Quellen

Hallo Herr Wildeboer,

Es spricht doch nichts dagegen mehrere tausend Personen über eine
Gedcomdatei zu den eigenen Daten zu importieren. Als Quellenangabe ist
dann die Gedcomdatei mit Submitter und Datum und einem Zitat der in der
Datei angegebenen Quelle zu hinterlegen.

wenn man fremde Daten aus einer GEDCOM-Datei importiert, muss man sich ohnehin alles anschauen: Doubletten identifizieren, Verknüpfungen herstellen, Formalia vereinheitlichen. Bei dieser Gelegenheit schaut man sich natürlich auch die Quellenangaben an, die ja oft einer anderen Systematik folgen.

Die Verweise auf die eigentlichen QUELLEN können dann ggf. ergänzt werden um Hinweise auf den Informanten.

Ich würde gerne dabei bleiben, dass wir den Begriff "Quelle" sauber verwenden und ihn trennen von Informanten etc.

Viele Grüße

TK

Hallo Herr Kemper,

wenn man fremde Daten aus einer GEDCOM-Datei importiert, muss man sich
ohnehin alles anschauen: Doubletten identifizieren, Verknüpfungen
herstellen, Formalia vereinheitlichen. Bei dieser Gelegenheit schaut
man sich natürlich auch die Quellenangaben an, die ja oft einer
anderen Systematik folgen.

Das ist korrekt. Der Importdialog könnte ja auch so gestaltet werden,
dass darauf die Quelle für alle Ereignisse vorgeschlagen und noch vom
Anwender abgeändert werden kann, also z. B. "Gedcomdatei von {Submitter}
vom {Datum}". Die in der Gedcomdatei enthaltenen Quellenangaben werden
dann in ein zusätzliches Feld geschrieben, so wie sie in der Datei
enthalten sind.

Die Verweise auf die eigentlichen QUELLEN können dann ggf. ergänzt
werden um Hinweise auf den Informanten.

Ich würde gerne dabei bleiben, dass wir den Begriff "Quelle" sauber
verwenden und ihn trennen von Informanten etc.

Das möchte ich auch. Laut Definition ist eine Quellenangabe ein Verweis
auf die Informationsquelle, auf die man selbst für das Ereignis
zurückgegriffen hat, also das Kirchenbuch, oder die Standesamtsurkunde
oder das Ortsfamilienbuch oder das Telefonat mit Onkel Fritz oder die
Gedcomdatei. In der jeweiligen Informationsquelle können ebenfalls
Quellenangaben enthalten sein, welche als zusätzliche Information/Zitat
mit übernommen werden kann/sollte.

Zum besseren Verständnis wie Quellenangaben zitiert werden, ist die
Computergenealogie Heft 4 aus 2016 wirklich gut.!

Internationale Genealogieprogramme sind bzgl. der Quellenverwaltung da
bereits umfangreicher was die Erfassung und Ausgabe von Quellen z. B.
auch in Abhängigkeit der Quellenart geht. Und so lange deutsche
Programme die Quellenangaben so stiefmütterlich behandeln, werden viele
Anwender auch weiterhin (auch unwissend) unseriöse Quellenangaben erfassen.

Viele Grüße,
Thomas Wildeboer

In der Genealogie ist eine Quelle ein Verweis auf die Stelle, die die
Ereignisdaten als korrekt belegen.
Ob ich die Daten selbst eingesehen habe, spielt dabei keine Rolle.
Wichtig ist, dass ich die Korrektheit der Ereignisdaten prüfen kann.

Gruß, Stefan Mettenbrink.

Hallo,

in der Genealogie ist wichtig, dass man auch nach Jahren noch weiss, woher man die Daten eines Ereignisses übernommen hat und in welcher Quelle man diese ggf. überprüfen kann.

Wenn ich nun ein gedrucktes Ortsfamilienbuch vor mir liegen habe, welches auf den Kirchenbüchern des Ortes basiert, dann soll ich das Kirchenbuch als Quelle angeben, obwohl ich die Daten aus einer Sekundärquelle übernehme?

