Re: Amtsgerichtsakten

Hallo Anne,

ich hatte bis Ende Dezember beim Amtsgericht Dresden gearbeitet. Wir hatten
ja bekanntlich in Dresden im August 2002 auch ein Hochwasser. In Dresden
haben die Akten nicht geschimmelt, weil sie zus�tzlich auch bestrahlt worden
sind. Au�erdem sind die Akten in einem separaten Archiv untergebracht, wo
das Raumklima (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) �berwacht wird. Zus�tzlich
sind Luftentfeuchter aufgestellt. Allerdings war das Ganze auch nicht billig
und es war erst angedacht, die Akten auf den M�ll zu werfen, was bei Akten
vom Nachlassgericht doch nicht so einfach m�glich war. - Ich bin mir deshalb
nicht so sicher, ob die Leute in den Breslauer Archiven die finanziellen
Mittel haben, das auch so zu machen. Mit den Akten kann man nur mit
Handschuhen und Kittel arbeiten und es gelten ganz strenge Vorschriften im
Umgang mit den Hochwasserakten, weil die nicht besonders "lecker" aussehen.
Au�erdem musste der gesamte Bestand neu erfasst werden.

Viele Gr��e
Ren�e Grunewald

Hallo Thomas,

ich mache Dir da trotzdem keine Hoffnung, ich arbeite selbst im Archiv.

Nach einem Hochwasser sind Akten so gesch�digt und wenn nicht sofortige
Ma�nahmen wie Gefriertrocknung eingeleitet werden ist es unm�glich diese
Akten vor dem Verfall zu retten. Davon mal abgesehen glaube ich nicht das
das was in den meisten deutschen Archiven an der Geldfrage scheitert in
Breslau erfolgreich sein soll.

Um 100 lfm Akten zu sortieren falls man den Erhaltungszustand doch noch

als

positiv bezeichnen kann, dann haben die Mitarbeiter des StA sich damit

eine

Lebensaufgabe gestellt. Denn neben der normalen Erschlie�ung/ Benutzung /
Anfragenbearbeitung ect. m�ssen die Best�nde wieder sortiert werden, das

ist

fast unm�glich.

Davon mal abgesehen, steht da auch der gesundheitliche Aspekt dahinter,

wem