Re: Sachsen-Anhalt-L Nachrichtensammlung, Band 191, Eintrag 24

Liebe Christine und Klaus,
wenn ich geschrieben habe "Strömungen", dann habe ich - wie ja aus dem
umfangreichen Disput hervorging - nicht die Religion gemeint, sondern
ausschließlich
Politik mit rechter Tendenz. Das Du, Klaus, dich als Atheisten bezeichnest,
ist nicht ehrenrührig, sondern eine persönliche Einstellung, die Andere in
Frieden
Läßt. Dies ist durchaus akzeptabel.
Bei politischer Einstellung ist das leider meistens nicht der Fall !

Der Vorwurf der Infamie bei meinem Vergleich des Namens der einen Person
mit der braunen Einstellung tangiert mich überhaupt nicht. Ich bleibe bei
diesem Vergleich !
Ich habe nicht alle Brauns gemeint, sondern nur diese eine Person ! Und böse
? Die Darlegungen , die zu der Diskussion geführt haben waren böse ! Meine
Reaktion
Darauf ? Wenn die böse war, dann seis drum !

Damit ist für mich die Diskussion der letzten Tage endgültig abgeschlossen.
Meine Meinung und mein mögliches Verhalten in diesem Zusammenhang habe ich
geäußert !
Mit freundlichen Grüßen an Alle
Klaus Rehm

Guten Abend, Herr Rehm,

Ihre verschiedenen, nun schon eine Woche andauernden, beharrlichen und länglichen Ereiferungen stellen exakt genauso eine "Strömung" dar wie das, was Sie anprangern - nur mit anderem Vorzeichen.

Sie können das alles ruhig für sich behalten oder außerhalb der Liste äußern, denn wir alle hier können uns unsere Meinung durchaus selbst bilden und sind keinesfalls auf Ihre Meinungsbildungsanstrengungen angewiesen!

Auch das alles ist hier völlig unerwünscht und kein Listenthema, da eben keine Ahnenforschung!

Mit freundlichen Grüßen,
A. Klinghoff

Ihre verschiedenen, nun schon eine Woche andauernden, beharrlichen und
länglichen Ereiferungen stellen exakt genauso eine "Strömung" dar wie
das, was Sie anprangern - nur mit anderem Vorzeichen.

Sie können das alles ruhig für sich behalten oder außerhalb der Liste
äußern, denn wir alle hier können uns unsere Meinung durchaus selbst
bilden und sind keinesfalls auf Ihre Meinungsbildungsanstrengungen
angewiesen!

Auch das alles ist hier völlig unerwünscht und kein Listenthema, da eben
keine Ahnenforschung!

Liebe Listenmitglieder,
dies ist eine Liste zum Austauschen von Erkenntnis der Genealogie und Artverwandtem (Berufsbezeichnungen und ähnlichem).
Foren zu politischen, technischen und anderen Themen gibt es auch im Internet. Alles in dem jeweiligen Sachgebiet abhandeln.

War ein Ahn als Inquisator tätig, es als Fakt benennen, aber nicht werten. Ich schließe mich der Meinung von Anja an.
Es grüßt aus dem Erzgebirge

Arthur (Beier)

Hallo,

   um mal wieder zum Listenthema zu kommen, moechte ich erneut eine Frage
   stellen, die ich schon mal 2008 gestellt habe. Da zwoelf Jahre eine
   lange Zeit sind, koennte es ja sein, dass der ein oder andere (neue)
   Leser der Liste vielleicht jetzt Informationen zu meinen Vorfahren hat.

   Heinrich Jakob SCHAARSCHMIDT diente in Hamm in Westfalen im
   preussischen Infantrieregiment Nr 9. Wie aus den Eintraegen seiner
   insgesamt vier Ehen hervorgeht, wurde er um 1768 als Sohn des Soldaten
   Christoph SCHAARSCHMIDT in Aken an der Elbe geboren. Wie ich
   mittlerweile weiss war zum fraglichen Zeitpunkt das Garnisons Regiment
   Nr. 4 in Aken stationiert.

