Re: Festung Breslau Zeitungsbericht

Danke Mario
für den Zeitungsbericht "Eine schlesische Trägödie"
Du hättest es Dir auch leichter machen können und
die HP http://www.wams.de/data/2001/12/02/537532.html
angeben.

Besten Dank und Gruß
Klaus

Eine schlesische Trag�die

Erst als die Sowjets anr�cken, darf die Zivilbev�lkerung die "Festung
Breslau" verlassen, ein Todesmarsch durch Schnee und Eis

von Guido Knopp

In den ersten Kriegsjahren war das Leben in Breslau kaum beeintr�chtigt
worden. Nur einmal, im November 1941 - russische Bomberpiloten schienen sich
verirrt zu haben - starben bei einem Luftangriff zehn Menschen. Neidvoll
blickte das gesamte Reich auf den "Luftschutzkeller Deutschlands". Aus den
St�dten im Westen, die bereits unter den Bombenangriffen der Briten und
Amerikaner zu leiden hatten, wurden viele Menschen nach Breslau und in die
Provinz Niederschlesien evakuiert. So war Breslau allm�hlich zur
Millionenstadt angewachsen.

Im August 1944 erkl�rte Hitler Breslau in einem Geheimbefehl zur "Festung".
Starke feindliche Angriffs- und Belagerungskr�fte sollten gebunden werden,
um den Vormarsch der Roten Armee auf die Reichshauptstadt so lange wie
m�glich aufzuhalten - ein Todesurteil f�r viele historische St�dte im Osten,
wie K�nigsberg, Kolberg, Glogau oder Breslau. Sie wurden geopfert in einem
l�ngst verlorenen Krieg, damit Berlin als Zentrum der Macht noch l�nger
leben konnte.

Dass Breslau alles andere war als eine "Festung", schien den NS-Diktator
nicht zu interessieren. Es gab nichts, womit man die Metropole wirkungsvoll
h�tte verteidigen k�nnen. Als Ende September 1944 Generalmajor Krause als
erster Festungskommandant die Stadt inspizierte, mangelte es an allem: an
Fernmeldeverbindungen, Logistik, Lazaretten, Luftschutz, M�glichkeiten zur
Luftversorgung, Betriebsstoffen, Waffen, Munition, vor allem aber an
Truppen.

Die Breslauer, die zun�chst nichts von den Festungspl�nen erfahren sollten,
sp�rten seit Herbst 1944, dass sich etwas ver�nderte: "In das uns so
vertraute Stra�enbild, in unser h�usliches Leben, begann sich etwas Fremdes
einzuschleichen. Wir sahen Rinderherden, die zum Schlachthof getrieben
wurden. Man sah Lkw-Kolonnen, die geheimnisvolle, mit Planen verdeckte
Ladungen transportierten. Andere Lastautos bef�rderten Kisten und S�cke mit
Lebensmitteln, die in Kellern untergebracht wurden", so die Schilderungen
des polnischen Arztes Stefan Kuczynski, der seit dem Ersten Weltkrieg in
Breslau lebte.

Festungskommandant Krause schlug Gauleiter Karl Hanke bereits im Dezember
1944 vor, die Breslauer Zivilbev�lkerung evakuieren zu lassen. Doch Hanke
lehnte strikt ab. Da er den Glauben an den Sieg - und zwar noch vor der
Stadtgrenze - so lange wie nur irgend m�glich aufrechterhalten wollte, lie�
er erst am 17. Januar 1945 s�mtliche in der Stadt stationierten
Ersatztruppenteile in Alarmbereitschaft versetzen.

Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Fronturlauber auf der Durchreise,
versprengte und anderweitig verf�gbare Soldaten fasste das Festungskommando
in vier Regimentern zusammen. Zus�tzlich verst�rkt durch den "Volkssturm",
das letzte Aufgebot der 16- bis 60-J�hrigen, stand schlie�lich eine
improvisierte Streitmacht von 50.000 Mann bereit. Gegen eine vielfache
�bermacht.

