Rätsel um fortwährendeTaufzeugin ( WOLTER in Beuthen /Oder )

Liebe Listenteilnehmer,

kann sich jemand folgendes erklären:
Bei nahezu allen Taufen der Kinder meines 3x Urgroßvaters und selbst noch bei den Kindern meines 2x Urgroßvaters trat immer an erster Stelle eine Demoiselle Charlotte Wilhelmine Wolter -in Beuthen/Od.- als Taufzeugin auf. Da ich nun diese ganze Familie von ca. 1750 bis 1850 sehr genau "durchforsten" konnte (inges. bis 1605 zurück), kann ich behaupten, daß diese Fräulein nicht mit ihr in -offener- verwandschaftlicher od. anverwandter Beziehung stand. Was kann der Grund zu dieser "Treue als Patin" gewesen sein ?
Kann sich jemand auf diese Phänomen einen Reim machen ?

Für einen Gedankenanstoß wäre ich sehr dankbar.

Freundlichst
Charlotte Nagel-Funk

Hallo Frau Nagel-Funk,

Hallo Frau Nagel-Funk,
ich habe bei meinen eigenen Recherchen festgestellt, da� oft der Organist der Kirche oder dessen Frau als Pate/Patin fungierte. Die Kindersterblichkeit war ja sehr hoch, deshalb hat man sehr schnell nach der Geburt die Kinder getauft, vielleicht auch ohne einen offiziellen Taufgottesdienst abzuwarten. Und da war dann eben nur der Organist oder dessen Frau zu Stelle. Es w�re in Ihrem Fall auch denkbar, da� Demoiselle Wolter die Haush�lterin des Pfarrers oder eine "�hnlich dauernd verf�gbare Person" gewesen ist. Vielleicht war die Dame auch besonders angesehen (Kirchen-Sponsorin), so da� es eine Ehre war, sie zur Patin zu haben. Die Gr�nde k�nnen wirklich vielf�ltig sein . . .
Beste Gr��e
Gerhard v. Pazatka Lipinski

Hallo Charlotte,

ich vermute aus meinen Erfahrungen mit einem Kirchenbuch, dass diese
Familien in "geschäftlicher Beziehung standen. Oftmals findet man das bei
Gutsherren und deren Verwaltern oder anderen nahestehenden Angehörigen.

Viele Grüße

Klaus-Peter (Fitzner)

Hallo Gerhard,

diese Erfahrung habe ich in meinem Ort nicht gemacht. War zwar Preussen aber
nicht Niederschlesien. Nur zur Nottaufe wurden 3 Taufzeugen
zusammengetrommelt, ansonsten mindestens acht, maximal 15. Die meisten
Patenkinder hatte eine Frau mit 23 !! Patenkindern. Vielleicht einmal
deshalb die Frage, wie war das in Niederschlesien mit den Paten?

siehe www.14641-bredow.de

Viele Grüße

Klaus-Peter (Fitzner)

Hallo Klaus-Peter,
meine Erfahrungen stammen aus katholischen Kirchen-B�chern (in Westpreu�en). Dort gab es seltenst mehr als zwei Paten. Nottaufen wurden h�ufig von der Hebamme vorgenommen, aber es durfte auch jede beliebige Person ein Kind taufen, wenn es zu sterben drohte. In der Regel wurden, wenn das Kind nicht verstarb, die kirchlichen Rituale baldm�glichst nachgeholt. Manchmal gab es bei dieser Nachholung zwei neue Paten (nicht mehr die Hebamme).
Da� bei evangelischen Taufen oft viele Paten beteiligt waren, ist mir bekannt. Wie die Gepflogenheiten in Schlesien bei katholischen noch von evangelischen Taufen waren, wei� ich gar nicht.
Beste Gr��e
Gerhard v.P.L.