Re: Schlesien-L digest, Vol 1 #598 - Message Nr.8, 14, 17

Hallo Listies,
wer kann mir helfen ? Mein Beitrag Nr.8 ist total verhunzt und nur mit viel
Kombinationsgabe und Fantasie lesbar. Es sind nicht nur die Umlaute, die
falsch ankommen, es gibt noch andere Zeichen, deren Herkunft ich nicht
verstehe. z.B. =20 . Kann das an meinem AOL liegen ? Ich habe sonst aber
nirgendwo Schwierigkeiten. Dies vorweg.

Nr.14
Hallo Guenter,
warum soll man gutmuetige Menschen , auch wenn sie Ostpolen sind nicht
sprechen lassen ? Ausserdem hat das Aufrechnen von Schandtaten und
Voelkermorden keinen Sinn. Es steht seit Jahrzehnten so viel unnuetzes Gerede
in der Welt, dass ich eigentlich nur noch eine Loesung in einer Art
Historiker-Wahrheitskommison sehe. Katyn wuerde moeglicherweise auch heute
noch den Deutschen in die Schuhe geschoben und umgekehrt gaebe es immer noch
Leute, die behaupten, dass die Oefen der deutschen KZ's niemals haben
ausreichen koennen um so viele Menschen umzubringen.
Aber man sollte im Falle der Umsiedlung der Ostpolen bedenken, dass fuer 3
Millionen ostpolnische Umsiedler, ca. 12 Millionen Ostdeutsche vertrieben
werden mussten, die in ein zerstoertes um 114.000 qkm verkleinertes
Restdeutschland gepresst wurden. Ich verstehe also nicht wieso man in diesem
Zusammenhang wegen den armen Ostpolen Traenen vergiessen
soll ? Sicher, die sind teilweise auch nicht gerne aus ihren seit 1920 zur
Heimat gewordenen Orten weggegangen, aber es ist doch ueberhaupt kein
Vergleich mit dem, was den Deutschen in diesem Zusammenhang widerfuhr.
Ob gerecht oder ungerecht soll dabei egal sein.
Umzugsberichte von Ostpolen sind bestimmt nicht dramatisch. Z.B ist die
gesamte Lemberger Universitaet nach Breslau umgezogen und im ersten Teil der
TV-Serie ueber die Vertreibung sagt eine Dame aus Lemberg , sie sei zwar
nicht gerne weggegangen, aber in Breslau wuerde es ihr auch gefallen.

In der Message Nr. 17 (Manfred Wenzel)
sagt Manfred kurz und knapp alles was hier erwaehnt werden muss.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufuegen.
MFG. Joachim Kirsch

Ein paar laue Sonntagsgedanken.

Was wir inder Schule nicht erzählt bekommen haben und worüber mir meine
Großeltern nichts erzählt haben anhand von 4 Beispielen.

Bitte aufmerksam lesen. Dann Nochmal lesen.
Erst danach u.U. Email an mich oder die Liste?

Liebe Listis,

Zum Geschichtswissen: Das "P" gab es schon 1 1/2 Jahre vor dem "Judenstern".

Hallo Matthias und Hallo Liste,
Vielen Dank f�r den wirklih guten Beitrag von Dir!
Auch ich habe jedesmal mehr als Beklemmung, wenn hier in einer
genealogischen Liste �ber die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der
deutschen oder polnischen Vertreibung "diskutiert" wird. Ich denke, wir
sollten uns der Ahnenforschung und nicht politischen Diskussionen widmen,
daf�r gibt es wei� Gott Foren genug.

Soviel zum Unrecht, das Polen von Deutschen angetan wurde, w�hrend des
Krieges und meines Erachtens nach dem Krieg bis heute:

Mein Vater wurde als 13 j�hriger Junge zur Zwangsarbeit aus seinem damaligen
Dorf Aleksandrow Kujawski nach Schleswig Holstein verschleppt. Der Bauer
(ich wei� sogar seinen Namen) zeigte dann ein Liebesverh�ltnis zwischen ihm
und der deutschen Magd an, was ihm Jugendgef�gnis mit "versch�rften"
Polenlager einbrtachte. Ich habe nach Aufforderung an das
Bundesverwaltungsamt die Akten einsehen k�nnen, etwas zynischeres kann man
sich nicht vorstellen, wie damals z.B. der Gesundheitszustand meines Vaters
festgestellt wurde ( 40 kg, gut gen�hrt). In den letzten Kriegsmonaten wurde
er in das KZ Au�enlager Sandbostel bei Zeven gebracht, die Befreiung hat er
nicht bei Bewu�tsein erlebt. �brigens, das da dreckige, zerlumpte und dem
Tode nahe Gestalten Schwerstarbeit auf den Feldern verrichtet wurde, ist
nat�rlich erst nach dem Krieg bekannt geworden.

