Re: Niederschlesien-L Nachrichtensammlung, Band 9, Eintrag 1

G�nter Schmitt
Diplomtheologe - Organisationsberater
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Hallo Martin Kluge

Da ich f�r ein paar Tage in London war, komme ich erst jetzt dazu, ihre
Anfrage zu beantworten. Der Teilnehmer B�hm hat grunds�tzlich recht. Ich
will nur noch einige Dinge genauer ausf�hren, die ich dem Buch entnommen
habe.In der wechselvollen Geschichte des Kellers gibt es eine Konstante,
n�mlich, dass Besitzer des Kellers die Stadt Breslau, genauer der Magistrat
war.Bis 1740 gab es das sogenannte Kelleramt und die Kellerherren;
Ratsherren, die f�r die Geschicke des Kellers Verantwortung trugen. F�r den
Rat war der Ausschank von schlesischem Bier und der Betrieb des Kellers eine
gute Einnahmequelle. Im Schweidnitzer Keller gab es aufgrund der in alten
Zeiten unzureichenden Qualit�t des Breslauer Sch�ps (so wurde das Bier
genannt) Schweidnitzer Bier. Allerdings wurde zu fast allen Zeiten auch
Breslauer Bier gezapft. Ab 1740 wurde dann nur noch Breslauer Bier
ausgeschenkt. Der Name Schweidnitzer Keller blieb.
Die Kretschmer, die den Keller betrieben, mussten das Brauerhandwerk
beherrschen. Das war meist die Voraussetzung, den Keller zu pachten. Eine
wichtige Person in der Geschichte des Kellers war August Friebe, der 1821
den Keller �bernommen hatte. Er fing an, das Bier nach bayerischen Rezept zu
brauen. (Das war damals eine Mode). Er und seine Erben hatten die Pacht des
Kellers bis 1903. Nach der �ra Friebe wurde der Schweidnitzer Keller an die
Breslauer Lagerbierbrauerei Eduard Haase zun�chst f�r 12 Jahre "bis zum
230.September 1916 gegen j�hrlich 32000 Mark verpachtet. Die Haasebrauerei
setzte ihrerseits als des Kellers neuen Wirt den �konomen Max Kluge ein.
Wegen einer ernsten Erkrankung zog dieser im Herbst 1905 seinen j�ngeren
Bruder Paul als Teilhaber mit ins Gesch�ft.. Nach seiner Gesundung f�hrte
Max jedoch, da Paul Kluge am 21.Dezember 1911 starb, den Schweidnitzer
Keller wieder allein..... Von 1916 bis 1924 verl�ngerte der Magistrat den
Pachtvertrag mit der Haasebrauerei. ....Seit dem 1. Oktober 1916 erscheint
Max Kluge als Unterp�chter.....Selbstverst�ndlich war auch das Verh�ltnis
zwischen Max Kluge und dem Hauptp�chter des Schweidnitzer Kellers,
Kommerzienrat Dr. h.c. Georg Haase immer das gl�cklichste....Am 14. Juli
1933 starb Max Kluge." (Stein; S.131 -137)
Da die Informationen doch ganz umfangreich sind, schlage ich vor, Ihnen die
Seiten kopiert in Papierform zu schicken. Dazu br�uchte ich die Adresse.

G�nter Schmitt