Re: Ahnenforschung in Franken bei Find a Grave

Hallo Martina,

natürlich hast auch du mit deinen Argument nicht unrecht. :slight_smile: Ich denke einfach, jeder muss selbst für sich entscheiden, wo er etwas postet. Die Hauptsache ist doch erstmal, dass das überhaupt passiert. Mir haben die Hinweise bei Ancestry zu Find a Grave schon des Öfteren weitergeholfen - vor allem auch bei Personen, die in die USA ausgewandert sind. Aus diesem Grund und daher, dass ich keine Bilder von Gräbern online stellen wollte, habe ich mich für diese Seite entschieden.

Mit der Verifizierung der reinen Daten ohne Bilder stimme ich dir zu. Bei Find a Grave muss man sich ohne Foto einfach auf die Sorgfalt der einzelnen Mitglieder verlassen. Von Gedbas4all hatte ich noch nicht gehört, das klingt sehr interessant! Danke auch für die Info zu dem Familienanzeigen-Projekt. :slight_smile:

Liebe Grüße
Linda

-----Original-Nachricht-----

Message: 5

Hallo Linda,

so, endlich mal etwas freie Zeit.

Wow, 6000 Datensätze, das ist ´ne Menge Holz. Hut ab! So viele hab ich
beim Adressbuchprojekt glaube ich noch nicht geschafft.

Ich kann deine Argumentation bzw. deinen Standpunkt durchaus
nachvollziehen. Das allerwichtigste ist erstmal, dass die Daten gefunden
werden.

Dass die User von Ancestry bzw. FamilySearch Hinweise in ihren
Stammbäumen bekommen, ist für mich allerdings kein Argument, bestenfalls
ein Goodie für die Kunden/Nutzer dieser Portale. Die Indexierung von
Find a Grave durch Ancestry ist ja nicht sonderlich überraschend, denn
Find a Grave gehört Ancestry. Und Ancestry lebt davon, dem
Familienforscher Daten zu verkaufen, und seien es am Ende seine eigenen
erfassten. Und dass FamilySearch profitiert, erscheint mir auch logisch
aufgrund einer Kooperation mit Ancestry (sofern ich das irgendwann mal
korrekt aufgeschnappt habe).

Ich denke, der Hauptaugenmerk bei CompGen liegt auf der digitalen
Nutzbarmachung von Dokumenten. Ein Grabstein ist ein vergängliches
Dokument. Und mit dem Hochladen von einem Bild und seiner Indexierung
wird jedem Forscher (unentgeltlich, ob Vereinsmitglied oder nicht) die
Möglichkeit gegeben, dieses Dokument online zu studieren. Wenn ich nur
die Index-Daten hochlade, habe ich eine reine Datensammlung (bitte nicht
abwertend verstehen), und wenn der Grabstein mal weg-/abgeräumt ist,
können zukünftige Forscher nicht mehr zum Grabstein fahren und die Daten
verifizieren.

Und es ist auch richtig, dass bei CompGen die Personen nicht einfach
verknüpft werden können. Obwohl mit Gedbas4All, wenn es denn irgendwann
mal endlich kommt, so eine ähnliche Funktion gegeben wäre. Bei den OFBs
gibt es das ja schon, wäre dann wohl aber auch über die Adressbücher,
Familienanzeigen, Totenzettel, GEDBAS, Verlustlisten etc, hinweg
verfügbar. Und die Metasuche liefert ja auch so schon jede Menge Daten
als Ergebnis zurück. Was die Verknüpfung angeht, ist Handarbeit
angesagt, aber das ist ja mit das spannende an der Familienforschung,
diese einzelnen Puzzleteile (selbst) zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.

Und die Hürden beim Grabsteinprojekt sind durchaus höher (Bilder
erfassen, hochladen und indexieren; ganzen Friedhof erfassen; sich mit
der Friedhofsordnung/-satzung auseinandersetzen). Irgendwas habe ich
sicher noch vergessen. Find a Grave (Ancestry) macht es einem da sicher
einfacher.

Nun, hier meine Gründe, warum ich dennoch das Grabsteinprojekt von
CompGen wählen würde:

1) Ich würde nach einem deutschen Grab als allererstes in einer
deutschen Datenbank suchen.

2) Die Daten sind für jeden Forscher (kosten)frei zugänglich und werden
es aufgrund der Vereinssatzung vermutlich auch bleiben. Bei Find a Grave
wäre ich mir da nicht so sicher, dass das nicht vielleicht auch mal,
wenn es Ancestry grad passt, hinter der Bezahlschranke verschwindet.

3) Es ist immer das Digitalisat verfügbar, auch wenn man den Grabstein
nicht selbst besuchen kann, oder er schon abgeräumt ist.
(Wäre auch bei Find a Grave der Fall.)

4) Man unterstützt die Arbeit eines deutschen gemeinnützigen Vereins und
gibt evtl. sogar etwas zurück, wenn man schon von ihm profitiert hat.

5) (mein sehr sehr persönlicher Grund):
Ich erfasse diese Daten unentgeltlich in meiner Freizeit. Meine Freizeit
ist für mich wertvoll. Ich bin gerne bereit diese Zeit oder einen Teil
davon einem gemeinnützigen Verein und dessen CitizenScience zur
schenken, nicht aber einem kommerziellen Unternehmen, das die erfassten
Daten als sein Geschäftsmodell hat und damit seine "Dividenden und Boni"
bezahlt.

Liebe Grüße und allzeit frohes Forschen
Martina

P.S.: dass die Grabstein-Daten nicht bei Ancestry gefunden werden, ist
logisch. Sie dürfen von kommerziellen Firmen, meines Wissens, nicht
genutzt werden. Und die Ancestry-Kunden bekommen dadurch die Daten halt
nicht in ihre Datensammlungen gespült. Finden können/tun sie die aber
trotzdem.

P.P.S.: ein Projekt für Familienanzeigen gibt es ebenfalls schon bei
CompGen! Und die freuen sich ebenso über jede Mithilfe, auch von
Nicht-Vereinsmitgliedern.

P.P.P.S.: auch der BLF (Bayerischer Landesverein für Familienkunde e.V.)
erfasst Grabsteine und Sterbebilder. Und die Daten können außer über die
BLF-Seiten auch über die Metasuche bei CompGen gefunden werden.