Sehr geehrter Herr Dahl,
mehr als das, was ich mitgeteilt habe, wei� ich leider nicht.
Meine Linie Kayser-Authausen wurde vor 1939 allenfalls bis 1750
zur�ckerforscht und zwar nach den damaligen Erfordernissen jeweils nur in
der geraden Linie. 40 Jahre sp�ter (also vor der Wende) habe ich dann die
weiteren Generationen in Authausen selbst ermittelt und mir bei dieser
Gelegenheit auch mehr oder weniger umfangreiche Notizen zu den Geschwistern
gemacht. Letzteres aber schon aus Zeitgr�nden nur sehr l�ckenhaft. Eine
spezielle Kayser-Forschung habe ich nicht betrieben.
Ich wei� nur, da� ich damals sehr stolz darauf war, die Herkunft der
Authausener Kayser aus "Zschornegosda" gekl�rt zu haben und dort (seit etwa
1935 =Schwarzheide) sogar noch eine oder zwei vorangegangene Generationen
ermittelt zu haben.
Den Verbleib der Bauerns�hne und -t�chter habe ich nicht weiter untersucht.
Generell m�chte ich aber sagen, da� die Authausener Heiratskreise im Osten
bis an den Rand der Heide reichten (nicht in die Elbaue hinein) und im
S�dosten durchaus bis Eilenburg. In (Bad) D�ben w�rde ich ebenfalls noch
Vorkommen Kai(y)ser f�r m�glich halten. Sitzenroda erscheint mir zwar schon
etwas weit, aber immer noch im Bereich des Denkbaren (Das Kloster Sitzenroda
hatte im Mittelalter Besitz in Neiden/Mockritz bei Torgau).
Die allgemeine Herkunftsangabe von 1650 "aus Mitteldeutschland" (wobei es
diesen Begriff um diese Zeit noch gar nicht gab!) ist zu unbestimmt, um
erfolgversprechend weiterforschen zu wollen:
Eine Wanderung aus dem Raum Torgau in das heutige Niedersachsen erscheint
zwar nicht v�llig ausgeschlossen, d�rfte sich aber ohne ganz pr�zise
Herkunftsangaben kaum zur�ckvefolgen lassen:
Ich habe im Kirchenbuch von L�ben/Elster (heute Orteil von Holzdorf im
�stlichsten Zipfel Sachsen-Anhalts) f�r eine Ahnfrau aus jener Zeit die
klare und eindeutige Angabe "Tochter des B�ckers Jobst Marcks zu Stade im
Stifte Bremen". Trotz dortiger Nachforschungen lie� sich die Spur nicht
weiterverfolgen, da im Gro�en Brand von Stade vor 1700 alle �lteren
Unterlagen verlorengegangen sind.
�hnlich d�rfte es bei Nachforschungen in umgekehrter Richtung verlaufen: Zu
den generellen Erfolgsaussichten folgende Betrachtung:
F�r den s�chsischen Kurkreis lassen sich die vor 1650 beginnenden
Kirchenb�cher wie folgt aufz�hlen (Reihenfolge nach Beginn der Kirchenb�cher
ohne 1650):
Schirmenitz, Staritz (jeweils bei Belgern);
Bitterfeld, Sausedlitz, Niemegk, Brehna, Priorau, Altje�nitz, R�sa,
Gr�fenhainichen, Quetz;
Elsterwerda, Bockwitz, Stolzenhain;
Knippelsdorf, Altherzberg, Rehfeld (jeweils bei Herzberg/Elster);
Kemberg, Rakith, Pretzsch, Schmiedeberg, Globig, Wartenburg (jeweils
linkselbisch oberhalb Wittenberg)
M�hlberg, Cr�beln, �bigau (jeweils elbaufw�rts Torgau),
L�ben; Prettin (sofern 2002 gerettet?), Jessen, Zwethau, Stolzenhain, Axien,
Battin, Annaburg, Kl�den, Bethau, Dautzschen (zur Lage vgl Prettin/Elbe
ostw�rts)
Langengrassau, Stechau, Malitzschkendorf, Lebusa, Schlieben (alles um
Schlieben, jetzt brandenburgischer Elbe-Elster-Kreis)
Torgau, Niederaudenhain, Zschackau (= Beilrode), Klitzschen, Pressel,
Authausen, Kobershain, Falkenberg, Neiden, Dommitzsch;
Wittenberg, Dabrun, Eutsch, Seegrehna, Elster, Apollensdorf, Pratau,
Letza, Rahnsdorf (jeweils bei Zahna).
Insgesamt sch�tze ich, da� etwa 50 % der Gemeinden im sogenannten
s�chsischen Kurkreis �ber KB verf�gen, die bis vor 1650 zur�ckf�hren. In
aller Regel enthalten sie aber keine Personen-Indices, so da�
Nachforschungen ohne ganz konkrete Hinweise praktisch nicht durchf�hrbar
sind. Hinzu kommt, da� heutzutage wohl allgemeine Schwierigkeiten
konstatiert werden m�ssen, mit den v�llig unterbesetzten Pfarr�mtern
(Torgau: nur 4 Stunden/Woche!) wegen genealogischer Nachforschungen ins
Gespr�ch zu kommen.
Da meine Antwort nun doch etwas allgemeiner ausgefallen ist, habe ich sie
auch in die in Betracht kommenden Listen gestellt.
Mit freundlichen Gr��en
J�rgen Wagner