Und nach Jahren komme ich dann wieder auf das Ereignis und sehe das es aus dem Kirchenbuch, einer Primärquelle, stammt. Also muss das Ereignis wohl zuverlässig sein. Die Angaben stimmen zwar nicht mit einer anderen Urkunde überein die mir aktuell vorliegt, darin werden ein anderes Geburtsdatum und auch andere Geschwister genannt.

Das der Ersteller des Ortsfamilienbuchs bereits bei seiner Abschrift aus dem Kirchenbuch Fehler gemacht hat und sogar die Person der falschen Familie zugeordnet hat, fällt mir nicht auf.

Würde bei dem Ereignis (wie es auch von diversen Personen empfohlen und gemacht wird) das Ortsfamilienbuch stehen, wäre die Abweichung der Daten sicherlich ein Anlass mal in die Primärquelle, also das Kirchenbuch, zu schauen und die Daten zu überprüfen.

Übertragen verhält es sich auch mit den Daten aus einer Gedcomdatei. Daten welche man selbst aus einer Primärquelle übernommen hat sind sicherer, als Daten welche von fremden Personen ermittelt wurden. Und wenn die fremden Daten ebenfalls aus einer Sekundärquelle stammen und die Primärquelle als Quellenangabe enthalten.... Dazu kommt noch die Möglichkeit von Übertragungsfehlern der fremden Person...

Um die Familienforschung seriös zu betreiben, muss man aus obigen Gründen als Quellenangabe die vor einem liegende Quelle erfassen und nicht daraus ableiten, welche Quelle wiederum dafür herangezogen wurde. Falls diese zusätzliche Quelleninformation vorliegt, sollte aber auch die Erfassungsmöglichkeit bestehen.

Beim Import von Gedcomdateien sollte daher die Möglichkeit bestehen, die Gedcomdatei automatisch als Quelle bei den Ereignissen zu setzen und die Quelle aus den Gedcomereignissen in ein weiteres Feld zu schreiben.
Wer das beim Import nicht möchte, muss die Option ja nicht auswählen.

Viele Grüße,
Thomas

Am 18. Sep. 2019, 06:21, um 06:21, Stefan Mettenbrink <s.metti@gmx.de> schrieb:

Hallo,
ich biete meinen Anwendern, beim Erstellen einer Gedcom-Datei sich, als Ersteller der Datei, bei jeder Person als Quelle (Merker, Hinweis wie auch immer genannt) einzusetzten.
Beim Einlesen der Datei besteht die Möglichkeit, einen neue Quell anzulegen, die jeder Person zu geordnet wird.

Beide Möglichkeiten werden praktisch nicht genutzt.
Das dürfte meine letzte Mail zu diesem Thema sein.

Mit freundlichen Grüßen
Gisbert Berwe

Friedrich-Holthaus-Str. 18
49082 Osnabrück
Tel.: 0541-80 00 79 00
Skype: Gisbert.Berwe

www.Genpluswin.de
www.zufallsfunde.net die Heimat für Zufallsfunde
www.Verdener-Familienforscher.de

Wenn du kritisiert wirst, dann mußt du irgend etwas richtig machen. Denn man greift nur denjenigen an, der den Ball hat.

Noch ein wichtiger Grund für die Quellenangabe, aus der die Daten übernommen werden:

Wenn mir zu einem Geburtsereignis zunächst die Daten aus einer Gedcomdatei mit Quellenangabe des Kirchenbuches vorliegen, ich übernehme dann Monate später Daten aus einem Ortsfamilienbuch, dort stehen zu der Person andere Geburtsdaten, aber Quellenangabe ist ebenfalls das Kirchenbuch.
Dann schaue ich im Kirchenbuch nach und finde heraus, das im Ortsfamilienbuch der Taufeintrag als Geburt deklariert wurde, das Datum aus der Gedcom hat einen abweichenden Monat, scheint ein Tippfehler zu sein.

