verlangt Dein sel´ger Geist, wenn er hernieder schaut,
Nicht mehr zu uns, des Himmels reich´re Seligkeit
Lohnt Dich für Deine fromm durchlebte Wallfahrtszeit.

Und darum sei auch unser Schmerz um Dich gemessen,
Du bist ja nur auf kurze Zeit vorangeeilt,
Bis, was wir hier durch Dich und in Dir Selbst besessen,
Einst unser Geist mit Dir auf ewig wieder theilt;
Bis, die wir trostlos heut an DEinem Grabe steh´n,
Uns alle in des Vaters Hause wiedersehn.

So ruhe sanft!- Die Wolke, die das Grab umdüstert,
Durchglänzt ein Hoffnungsstrahl von dort, wo Du nun lebst;
Dein edles Herz bleibt uns geschieden noch verschwistert,
Da Du verklärt in der Erinn´rung niederschwebst.
Schlaf ruhig aus bis einst zum großen Aufersteh´n,
Bis zu dem himmlischsel´gen Geister-Wiedersehn!

Herzliche Grüße
Luna Weineck