Rad

Hallo Karl J. Franz,

hier einige Details aus der zur Zeit in Arbeit befindlichen Chronik
meines Heimatdorfes Dessau-Gro�k�hnau in Sachen RAD. Gro�k�hnau ist die
Geburtsst�tte des RAD. Folgend ein Ausschnitt aus der �rtlichen Presse
von 1942;

18. Juli � 10 Jahre Reichsarbeitsdienst mit der Geburtsst�tte Schlo�
Gro�k�hnau
Am 3. Juni 1932 fand in Dessau unter dem Vorsitz des damaligen
anhaltischen Ministerpr�sidenten Freyberg, heute Oberb�rgermeister von
Leipzig, jene denkw�rdige Sitzung statt, an der neben verschiedenen
leitenden Beamten des Staatsministeriums und Landtagsabgeordneten
insbesondere der verstorbene Gauleiter und der jetzige
Reichsarbeitsf�hrer Hierl, damals Beauftragter der NSDAP f�r den
Arbeitsdienst teilnahmen. Hierl entwickelte in der Sitzung seine
Gedanken und betonte nachdr�cklich, da� die Einf�hrung der
Arbeitsdienstpflicht f�r das ganze Reich das Ziel sein m�sse, da� aber
bis dahin die einzelnen L�nder die Arbeitsdienstpflicht gesetzlich
einf�hren oder mindestens Einrichtungen schaffen sollten, die die
Organisation des Reichsarbeitsdienstes vorbereiteten. Nach den
Vorschl�gen Hierls beschlo� dann das Staatsministerium, eine Abteilung
in einer St�rke von 200 bis 250 Mann einzurichten, die den Stamm
zuk�nftigen Erweiterungen bilden sollte.
Auf einen Aufruf vom 30. Juni 1932, der in allen Gauen erschien,
meldeten sich in kurzer Zeit �ber 2000 Bewerber. F�r die Stamm- und
Lehrabteilung, f�r die das staatliche Schlo� in Gro�k�hnau bei Dessau
zur Verf�gung gestellt wurde, konnten jedoch nur 215 Mann gebraucht
werden. Am 18. Juli 1932 war dann die erste staatliche
Arbeitsdienstabteilung in St�rke von 215 Mann, dem Abteilungsf�hrer
Major a. D. Lancelle, der den Pour le merite des Weltkrieges trug und
1941 als Generalmajor im Kampf gegen den Bolschewismus fiel, und drei
Unterf�hrern aufgestellt.
F�nf Tage sp�ter, am 23. Juli 1932 , sprach der F�hrer in einer
gewaltigen Wahlkundgebung auf der Braunschen Lache der
Arbeitsdienstabteilung Gro�k�hnau seine Anerkennung aus. Einen weiteren
H�hepunkt bildete der 20. August, an dem der damalige Oberst a. D. Hierl
im Schlo� Gro�k�hnau die Idee des staatlichen Arbeitsdienstes auf der
Grundlage der �allgemeinen gleichen Arbeitsdienstpflicht f�r alle jungen
Deutschen� verk�ndete. In der Folgezeit wurden in Anhalt noch weitere
Lager errichtet, bis am 1. September 1933 dann das Reich den
anhaltischen Arbeitsdienst �bernahm. Aus dem kleinen Anhaltischen
Arbeitsdienst wurde dann der Gauarbeitsdienst XIII, der besonders von
Generalarbeitsf�hrer Prenzel mit gro�en Aufgaben betraut wurde.
Am 22. Oktober verlieh Reichsarbeitsf�hrer Staatssekret�r Hierl dem
Anhaltischen staatlichen Arbeitsdienst als der Keimzelle des
Reichsarbeitsdienstes den Traditionsstreifen, der aus einem gr�nen,
rotger�nderten Streifenband mit dem Aufdruck �Anhalt� besteht. Daneben
hat das Anhaltische Staatsministerium ein Erinnerungszeichen geschaffen.
Wenn heute nun auch das Schlo� Gro�k�hnau vereinsamt daliegt, so bleibt
doch unvergessen, da� dieses Haus die Geburtsst�tte des
Reichsarbeitsdienstes ist. Neues Leben aber wird nach dem Kriege
einziehen, denn es ist vorgesehen, hier eine Schule des
Reichsarbeitsdienstes erstehen zu lassen.

Mit freundlichem Forschergru�

Michael Frisch
aus Dessau

<Baldur007@aol.com> schrieb:

Hallo,

den Arbeitsdienst gab es bereits in der Weimarer Zeit und ist keine

Erfindung

des Dritten Reiches, dort wurde er nur zur Pflicht (Jahrgang 1925 war

�berwiegend ausgenommen - ich bin 1925 Jahrgang). Der

U-Boot-Kommandant

G�nther Priehn kam von Reichsarbeitsdienst der Vor-Hitlerschen Zeit.

Hatte

mit der Hitler-Jugend nicht das Geringste zu tun. War eine

eigenst�ndige

Organisation. Konstantin Hirl war der Reichsarbeitsf�hrer, er war im WK

I der

Lieber Michael!

Der Artikel den du zitierst, ist ein wenig einseitig geraten. Der Arbeitsdienst ist wesentlich älter und geht mindestens nis in den WK I zurück ("Vaterländischer Hilfsdienst") Sehr früh in der Weimarer Zeit nimmt der Wandervogel die Idee (die aus den verschiedensten Quellen: Ideologie, Arbeitslosigkeit, Volkserziehung begründet wird aus)
Am 5.6. 1931 erläßt die Reichsreguierung (ich glaube die war damals noch nicht NS) die erste Verordnung ueber den Freiwilligen Arbeitsdienst (Förderung durch die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung) das fuehrte in vielen Organisationen zu Arbeitsdienstgruppen (u.vielen auch in der NSDAP). Mit Verordnung vom 16.6.1932 wurde er als "Freiwilliger Arbeitsdienst" allgemein eingeführt. Ende 1932 hatte er 241766 Mitglieder, die 6,7 Millionen Tagewerke erbracht hatten.

Ernst

PS: Merke: Es gibt ein Leben vor dem Tod.
Deiner Chronik wünsche ich einen guten Erfolg