Liebe Forscherinnen und Forscher,
kann mir jemand schreiben, was dieser Beruf bedeutet:?
REGIMENTSDI�TUR
Vielleicht habe ich es auch nicht genau entziffern k�nnen.
Dieser Begriff ist bei einer Hochzeitseintragung eingetragen worden.
Der Br�utigamm stammte aus K�nigsberg
Vielen Dank im voraus und sch�ne Sonntagsgr��e
Ellen
Ehe ich mich ueber die Vorzuege der Truppenverpflegung im allgemeinen und der Diaet
im besonderen <"Der Kuechenwagen ist wieder auf 'ne Mine gefahren"> auslasse
wuerde ich dich bitten noch einmal nachzuschauen, ob da nicht doch AUDITOR steht <grins>
Der Auditor war der Militaerbeamte der des Lesens, Schreibens und Rechnens <einschliesslich
solcher suspekter Kuenste wie "Rechtsgel"ee"ramkeit" > maechtig war und daher "auf die Ratten"
passen musste. naemlich Rechnungswesen, Rechtsprechung und manchmal eben auch "allgemeiner Schriftverkehr"
In der Endzeit des Ordens und der Anfangszeit der weltlichen Herrschaft kann "Regiment" allerdings
auch allgemein "Regierung" <im Sinne von "Hinrichtung der Opposition"> bedeuten
Auch wenn Ernst in seiner "unnachahmlichen" Weise das anders sieht: Ich w�rde die Regimentsdi�tur als Zahlstelle bezeichnen. Wir kennen den Begriff der Di�ten ja von unseren "hochverehrten" Abgeordneten als Verg�tung zum Lebensunterhalt, entsprechendes gibt es bei den Beamten. Insofern meine ich, dass die Interpretation einer Dienststelle mit einem Zahlmeister an der Spitze nicht so verkehrt sein kann ...
Hallo Ernst und J�rgen,
ganz herzlichen Dank f�r Eure schnelle Antwort.
Leider habe ich den Film von den Mormonen mit den Hochzeitseintragungen nicht mehr, um noch einmal genau nachzusehen.
Aber Eure Erkl�rungen k�nnten zutreffen. Fragen kann ich diesen Br�utigam leider nicht mehr, schade.
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> kann mir jemand schreiben, was dieser Beruf bedeutet:?
> REGIMENTSDI�TUR
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Hallo Ellen,
in korrekter Lesart d�rfte es Regimentsdi�tar hei�en.
Ein Di�tar (auch Di�tarius) war ein Angestellter ohne Festanstellung, d. h. eine Person, die nur zeitweilig besch�ftigt wurde und ihr Gehalt t�glich ausgezahlt bekam.
JETZT habt ihr mich soweit, jetzt bin ich blutruenstig <oder habe ich nur Blut geleckt ?>
Vielleicht kann man auch ohne Mormonen die Sache einer Loesung zutreiben:
Welches Koenigsberger Kirchenbuch enthaelt denn so was und um welches Datum handelt es sich denn ?
Juergen: Dein "Diätar" waere ein einfacher Soldat gewesen, die waren eigentlich nicht beim Regiments<stab>
und eigentlich hatte der Koenig auch was dagegen, dass sie heirateten....+
Hans-Juergen: Deine "Zahlstelle" ist leider eine relativ junge <in Preussen gibt es "Zahlmeister" ab 1854> Entwicklung.... Wie sollte denn der Regiments- oder Kompanieschef auf seine Kosten kommen,
wenn ein anderer mit der Kasse durchbrennen <konnte>.
Aber natuerlich schliesse ich Eure Ueberlegungen nicht grundsaetzlich aus......
Wie heisst es doch so schoen: "Bei Gott und dem Luftwaffenpersonalamt ist kein Ding unmoeglich!"
ein Di�tar war in alter Zeit ein Schreiber (m�nnlicher Vorl�ufer der in
neuerer Zeit meist weiblichen B�ro-Schreibkr�fte). Selbst ein Heinrich v.
Kleist war sich nicht zu schade von 1805-07 in K�nigsberg/Pr. einen solchen
Posten anzunehmen, bei dem es vor allem ums Abschreiben bzw. um
Ins-Reine-Schreiben ging.
Theodor Fontane erw�hnt solche Di�tare/Schreiber in der ersten H�lfte des
19. Jhdts. ebenfalls. Nat�rlich gab es in einer Regimentsschreibstube
ebenfalls Di�tare. Es ist naheliegend, dass diese Schreibstube die Di�tur
war.
Erst sehr viel sp�ter wurde Di�tar in Preu�en zu einer Bezeichnung f�r einen
staatlichen Honorar-Angestellten.
... JETZT habt ihr mich soweit, jetzt bin ich blutruenstig <oder habe ich nur Blut geleckt ?>
... Hans-Juergen: Deine "Zahlstelle" ist leider eine relativ junge <in Preussen gibt es "Zahlmeister" ab 1854> Entwicklung.... Wie sollte denn der Regiments- oder Kompanieschef auf seine Kosten kommen,
wenn ein anderer mit der Kasse durchbrennen <konnte>.
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Hallo Ernst,
von Zahlstelle war bei mir nicht die Rede, diese von den "Di�ten" f�lschlicher Weise abgeleitete Mutma�ung kam aus einer anderen Ecke.
Im konkreten Falle d�rfte es sich vielmehr um eine Person handeln, die sich - sozusagen als "hochqualifizierter Tagel�hner" au�erhalb des Soldatenstandes - zeitweilig (und wahrscheinlich) als Regimentsschreiber verdingte. An die Kasse selbst d�rfte er wohl nur unter Aufsicht herangekommen sein ...
Hallo Ernst,
diese Eintragung steht im Kirchenbuch Fischhausen, Hochzeiten 1822-1888.
Der Br�utigam kam aus K�nigsberg.
6.10.1884 Trauung in Fischhausen
Hermann Gerlach = 27 Jahre
Vater: Gottfried Gerlach, Regimentsdi�tur, K�nigsberg
+ Emma Bertha Lindtner, Norgau = 31 Jahre
Weil ich mit diesem gelesenen Begriff nichts anfangen konnte, hatte ich
Euch um Hilfe �ber die Erkl�rung daf�r gebeten.
Wie ich schon in einer fr�heren Mail schrieb, werden wir nicht mehr
erfahren, was dieser Br�utigam wirklich gemacht hat. Er schweigt!!!!
Ganz lieben Dank an alle, die mir versuchten zu helfen