Würde ich nicht die vorliegende Quelle als Quellenangabe erfassen, hãtte ich jetzt drei Geburtsereignisse mit der Quellenangabe "Kirchenbuch x". Wie soll ich da die falschen dokumentieren, damit ich mich später nicht nochmal frage, welche Daten korrekt sind?

Bei der Erfassung der vorliegenden Quelle als Quellenangabe habe ich ebenfalls drei Geburtsereignisse, aber mit unterschiedlichen Quellenangaben. So kann ich die zwei Ereignisse mit den falschen Daten kennzeichnen und sehe später auf einen Blick, dass die Daten im Ortsfamilienbuch und der Gedcom von Submitter X nicht korrekt sind.

Viele Grüße
Thomas

Am 18. Sep. 2019, 07:30, um 07:30, Thomas Wildeboer <twildeboer@gmx.de> schrieb:

.... So kann ich die zwei Ereignisse mit den falschen Daten kennzeichnen und sehe später auf einen Blick, dass die Daten im Ortsfamilienbuch und der Gedcom von Submitter X nicht korrekt sind.

Warum soll ich diese kennzeichnen? Ich werfe sie einfach weg, weil sie ja falsch sind und deshalb in meinen Daten nichts zu suchen haben. (Was mich aber nicht davon abhalten würde, in den Notizen auf das fehlerhafte Ortsfamilienbuch hinzuweisen, damit meine Enkel nicht darauf hereinfallen).

Für mich gilt, dass ich die Quellen (Im Sinne von Herrn Kemper, also Kirchenbücher, etc.) soweit wie möglich selbst einsehe und die Fundstellen dokumentiere. (ICH bin der Erforscher und für die Richtigkeit der Übertragung verantwortlich!)

Wo mir das nicht möglich ist bzw. mir der Aufwand zu groß erscheint (unbedeutende Nebenlinie, die ich eigentlich auch weglassen könnte ...) übernehme ich auch Daten von Anderen (Gedcom, mündliche Infos, ...) weise aber in den Notizen darauf hin, woher ich diese Daten habe, wer also für deren Richtigkeit verantwortlich ist. Wenn also meine Enkel einmal glauben, dass sie meinen eigenen Daten vertrauen können, denen von Onkel Gustav aber weniger, wissen sie genau, welche Daten das sind und können diese dann eigenständig nachprüfen. Wenn sie die Daten berichtigen und die Korrekturen eintragen, sind natürlich sie selbst (und nicht ich und auch nicht Onkel Gustav) dafür verantwortlich!

Wissenschaftliches Arbeiten im geschichtlichen Kontext ist so gewährleistet.

Für mich muss ein Programm die Möglichkeit bieten, den Fundort/Lagerstätte der Originaldokumente eindeutig anzugeben. Diese haben 1. Priorität! Wenn ich diese Informationen nicht habe, muss dieses Feld frei bleiben!

Hilfreich im Sinne der bisherigen Diskussion wäre eine eigene Stelle im Programm, wo ich den "Verantwortlichen" für die Richtigkeit der Daten eintragen kann.

Mit freundlichen Grüßen
Albert Schmid

Ist das wirklich verwunderlich?

Wer verwendet denn diese Programme? Ich meine, in der Mehrzahl sind das Leute, die eine "Stammbaum" (z. B. anläßlich einer Familienfeier) anfertigen wollen. Bei der überschaubaren Datenlage wissen sie auch genau, woher sie diese Daten haben und ob sie belastbar sind.
Und genau so wie bei Familenbildern, wo sie auf der Rückseite auch nicht vermerken, wer die Personen sind, weil sie die ja alle kennen, tragen sie im Programm vielleicht sogar überhaupt keine Quellen ein!
Erst wenn sich das später einmal zu einem größeren Hobby auswächst, werden sie die dadurch entstandenen Probleme erkennen .... ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung!

Die mangelnde Nutzng dieser Möglichkeiten in Ihrem Programm bedeuet nicht, dass Felder für die ältesten Primärquellen und eventuell zusätzlich für den Verantwortlichen für die Richtigkeit nicht sinnvoll wären. Ganz im Gegenteil!