Entsch�digung f�r die Zwangsarbeit? Hat er nicht gekriegt. Ich habe die
komplette Aktenlage des Bundesamtes, wo nach dem Krieg erstmal festgestellt
wurde, ob er national Verfolgter war. War er nach Auffassung des
Bundesverwaltungsamtes nicht, auch die erniedrigen Untersuchungen, welche
Folgesch�den denn nun mehrj�hrige harte Zwangsarbeit bei einem Kinde
verursacht haben, f�hrte nicht zu einer kleinen Rente.

Mein Vater ist tot, er h�tte nichts von einer "Entsch�digung". Nachdem ich
all die Umst�nde seiner Jugend erfahren habe, habe *ich* mich gefragt, wie
er nach dem Krieg hier in Deutschland bleiben konnte, eine deutsche Frau
haben konnte und seinen Kindern eine deutsche Staatsb�rgerschaft zukommen
lies. Ich hab nur eine Antwort: Er mu� erkannt haben, das, wenn wir an die
Zukunft glauben wollen, ein Schlu�strich unter die Vergangenheit gezogen
werden muss, dergestalt, das man nicht bilanzieren sollte. Denn - aus den
Schilderungen der Schlesienvertriebenen hier erkennt doch wohl jeder:
gewonnen hat keiner.
Lass uns aus der Geschichte lernen, die wir nicht wieder umdrehen k�nnen und
vor allem LASS UNS HIER �BER GENEALOGIE DISKUTIEREN!

Tschaui

Thomas Daroszewski

Ein paar laue Sonntagsgedanken.

Was wir inder Schule nicht erz�hlt bekommen haben und wor�ber mir meine
Gro�eltern nichts erz�hlt haben anhand von 4 Beispielen.

Bitte aufmerksam lesen. Dann Nochmal lesen.
Erst danach u.U. Email an mich oder die Liste?

Liebe Listis,

Zum Geschichtswissen: Das "P" gab es schon 1 1/2 Jahre vor dem "Judenstern".

Nun zu den Mails die mich erreicht haben als Antwort/Kommentar.

Liebe Listis,

ich habe eben gerade darauf hingewiesen, daß ich überhaupt nix vom
Vergleichen halte. Ich habe mir im Zuge des Aufkommens des Themas erlaubt
einmal ein wenig Hintergrundwissen einzustreuen. Mir gefällt keinerlei
Nation Selbstbeweihräucherung.

Hier in Deutschland will eigentlich gar keiner mehr etwas von der Zeit so
genau wissen. Mir geht´s doch nicht um Rumgeheule. Ich will einfach nur
etwas mehr Licht und Demut in der Angelegenheit haben. Der Deutsche neigt
leider zum Großmannstum.

Gruß, Matthias

P.S. Ich wünsche allen einen schönen, ruhig ausklingenden Sonntag.

Was w�rde ich wohl �ber die Deutschen gedacht haben, wenn ich als einfacher
russischer Soldat oder Pole nach Schlesien gekommen w�re? Wie h�tte ich mich
verhalten?

Als russischer Befreier h�ttest Du Dich an den Vergewaltigungsorgien
beteiligt, als Pole nicht.
Es gab gibt Unterschiede zwischen den V�lkern.
Gru� Wolfgang

Nun zu den Mails die mich erreicht haben als Antwort/Kommentar.

Liebe Listis,

ich habe eben gerade darauf hingewiesen, da� ich �berhaupt nix vom
Vergleichen halte. Ich habe mir im Zuge des Aufkommens des Themas erlaubt
einmal ein wenig Hintergrundwissen einzustreuen. Mir gef�llt keinerlei
Nation Selbstbeweihr�ucherung.

Hier in Deutschland will eigentlich gar keiner mehr etwas von der Zeit so
genau wissen. Mir geht�s doch nicht um Rumgeheule. Ich will einfach nur
etwas mehr Licht und Demut in der Angelegenheit haben. Der Deutsche neigt
leider zum Gro�mannstum.

Gru�, Matthias

P.S. Ich w�nsche allen einen sch�nen, ruhig ausklingenden Sonntag.