   Die Eintraege zu den Soldaten finden sich wohl in den Kirchenbuechern
   von Aken. Ob es darueber hinaus auch noch ein Regimentskirchenbuch gab,
   wie ich dies von anderen Regimentern im westfaelischen und
   niederrheinischen Raum kenne, weiss ich nicht. Im so wie ich das
   verstanden habe noch unvollstaendigen Online-Ortsfamilembuch von Aken
   tauchen Heinrich Jakob SCHAARSCHMIDT und Christoph SCHAARSCHMIDT bisher
   nicht auf.

   Auf Grund der grossen Entfernung habe ich bisher nicht im
   Landeskirchenarchiv in Magdeburg geforscht. Zudem gab es viele andere
   Familienforschungsbaustellen, die leichter zugaenglich waren,
   mittlerweile zum grossen Teil online. Die ersten beiden Kirchenkreise
   des Magdeburger Archivs sind recht zuegig nach der Ankuendigung bei
   Archion online gestellt worden, aber nun warte ich seit Monaten
   sehnsuechtig, dass es weiter geht. Vielleicht kann ja jemand die lange
   Wartezeit mit Informationen verkuerzen, ansonsten uebe ich mich weiter
   in Geduld und warte bis die Kirchenbuecher online verfuegbar sind.

   Gruss

   Detlef (Holstraeter)

Sehr geehrter Herr Holsträter,

mit Interesse habe ich Ihre Anfrage gelesen. Mein Vorfahr Johann Friedrich Hagenguth diente ebenfalls im Garnisonregiment Nr. 4 allerdings nicht in Aken sondern in Könnern an der Saale. Von dort aus kam er im Jahr 1788 mit seiner Frau welche er 1785 in Magdeburg(Garnisonkirchenbuch) geheiratet hatte und den beiden ersten Kindern (Geburt und Taufe im Kirchenbuch der evangelischen Kirche Könnern verzeichnet) über Emden nach Herford in Westfalen und diente dort im 10. Infanterieregiment. bis zu seinem Tod am 14.10.1806 bei Jena- Auerstedt.

Das Garnisonregiment Nr. 4 wurde im Jahr 1736 in Akten aus anhaltinischen Garnisonstruppen gebildet und bestand bis zum Jahr 1788. Die Garnisonen waren von 1764 bis 1788 in Aken, Könnern und Löbejün. Im Jahr 1788 wurden alle Garnisonregimenter aufgelöst und die Soldaten in sogenannten Depotbataillonen neu formiert. Diese Depotbataillone dienten als Ersatz für die bestehenden Feldinfanterieregimter und das Garnisonregiment Nr. 4 kam so als Ersatz zum 9. und 10. Infanterieregiment nach Westfalen. Ein Regimentskirchenbuch wurde für die Garnisonregimenter nicht geführt. Die Eintragungen für die Soldaten des Garnisonregiments Nr. 4 finden sich im Kirchenbuch der Garnison Magdeburg (dieses liegt in Berlin im Geheimen Staatsarchiv) und in den Ortskirchen der Garnisonssorte.

Im zweiten Band der Publikation "Bauern, Bürger und Soldaten"/ Quellen zur Sozialisation des Militärsystems im preußischen Westfalen 1713 - 1803 von J. Kloosterhuis ( 1992) habe ich folgenden Einträge gefunden:

"Scharschmidt Jakob 1803 00 Spielmann IR 09 T Kp.10"

"Scharschmidt Jakob,1803 00 Tambour IR 09 T Kp. 8"

Das T hinter der Regimentsbezeichnung steht für Truppenrolle( Stammrolle in einem Regimentsbuch, hieraus können gegebenenfalls zusätzlich folgende Informationen ermittelt werden: beim Füs.Nr.41 Körpergröße, Beim RzF.10 Körpergröße und Qualifizierung als Kantonist bzw. Ausländer, beim IR. Nr. 9 Körpergröße, Alter, Herkunft, Konfession, Beruf und Eheverhältnisse. Für das IR. Nr. 9 gibt es den Querverweis auf den ersten Band und die Quellenangabe Q 137.

