Re: "Besthaupt" und Literatur zur Feudalgeschichte

Liebe mitdiskutierende Kollegen,
liebe Listenteilnehmerinnen und -teilnehmer,

... ergänzend zu unseren bisherigen Diskussionen. Der Zehnte und viele
sonstige originäre Abgaben sind im Laufe der Jahrhunderte -/zehnte oft auch
verkauft oder verpfändet worden - ganz abgesehen von ihrer ursprünglichen
Berechtigung und Bedeutung abgesehen.

Das beste Beispiel ist der Zehnte: Ursprünglich eine rein kirchliche Abgabe
(Holschuld). Im Lauf der Zeit dann wie vorgenannt in andere, oft adelige
oder sonstige (herrschaftliche) Hände gelangt und so zum Laienzehnten
geworden. So dass auf einmal der Grundherr, obwohl ursprünglich gar nicht
berechtigt der Begünstigte oder Berechtigte geworden ist.

Zu den beiden Büchern von Wolfgang von Hippel:
Lieber Franz, lieber Frank - gerne könnt Ihr beide Bände von mir ausleihen
und scannen. Ich würde sie Euch zusenden (Porto können wir ja teilen).

Außerdem würde auch mich das genannte (gemeinte) Buch von Franz Ruetz
interessieren. Sobald wir herausgefunden haben, wie es heißt.

Mit freundschaftlichen Grüßen

Wolfgang Merk
wolle.merk@t-online.de

Liebe Mitlesende,

auch ergänzend zu Wolfgangs Ausführungen sei noch dieser Hinweis hinzugefügt:

Aus einem Urbar der Landvogtei Schwaben von 1765 (im Gemeindearchiv Amtzell sich befindend) werden sämtliche Abgabenarten zu jedem Hof aufgeführt. Unter dem Wohnplatz "Degel" (in Amtzell) steht beim Leibfahl:
"In das kaiserliche Rentamt leibfällig, die Höhe richtet sich nach dem Rossbau [des Hofes]". In einem Kontraktenprotokoll der Landvogtei Schwaben aus ähnlicher Zeit steht, dass der Rossbau die Anzahl der zu haltenden Pferde beschreibt. Ein Rossbau = ein Pferd. So interpretiere ich das.

Viele Grüße,
Daniel

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