Mit freundlichen Grüßen
Albert Schmid

Hallo Thomas,
Du nennst zwei Aspekte zu "Quellen":
1) woher man die Daten eines Ereignisses übernommen hat
2) in welcher Quelle man diese ggf. überprüfen kann

Für Deine eigene Forschung erst einmal ok. Aber nachdem die Daten weitergegeben wurden (entweder an den nächsten Forscher oder durch Veröffentlichung), dann fallen diese beiden Aspekte auseinander:
zu 1) Ein Hinweis auf eine GEDCOM-Datei hilft nun nicht mehr, wenn diese Datei nicht allgemein zur Verfügung steht. Das ist aber die Regel. Eine "Quelle" GEDCOM-Datei ist nur für den relevant, der auf die Quelle Zugriff hat.
zu 2) Die Überprüfung in einer Primärquelle, die hier (möglichst mit Archiv) angegeben ist, ist dagegen weiter uneingeschränkt für die weitere Forschung nützlich.

Daraus folgere ich, und das ist meine gängige Arbeitsweise seit Jahren:
Wenn ich die Daten weitergebe (veröffentliche), lösche ich die Informationen zu 1), da sie für den Empfänger wertlos sind. Daten zu 2) müssen erhalten bleiben, wenn die Überprüfbarkeit bestehen bleiben soll.

Um diesen Vorgang sauber steuern zu können, habe ich in meinem Programm die technischen Voraussetzungen dafür getroffen. Unter SOUR (Quellen) werden überwiegend die allen zur Verfügung stehenden Quellen wie Ortsfamilienbücher, Kirchenbücher etc geführt. Nur im Ausnahmefall, dass solche Quellen mir nicht bekannt sind, weiche ich auf "Mitteilung von Lieschen Müller vom 11.11.2011" aus. Damit weiß jeder, dass das nicht mehr direkt nachvollziehbar ist - unsichere Quelle. Eingehende SOUR Informationen werden unmittelbar übernommen.
In einem Sonderkennzeichen _IMPF (für IMPorted File) wird dagegen die Herkunft der Daten dokumentiert. Dieses Kennzeichen wird bei Veröffentlichung ausgeblendet und bei Weitergabe an Dritte kann es vom weitergebenden Forscher wahlweise gelöscht werden.

Muster aus der Nutzeroberfläche des Programms (welches auch den GEDCOM-Code direkt anzeigt) aus meiner eigenen Forschung:

Quellen:
2 SOUR @S16@ // das Kirchenbuch Landkern
3 PAGE III/46/14
3 NOTE zitiert im FB Landkern S. 247 // so habe ich dokumentiert, dass der Hinweis auf die Quelle Kirchenbuch aus dem Familienbuch stammt.
2 SOUR @S23@ // das Familienbuch Landkern
3 PAGE S.=247

HERKUNFT der Daten aus Importdateien:
@G1@, Datensatz I#I11177 // Im Datensatz @G1@ ist der Name der GEDCOM-Datei, deren Erstelldatum und das Importdatum hinterlegt

GEDCOM-Code dafür ist:
1 _IMPF @G1@
2 PAGE I#I11177

Ich weiß also, dass ich den Personen-Datensatz @I11177@ aus der genannten GEDCOM-Datei verwendet habe, um meine Daten für den aktuellen Datensatz aufzubauen. Was aber würde Dir das sagen, wenn ich es Dir so weitergebe? Fast nichts, denn:
- Du hast diese GEDCOM Datei nicht (bekommst sie auch nicht von mir, da sie familienintern ist und unter Datenschutz stehende Angaben enthält)
- Du kannst somit nicht nachvollziehen, welche der in meinem Datensatz vorhandenen Angaben aus der GEDCOM-Datei stammen und welche ich selber erforscht habe