Im ersten Band findet sich unter Quelle Q137 folgendes:

Sozialstruktur des Regiments von Schenck (IR. Nr.9)
StA Ms, Msc VII Nr. 6846, Materialsammlung in Buchform hier regestiert (a) Memorialschreibwerk, Reinschrift

Bem.: Das Regimentsbuch mit den Vorbesitzerbezeichnungen "F.H. Wilh. v. Budritzki, Capitain" und Worthmann" bietet eine auf das Jahr 1803 zu datierende Bestandsaufnahme des Regiments von Schenck (IR. Nr.9). Es umfasst 180 mit schwarzer, roter und grüner Tinte beschriebene Seiten und enthält im einzelnen folgende Informationen.

Rang und Familienliste der Offiziere und des Unterstabes
Kompaniechefs seit Stiftung des Regiments
Liste wie die Offiziere bei den Kompanien stehen
Abgang vom und Zugang zum Regiment (I und II) von der Revue 1802 bis 1803
Abgang vom und Zugang zum III Musketierbataillon von der Revue 1802 bis 1803
Kapitulatenliste
Dienst und Sozialverhältnisse
Maßextract
14 Kompaniestammrollen.

Da der vorgenannte Jakob Scharschmidt in den Quellennachweisen genannt wird ist es wahrscheinlich, dass er sich auch in einer der Kompaniestammrollen nachweisen lässt.

Ich hoffe, dass Ihnen dieses bei Ihrer Suche weiterhilft und wünsche Ihnen jetzt schon viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Hagenguth

-----Original-Nachricht-----

Sehr geehrter Herr Hagenguth,

vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort! Da ich sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits Vorfahren habe, die im Infantrieregiment Nr. 9 dienten, steht das zweibändige Werk von Kloosterhuis seit einigen Jahren in meinem Bücherschrank. Das gab es mal für sehr kleines Geld hier im Landesarchiv in Münster zu kaufen. Trotzdem vielen Dank für die Mühe die sie sich gemacht haben die Informationen daraus zusammen zu stellen!

Da das Landesarchiv vor meiner Haustür liegt, habe ich die im Kloosterhuis genannte Quelle zur Sozialstruktur des Regiments von Schenk mir schon vor einigen Jahren angesehen. Daraus geht unter anderem hervor, dass Jakob SCHAARSCHMIDT Spielmann im Regiment von Schenk (Inf. Regt. Nr. 9) in der Companie von Kettler war und abgegeben wurde als Tambour an die Companie von Hallmann.

Hochinteressant sind für mich die Informationen zur Geschichte des Garnisionsregiments Nr. 4. Da es immer wieder vorkam, dass Mannschaften oder ganze Teile eines Regiments an andere Regimenter abgegeben wurden, hatte ich schon vermutet, dass Jakob SCHAARSCHMIDT auf diesem Weg ins Infantrieregiment Nr. 9 nach Westfalen kam. Aber dank ihrer Informationen ist aus dieser Vermutung nun Gewissheit geworden. Das Infanterieregiment Nr. 9 war 1742 und 1788-1789 in Aken stationiert, so dass ich annahm, dass im Rahmen der Stationierung 1788-1789 Jakob SCHAARSCHMIDT möglicherweise zum Infantrieregiment Nr. 9 gekommen sein könnte. Allerdings wird er im Taufeintrag seiner ersten Tochter 1792 im Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde Unna als Soldat vom Depot Battillion Regiment von Budberg (Infantrieregiment Nr 9) bezeichnet, so dass Jakob SCHAARSCHMIDT wie von ihnen beschrieben über die aus dem Garnisionsregiment Nr. 4 gebildeten Depotbatillone nach Westfalen gekommen sein muss. Es liegt nahe, dass dies bei dem Stationierungsaufenthalts des Infantrieregiments Nr. 9 in Aken geschah, da dies zeitlich zur Auflösung des Garnisionsregiments Nr. 4 passt. Bisher wusste ich nur, dass zum Zeitpunkt der Geburt von Jakob SCHAARSCHMIDT als Sohn eines Soldaten das Garnisionsregiment Nr 4 in Aken stationiert war. Daher nahm ich bisher an, dass sein Vater Christoph SCHAARSCHMIDT in diesem Regiment diente. Nun weiß ich, dank ihrer Informationen, dass Jakob SCHAARSCHMIDT wohl selbst diesem Regiment angehört hat und kann nachvollziehen, wie er nach Westfalen kam. Vielen Dank dafür!