Die Evakuierung kam im denkbar ung�nstigsten Moment. Die ersten Trecks vom
Land erreichten die schlesische Hauptstadt am 20. Januar. Bei schneidender
K�lte �berquerten Alte, Kranke, Frauen und Kinder im Schritttempo die
Oderbr�cken. Die Stadt f�llte sich mit Fl�chtlingen. Nur wenige Bewohner
hatten Breslau bereits verlassen, in v�llig �berf�llten Z�gen nach Sachsen,
Bayern und Berlin. Nun begann der Exodus von �ber 600.000 Menschen.

Auf dem "Freiburger Bahnhof", dessen Gleise in den Westen f�hrten, dr�ngten
sich am 20. Januar Tausende Menschen. Es kam zu einer Massenpanik. "Der
Bahnsteig war kaum zu betreten, weil die Massen sich nur so reinw�lzten.
Kinder wurden �berrollt und zertreten. Ein Eisenbahner erz�hlte mir:
,Gestern haben sie 24 Kinder hier weggeholt, tote Kinder.' Sie waren einfach
auf den Treppen zertrampelt worden. Es war grausam", erinnert sich
Hans-Joachim Terp.

Trotz der vielen langen Trecks, die sich langsam aus der Stadt qu�lten,
hielten sich noch hunderttausende Zivilisten in Breslau auf. Und immer noch
dr�ngten neue Fl�chtlinge nach. Hanke musste handeln, wollte Platz schaffen
f�r die gro�e Entscheidungsschlacht um die Festung - ein Rauswurf ohne
R�cksicht. Die Fl�chtlinge blieben ganz auf sich gestellt. "Pl�tzlich hie�
es: ,Kein Zug mehr f�r Fl�chtlinge, kein Platz mehr in Breslau,
weiterziehen'", erz�hlt Ursula Brauburger. "Aber wohin? Und doch nicht
heute, doch nicht jetzt, wo alle m�de sind, Hunger haben und frieren."

Am 20. Januar 1945 und am darauf folgenden Tag t�nte folgende Durchsage aus
den �ffentlichen Lautsprechers�ulen: "Achtung! Achtung! Frauen mit Kindern
begeben sich zum Fu�marsch auf die Stra�e nach Opperau in Richtung Kanth!
Sie sammeln sich auf den Pl�tzen der S�dvorstadt." Bei 20 Grad unter null,
eisigem Wind und hohem Schnee sollten sich tausende M�tter mit Kindern und
S�uglingen, mit ihrer letzten Habe, mit Kinderwagen, Handw�gelchen,
Schlitten, Rucks�cken und ohne Versorgung auf den Weg machen in die kalte
Winternacht.

Das BDM-M�dchen Vera Eckle wurde am 22. Januar zu einem "Versorgungseinsatz"
abkommandiert. Sie konnte noch nicht ahnen, was sie dort erleben sollte.
"Ein Schneesturm tobte, der Schnee lag meterhoch, es war eiskalt. Die Kinder
hatten mehrere Kleider �bereinander angezogen, stolperten hilflos neben
ihren M�ttern her. Hier eine alte Frau, die kaum atmen konnte, da ein alter
Mann auf Kr�cken, der dauernd ausrutschte, weil es so glatt war. Es war ein
f�rchterlicher Anblick. Dann schrie der Volkssturmmann: ,Raus, los, runter
M�dels, nehmt die Decken mit und sammelt mal die Puppen auf!' - ,Welche
Puppen denn, was meint der?', habe ich mich gefragt. Und in dem Moment bin
ich bereits �ber ein B�ndel vor mir gestolpert. Ich habe es aufgehoben und
es im selben Moment wieder fallen lassen: ,Um Gottes willen, das sind ja
Kinder, Kinderleichen!', habe ich geschrieen. Es war das grauenvollste
Elend, das ich je in meinem Leben gesehen habe."