Wenn ich Dich richtig verstehe, wirst Du dann ja ohnehin nicht die GEDCOM-Datei @G1@ zitieren (die Du ja nie gesehen hast und nie sehen wirst), sondern Du wirst die GEDCOM-Datei notieren, die ich Dir anliefere. Damit das sauber läuft, übermittele ich bei dem entsprechenden Export durch Löschen aller _IMPF Angaben keine für Dich ohnehin wertlosen Angaben. Das vermeidet auch den Anstieg von Anhäufungen zu Herkunftsangaben, die keiner mehr nachvollziehen kann. Über bleiben die Quellen Familienbuch und Kirchenbuch, in denen Du sehr wohl nachvollziehen kannst, ob die Angaben stimmen. Beim Import einer GEDCOM-Datei werden die _IMPF Angaben automatisch angelegt, darum brauche ich mich nicht weiter zu kümmern. Wenn mir das wichtig erscheint, kann ich aber das Programm beim Import auch eine neue Quelle zusätzlich anlegen lassen, z.B. mit dem Titel "Forschungen von Max Mustermann, Musterstadt, Stand 18.09.2019", die jedem Personendatensatz zugeordnet wird. Das mache ich z.B., wenn mir der Anlieferer auferlegt, seine Quellenangaben nicht weiterzugeben (ja, auch das gibt es!!), oder er erst gar keine anliefert.

Schlussfolgerung ist:
- Wo ich meine Daten herhabe, ist für mich wertvoll, weil ich damit später überprüfen kann, ob ich die Daten richtig übernommen habe: Für mich aufbewahren / dokumentieren.
- Wo ich meine Daten herhabe, ist für den nächsten nicht mehr interessant, wenn diese "Quelle" für ihn ohnehin nicht zur Verfügung steht. Gilt insbesondere für GEDCOM-Dateien. Bei Weitergabe löschen.
- Wo die Daten allgemein für jeden nachvollziehbar sind: Das bleibt immer wichtig, daher bei Weitergabe erhalten und mit weitergeben.

Mit der Trennung in SOUR (wird weitergegeben) und _IMPF (wird nicht weitergegeben, kann von anderen Programmen bislang auch nicht interpretiert werden) habe ich die technischen Voraussetzungen für diese Arbeitsweise.

Damit keine falschen Vermutungen aufkommen: Wer alles mit an einer Datensammlung gearbeitet hat, wird weder über SOUR noch über _IMPF dokumentiert, sondern über den Einreicher SUBM. Der wird auch bei jedem Import einer GEDCOM-Datei erfasst und gespeichert. Und er wird nicht gelöscht bei der Weitergabe :slight_smile:

Viele Grüße
Albert (Emmerich)

Hallo Albert,

Du nennst zwei Aspekte zu "Quellen":
1) woher man die Daten eines Ereignisses übernommen hat
2) in welcher Quelle man diese ggf. überprüfen kann

bis dahin stimme ich Dir zu.

Für Deine eigene Forschung erst einmal ok. Aber nachdem die Daten weitergegeben wurden (entweder an den nächsten Forscher oder durch Veröffentlichung), dann fallen diese beiden Aspekte auseinander:
zu 1) Ein Hinweis auf eine GEDCOM-Datei hilft nun nicht mehr, wenn diese Datei nicht allgemein zur Verfügung steht. Das ist aber die Regel. Eine "Quelle" GEDCOM-Datei ist nur für den relevant, der auf die Quelle Zugriff hat.
zu 2) Die Überprüfung in einer Primärquelle, die hier (möglichst mit Archiv) angegeben ist, ist dagegen weiter uneingeschränkt für die weitere Forschung nützlich.

Da auch Du nicht in die Zukunft schauen kannst, sind Deine Vermutungen über die Zugänglichkeit der "Herkunft der Informationen" eben nur Vermutungen. Kirchenbücher können ebenso der Unzugänglichkeit anheimfallen wie GEDCOM-Dateien und Privatarchive, auch wenn das weniger wahrscheinlich sein mag. Andererseits gibt es immer mehr Personen, die sich Gedanken über ihren digitalen Nachlass machen oder ihre digitalen Ergebnisse schon zu Lebzeiten sichern. Hier kann der Hinweis auf eine GEDCOM des Forschers XY durchaus hilfreich sein.