Auch die Information, dass das Garnisonsregiment Nr. 4 aus anhaltinischen Garnisionstruppen gebildet wurde, könnte für die weitere Forschung möglicherweise noch eine sehr hilfreiche Information sein. Da der Name SCHAARSCHMIDT anscheinend im Erzgebirge seinen Ursprung hat, sind meine Vorfahren dieses Namens wahrscheinlich irgendwann aus dem Erzgebirge direkt oder mit Zwischenstationen nach Aken gekommen. Da in den Armeen dieser Zeit auch Ausländer aus anderen deutschen Staaten dienten, wäre eine Möglichkeit, dass dies über preussische Werbung im Ausland geschah. Aber möglicherweise waren meine Vorfahren zuvor schon in anhaltinischen Diensten. Wenn ich das richtig verstanden habe, dienten in den Garnisonsregimentern unter anderem Soldaten, die in den Feldinfantrieregimentern nicht oder nicht mehr verwendet werden konnten, beispielsweise auf Grund von Größe oder Alter. Daher könnte einer meiner SCHAARSCHMIDT Vorfahren auch aus anderen Regimentern ins Garnisionsregiment Nr. 4 gekommen sein, beispielsweise auch aus den ehemals sächsischen Regimntern die nach der Kapitulation von Pirna in die preussische Armee übernommen wurden.

Ebenfalls für mich sehr wertvoll ist der Hinweis, dass für die Garnisionsregimenter keine Regimentskirchenbücher geführt wurden und die entsprechenden Kirchenbucheintragungen im Garnisionskirchenbuch von Magdeburg oder eben in den Kirchenbüchern der Garnisionsstandorte in diesem Fall im Akener Kirchenbuch zu finden sind. Den Informationen auf der Seite des Akener Online Ortsfamilienbuchs ist zwar zu entnehmen, dass dort Eintragungen von Angehörigen des Garnisionsregiments Nr. 4 zu finden sind. Dies trifft beim Infantrieregiment Nr 9 wo Jakob SCHAARSCHMIDT später diente zwar für die Kirchengemeinden in Hamm und dem Hammer Umland auch zu, aber da gibt es auch noch ein Regimentskirchenbuch und einige Eintragungen finden sich in den Ortskirchenbüchern andere im Regimentskirchenbuch. Ich hatte in jüngster Zeit nur online nach einem Regimentskirchenbuch des Garnisionsregiments Nr. 4 gesucht und war nicht fündig geworden. Die Werke von Alexander Lyncker und Wolfgang Eger zu Militärkirchenbüchern hatte ich zwar auch schon mal vor längerer Zeit zu Rate gezogen, da sie im Präsenzbestand der Universitätsbiblothek Münster für mich unkompliziert zugänglich waren, aber zu dem Zeitpunkt war ich aus den verschiedenen Angaben noch nicht richtig schlau geworden, welches der über die Jahre in Aken stationierten Regimenter den tatsächlich 1768 dort war. Momentan ist unter coronabedingt eingeschränkten Öffnungszeiten der Universitätsbiblothek der Zugang für mich als Berufstätigen leider nicht so gut möglich. Jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr nach einem Regimentskirchenbuch suchen muss und dass die in Frage kommenden Quellen alle bekannt und hoffentlich bald auch online zugänglich sind.

Nochmals vielen Dank für die vielen nützlichen Informationen. So macht eine Mailingliste Freude!

Grüße aus Münster in Westfalen

Detlef Holsträter