Bei diesen Temperaturen, ohne Verpflegung, war die �berlebenschance f�r
einen S�ugling gleich null. Die M�tter konnten, dem eisigen Wind ausgesetzt,
ihre Kinder kaum stillen. "Ich habe die B�ume an der Chaussee gez�hlt und
mich von Baum zu Baum geschleppt. Frauen sa�en auf ihrem Schlitten und
wollten sich ausruhen. Aber die K�lte trieb sie immer weiter, bis auf die,
die einfach sitzen blieben und mit ihren Kindern erfroren sind." Zeilen
einer Breslauerin an ihre Mutter, in einem Brief vom 29. Januar. Unz�hlige
Male sollten sich solche Szenen in jenen Tagen wiederholen. Der "Todesmarsch
der Breslauer M�tter" kostete lauf inoffiziellen Sch�tzungen etwa 18.000
Menschen das Leben.

F�r viele aus Breslau Gefl�chtete war die Trag�die noch nicht zu Ende.
Dresden nahm im Winter 1945 viele Menschen auf, vor allem aus Schlesien,
auch viele Breslauer. In der Nacht zum 14. Februar verwandelte sich die
St�tte der Zuflucht in ein Flammenmeer. Um 22.10 Uhr brach das Inferno los.
Die ersten todbringenden Zwei-Tonnen-Bomben detonierten in der Stadt. Der
Himmel f�rbte sich blutrot. Brandbomben entfachten in Minuten riesige
Feuersbr�nste, Sprengbomben lie�en die Erde erzittern. Viele Stra�enz�ge
verwandelten sich in eine Feuerh�lle, durch die ein orkanartiger Hitzesturm
wirbelte, der alles mit sich riss.

Die Breslauerin Hannchen K�hler hat die Bilder heute noch vor Augen: "Als
wir zum Hauptbahnhof kamen, brannte alles lichterloh. Am Abend zuvor standen
dort die ganzen Trecks aus Schlesien, die Planwagen mit den Pferden und dem
ganzen Gep�ck. Die Leute, die im Bahnhof waren, sind alle verbrannt."
Breslau stand dieses Inferno noch bevor.

Das ZDF sendet den dritten Teil der Serie am 4. Dezember um 20.15 Uhr: "Die
Festung Breslau". Das Buch zur Serie, dem unser Text entnommen ist,
erscheint im Econ-Verlag und hei�t "Die gro�e Flucht".

Artikel erschienen am 2. Dezember 2001

Eine schlesische Trag�die

Erst als die Sowjets anr�cken, darf die Zivilbev�lkerung die "Festung
Breslau" verlassen, ein Todesmarsch durch Schnee und Eis

von Guido Knopp

In den ersten Kriegsjahren war das Leben in Breslau kaum beeintr�chtigt
worden. Nur einmal, im November 1941 - russische Bomberpiloten schienen sich
verirrt zu haben - starben bei einem Luftangriff zehn Menschen. Neidvoll
blickte das gesamte Reich auf den "Luftschutzkeller Deutschlands". Aus den
St�dten im Westen, die bereits unter den Bombenangriffen der Briten und
Amerikaner zu leiden hatten, wurden viele Menschen nach Breslau und in die
Provinz Niederschlesien evakuiert. So war Breslau allm�hlich zur
Millionenstadt angewachsen.

Im August 1944 erkl�rte Hitler Breslau in einem Geheimbefehl zur "Festung".
Starke feindliche Angriffs- und Belagerungskr�fte sollten gebunden werden,
um den Vormarsch der Roten Armee auf die Reichshauptstadt so lange wie
m�glich aufzuhalten - ein Todesurteil f�r viele historische St�dte im Osten,
wie K�nigsberg, Kolberg, Glogau oder Breslau. Sie wurden geopfert in einem
l�ngst verlorenen Krieg, damit Berlin als Zentrum der Macht noch l�nger
leben konnte.

Dass Breslau alles andere war als eine "Festung", schien den NS-Diktator
nicht zu interessieren. Es gab nichts, womit man die Metropole wirkungsvoll
h�tte verteidigen k�nnen. Als Ende September 1944 Generalmajor Krause als
erster Festungskommandant die Stadt inspizierte, mangelte es an allem: an
Fernmeldeverbindungen, Logistik, Lazaretten, Luftschutz, M�glichkeiten zur
Luftversorgung, Betriebsstoffen, Waffen, Munition, vor allem aber an
Truppen.