Daraus folgere ich, und das ist meine gängige Arbeitsweise seit Jahren:
Wenn ich die Daten weitergebe (veröffentliche), lösche ich die Informationen zu 1), da sie für den Empfänger wertlos sind.

Ich persönlich entscheide da nicht gerne für andere, sondern überlasse die Entscheidung, was für sie wichtig ist ihnen selbst. Etwas anderes ist es bei einer "Veröffentlichung" - da kommt es darauf an, welcher Art die Veröffentlichung ist und wie ausführlich jedes einzelne Ereignis mit ihrer Herkunft dokumentiert werden soll / muss. Eine an Otto Normalverbraucher gerichtete Darstellung mit 70% Nachweis-Texten ist sicherlich kontraproduktiv :wink:

In meinem Programm verwalte ich auch "fehlerhafte" Daten als eigenen EVENT, versehe sie mit einer entsprechenden Notiz und der Herkunft, die ich so als SOURCE verwalte und nicht in einer Bemerkung verschwinden lasse. Diese SOURCE erhält zusätzlich eine Notiz, in der darauf verwiesen wird, dass sie mit Vorsicht zu genießen ist. So lassen sich auch andere Informationen aus dieser SOURCE übersichtlich in einem Bericht ausgeben und gegebenen Falls überprüfen.

Diese Vorgehensweise ist meiner Erfahrung aus nun schon 45 Jahren geschuldet, da ich zuvor bei einem Hinweis auf einen Fehler bei mir (weil aus anderer Herkunft etwas anderes gesagt wird) immer wieder am Original nachgeprüft habe. Nun kann ich leicht sagen: stammt Deine Info aus ABC, so ist sie definitiv falsch, da ich diese Info am Original bereits überprüft habe.

Ich habe für mich dann sauber dokumentiert. Was andere damit anfangen, überlasse ich gerne ihnen, das liegt nicht mehr in meiner Verantwortung. Ich hoffe jedenfalls, dass meine Daten posthum nicht verstümmelt in irgend einer Datenbank verschwinden, sondern mit allen darin enthalteneen Informationen zugänglich bleiben.

Herzliche Grüße
Ernst-Peter (Winter)

Hallo Ernst-Peter,
da sind wir also bei der Arbeitsweise eng beieinander.

"Da auch Du nicht in die Zukunft schauen kannst, sind Deine Vermutungen über die Zugänglichkeit der "Herkunft der Informationen" eben nur Vermutungen. Kirchenbücher können ebenso der Unzugänglichkeit anheimfallen wie GEDCOM-Dateien und Privatarchive, auch wenn das weniger wahrscheinlich sein mag. Andererseits gibt es immer mehr Personen, die sich Gedanken über ihren digitalen Nachlass machen oder ihre digitalen Ergebnisse schon zu Lebzeiten sichern. Hier kann der Hinweis auf eine GEDCOM des Forschers XY durchaus hilfreich sein."

Die GEDCOM-Dateien, die ich erhalte, werden mit großer Sicherheit nicht veröffentlicht oder öffentlich zugänglich aufbewahrt. Und auch nicht als digitaler Nachlass aus der Familie herausgegeben - nicht kompatibel mit dem Datenschutzgesetz. Damit ist der Hinweis auf diese Dateien wertlos (und das ist deutlich mehr als eine Vermutung), sobald ich die daraus übernommenen und mit anderen Daten zusammengeführten Daten mit einer neuen GEDCOM weitergebe, ohne den Datenschutz-sensiblen Umfang aus der GEDCOM-Datei.
Das Löschen der entsprechenden Hinweise auf die Dateien ist optional, wird von mir aber in aller Regel ausgeführt, da ja ohnehin keine Chance besteht für den Empfänger, da was nachzusehen. Andere mögen das anders handhaben. Allerdings ist durch die Verschlüsselung mit _IMPF das bei Verwendung anderer Programme bislang nur manuell nachzuarbeiten, welche GEDCOM-Dateien da mitspielten.

"In meinem Programm verwalte ich auch "fehlerhafte" Daten als eigenen EVENT, versehe sie mit einer entsprechenden Notiz und der Herkunft, die ich so als SOURCE verwalte und nicht in einer Bemerkung verschwinden lasse. Diese SOURCE erhält zusätzlich eine Notiz, in der darauf verwiesen wird, dass sie mit Vorsicht zu genießen ist. So lassen sich auch andere Informationen aus dieser SOURCE übersichtlich in einem Bericht ausgeben und gegebenen Falls überprüfen."

Auch ich erhalte Quellenangaben bei fehlerhaft dargestellten Angaben (jedoch nicht zu persönlichen Mitteilungen inkl. GEDCOM-Dateien anderer an mich - die bekommen eine entsprechende Rückmeldung und ich lösche die falschen Daten samt Quellen dazu. Man braucht keine bilateralen Arbeits-Zwischenschritte später in die Öffentlichkeit zu senden...). Ich verzichte aber darauf, bei eindeutig entschiedenen Fällen die falschen Daten als eigenes EVENT darzustellen. Die richtige Angabe bekommt alle Quellenangaben (auch die zu den falschen Daten). Bei denen, die falsch angeliefert hatten, wird das Quellenzitat entsprechend mit einer Bemerkung versehen. Das trifft durchaus auch Primärquellen! Also Vorgang gut nachvollziehbar und gleichzeitig vermeide ich, dass bei Datenübertragungen, bei denen die Quellen und Bemerkungen leider ja auch nicht immer sauber ankommen, falsche Daten unkommentiert weitergegeben werden. Solange die Bewertung unentschieden ist, welche Information richtig ist, werden beide Version geführt - oft genug auch, weil sich Primärquellen widersprechen und nicht mehr nachvollziehbar ist, wer von den Schreibern dieser Quelleneinträge den Fehler gemacht hat. Meistens sind es aber sich widersprechende Zuordnungen bei der Bildung von Personen und ihren Familien aufgrund nicht eindeutiger oder nicht ausreichend aussagekräftiger Quellen. Da lasse ich z.B. oft genug zwei oder sogar mehr Eltern zu einer Person zu, weil sich die richtige Variante nicht eindeutig ermitteln lässt.

In den meisten Fällen läuft ohnehin vor der Integration in einen meiner Datenbestände ein ausführlicher Test mit den in einer GEDCOM angelieferten Daten. Dabei kommt oft viel Klärungsbedarf hoch, den ich dann *vor* dem Einbau in meine Daten mit dem Einreicher kläre. Importiert wird dann der neu angelieferte oder nach Abstimmung korrigierte Stand...

Viele Grüße
Albert (Emmerich)

Hallo Albert,

Hallo Thomas,
Du nennst zwei Aspekte zu "Quellen":
1) woher man die Daten eines Ereignisses übernommen hat
2) in welcher Quelle man diese ggf. überprüfen kann

Für Deine eigene Forschung erst einmal ok. Aber nachdem die Daten weitergegeben wurden (entweder an den nächsten Forscher oder durch Veröffentlichung), dann fallen diese beiden Aspekte auseinander:
zu 1) Ein Hinweis auf eine GEDCOM-Datei hilft nun nicht mehr, wenn diese Datei nicht allgemein zur Verfügung steht. Das ist aber die Regel. Eine "Quelle" GEDCOM-Datei ist nur für den relevant, der auf die Quelle Zugriff hat.
zu 2) Die Überprüfung in einer Primärquelle, die hier (möglichst mit Archiv) angegeben ist, ist dagegen weiter uneingeschränkt für die weitere Forschung nützlich.