Die Breslauer, die zun�chst nichts von den Festungspl�nen erfahren sollten,
sp�rten seit Herbst 1944, dass sich etwas ver�nderte: "In das uns so
vertraute Stra�enbild, in unser h�usliches Leben, begann sich etwas Fremdes
einzuschleichen. Wir sahen Rinderherden, die zum Schlachthof getrieben
wurden. Man sah Lkw-Kolonnen, die geheimnisvolle, mit Planen verdeckte
Ladungen transportierten. Andere Lastautos bef�rderten Kisten und S�cke mit
Lebensmitteln, die in Kellern untergebracht wurden", so die Schilderungen
des polnischen Arztes Stefan Kuczynski, der seit dem Ersten Weltkrieg in
Breslau lebte.

Festungskommandant Krause schlug Gauleiter Karl Hanke bereits im Dezember
1944 vor, die Breslauer Zivilbev�lkerung evakuieren zu lassen. Doch Hanke
lehnte strikt ab. Da er den Glauben an den Sieg - und zwar noch vor der
Stadtgrenze - so lange wie nur irgend m�glich aufrechterhalten wollte, lie�
er erst am 17. Januar 1945 s�mtliche in der Stadt stationierten
Ersatztruppenteile in Alarmbereitschaft versetzen.

Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Fronturlauber auf der Durchreise,
versprengte und anderweitig verf�gbare Soldaten fasste das Festungskommando
in vier Regimentern zusammen. Zus�tzlich verst�rkt durch den "Volkssturm",
das letzte Aufgebot der 16- bis 60-J�hrigen, stand schlie�lich eine
improvisierte Streitmacht von 50.000 Mann bereit. Gegen eine vielfache
�bermacht.

Die Evakuierung kam im denkbar ung�nstigsten Moment. Die ersten Trecks vom
Land erreichten die schlesische Hauptstadt am 20. Januar. Bei schneidender
K�lte �berquerten Alte, Kranke, Frauen und Kinder im Schritttempo die
Oderbr�cken. Die Stadt f�llte sich mit Fl�chtlingen. Nur wenige Bewohner
hatten Breslau bereits verlassen, in v�llig �berf�llten Z�gen nach Sachsen,
Bayern und Berlin. Nun begann der Exodus von �ber 600.000 Menschen.

Auf dem "Freiburger Bahnhof", dessen Gleise in den Westen f�hrten, dr�ngten
sich am 20. Januar Tausende Menschen. Es kam zu einer Massenpanik. "Der
Bahnsteig war kaum zu betreten, weil die Massen sich nur so reinw�lzten.
Kinder wurden �berrollt und zertreten. Ein Eisenbahner erz�hlte mir:
,Gestern haben sie 24 Kinder hier weggeholt, tote Kinder.' Sie waren einfach
auf den Treppen zertrampelt worden. Es war grausam", erinnert sich
Hans-Joachim Terp.

Trotz der vielen langen Trecks, die sich langsam aus der Stadt qu�lten,
hielten sich noch hunderttausende Zivilisten in Breslau auf. Und immer noch
dr�ngten neue Fl�chtlinge nach. Hanke musste handeln, wollte Platz schaffen
f�r die gro�e Entscheidungsschlacht um die Festung - ein Rauswurf ohne
R�cksicht. Die Fl�chtlinge blieben ganz auf sich gestellt. "Pl�tzlich hie�
es: ,Kein Zug mehr f�r Fl�chtlinge, kein Platz mehr in Breslau,
weiterziehen'", erz�hlt Ursula Brauburger. "Aber wohin? Und doch nicht
heute, doch nicht jetzt, wo alle m�de sind, Hunger haben und frieren."

Am 20. Januar 1945 und am darauf folgenden Tag t�nte folgende Durchsage aus
den �ffentlichen Lautsprechers�ulen: "Achtung! Achtung! Frauen mit Kindern
begeben sich zum Fu�marsch auf die Stra�e nach Opperau in Richtung Kanth!
Sie sammeln sich auf den Pl�tzen der S�dvorstadt." Bei 20 Grad unter null,
eisigem Wind und hohem Schnee sollten sich tausende M�tter mit Kindern und
S�uglingen, mit ihrer letzten Habe, mit Kinderwagen, Handw�gelchen,
Schlitten, Rucks�cken und ohne Versorgung auf den Weg machen in die kalte
Winternacht.

Das BDM-M�dchen Vera Eckle wurde am 22. Januar zu einem "Versorgungseinsatz"
abkommandiert. Sie konnte noch nicht ahnen, was sie dort erleben sollte.
"Ein Schneesturm tobte, der Schnee lag meterhoch, es war eiskalt. Die Kinder
hatten mehrere Kleider �bereinander angezogen, stolperten hilflos neben
ihren M�ttern her. Hier eine alte Frau, die kaum atmen konnte, da ein alter
Mann auf Kr�cken, der dauernd ausrutschte, weil es so glatt war. Es war ein
f�rchterlicher Anblick. Dann schrie der Volkssturmmann: ,Raus, los, runter
M�dels, nehmt die Decken mit und sammelt mal die Puppen auf!' - ,Welche
Puppen denn, was meint der?', habe ich mich gefragt. Und in dem Moment bin
ich bereits �ber ein B�ndel vor mir gestolpert. Ich habe es aufgehoben und
es im selben Moment wieder fallen lassen: ,Um Gottes willen, das sind ja
Kinder, Kinderleichen!', habe ich geschrieen. Es war das grauenvollste
Elend, das ich je in meinem Leben gesehen habe."

Bei diesen Temperaturen, ohne Verpflegung, war die �berlebenschance f�r
einen S�ugling gleich null. Die M�tter konnten, dem eisigen Wind ausgesetzt,
ihre Kinder kaum stillen. "Ich habe die B�ume an der Chaussee gez�hlt und
mich von Baum zu Baum geschleppt. Frauen sa�en auf ihrem Schlitten und
wollten sich ausruhen. Aber die K�lte trieb sie immer weiter, bis auf die,
die einfach sitzen blieben und mit ihren Kindern erfroren sind." Zeilen
einer Breslauerin an ihre Mutter, in einem Brief vom 29. Januar. Unz�hlige
Male sollten sich solche Szenen in jenen Tagen wiederholen. Der "Todesmarsch
der Breslauer M�tter" kostete lauf inoffiziellen Sch�tzungen etwa 18.000
Menschen das Leben.

F�r viele aus Breslau Gefl�chtete war die Trag�die noch nicht zu Ende.
Dresden nahm im Winter 1945 viele Menschen auf, vor allem aus Schlesien,
auch viele Breslauer. In der Nacht zum 14. Februar verwandelte sich die
St�tte der Zuflucht in ein Flammenmeer. Um 22.10 Uhr brach das Inferno los.
Die ersten todbringenden Zwei-Tonnen-Bomben detonierten in der Stadt. Der
Himmel f�rbte sich blutrot. Brandbomben entfachten in Minuten riesige
Feuersbr�nste, Sprengbomben lie�en die Erde erzittern. Viele Stra�enz�ge
verwandelten sich in eine Feuerh�lle, durch die ein orkanartiger Hitzesturm
wirbelte, der alles mit sich riss.

Die Breslauerin Hannchen K�hler hat die Bilder heute noch vor Augen: "Als
wir zum Hauptbahnhof kamen, brannte alles lichterloh. Am Abend zuvor standen
dort die ganzen Trecks aus Schlesien, die Planwagen mit den Pferden und dem
ganzen Gep�ck. Die Leute, die im Bahnhof waren, sind alle verbrannt."
Breslau stand dieses Inferno noch bevor.

Das ZDF sendet den dritten Teil der Serie am 4. Dezember um 20.15 Uhr: "Die
Festung Breslau". Das Buch zur Serie, dem unser Text entnommen ist,
erscheint im Econ-Verlag und hei�t "Die gro�e Flucht".

Artikel erschienen am 2. Dezember 2001