Daraus folgere ich, und das ist meine gängige Arbeitsweise seit Jahren:
Wenn ich die Daten weitergebe (veröffentliche), lösche ich die Informationen zu 1), da sie für den Empfänger wertlos sind. Daten zu 2) müssen erhalten bleiben, wenn die Überprüfbarkeit bestehen bleiben soll

Bzgl. dem ersten Punkt, dass der Hinweis auf die Gedcomdatei für andere
nicht relevant ist, weil nicht allgemein zugängig:
Das sehe ich anders, zumal es diverse andere Quellenangaben gibt, welche
für andere Forscher nicht zugängig sind (Familienbibel, Mails,
Stammblätter aus Briefverkehr,...)
Eine Quellenangabe bei der Veröffentlichung löschen, finde ich ebenfalls
nicht angebracht. Der Empfänger erhält dann ein Ereignis ohne
Quellenangabe und kann die Qualität nicht bewerten. Wenn ich von einem
Forscher einen Bericht erhalte und darin Quellenangaben sind, welche auf
private Unterlagen verweisen, kann ich trotzdem eine Einschätzung
vornehmen, wie gut die Datenqualität ist (Daten aus einem mündlichen
Gespräch würde ich weniger gesichert einstufen als z. B. Daten aus einem
Familienbibel).

Wenn ich Dich richtig verstehe, wirst Du dann ja ohnehin nicht die GEDCOM-Datei @G1@ zitieren (die Du ja nie gesehen hast und nie sehen wirst), sondern Du wirst die GEDCOM-Datei notieren, die ich Dir anliefere. Damit das sauber läuft, übermittele ich bei dem entsprechenden Export durch Löschen aller _IMPF Angaben keine für Dich ohnehin wertlosen Angaben. Das vermeidet auch den Anstieg von Anhäufungen zu Herkunftsangaben, die keiner mehr nachvollziehen kann. Über bleiben die Quellen Familienbuch und Kirchenbuch, in denen Du sehr wohl nachvollziehen kannst, ob die Angaben stimmen. Beim Import einer GEDCOM-Datei werden die _IMPF Angaben automatisch angelegt, darum brauche ich mich nicht weiter zu kümmern. Wenn mir das wichtig erscheint, kann ich aber das Programm beim Import auch eine neue Quelle zusätzlich anlegen lassen, z.B. mit dem Titel "Forschungen von Max Mustermann, Musterstadt, Stand 18.09.2019", die jedem Personendatensatz zugeordnet wird. Das mache ich z.B., wenn mir der Anlieferer auferlegt, seine Quellenangaben nicht weiterzugeben (ja, auch das gibt es!!), oder er erst gar keine anliefert.

Wenn du mir eine Gedcomdatei lieferst, würde ich als Quellenangabe z. B.
"Gedcomdatei von Albert Emmerich vom..." einfügen und dann halt die
jeweilige Quellenangabe des Ereignisses anhängen. Sofern du bei einem
Ereignis als Quellenangabe "Gedcomdatei von Max Mustermann...."
hinterlegt hast, wäre es zwar nicht sauber, aber diese Info könnte
entfallen (um die Angaben nicht ins unendliche zu verschachteln) und
dann nur die zusätzliche Quellenangabe, welche Max Mustermann dir in
seiner Gedcomdatei geliefert hat, anhängen.

Schlussfolgerung ist:
- Wo ich meine Daten herhabe, ist für mich wertvoll, weil ich damit später überprüfen kann, ob ich die Daten richtig übernommen habe: Für mich aufbewahren / dokumentieren.
- Wo ich meine Daten herhabe, ist für den nächsten nicht mehr interessant, wenn diese "Quelle" für ihn ohnehin nicht zur Verfügung steht. Gilt insbesondere für GEDCOM-Dateien. Bei Weitergabe löschen.
- Wo die Daten allgemein für jeden nachvollziehbar sind: Das bleibt immer wichtig, daher bei Weitergabe erhalten und mit weitergeben.

Zu dem ersten Punkt noch eine Anmerkung: In meinem aktuellen Programm
kann ich bei widersprüchlichen Ereignissen (z. B. drei unterschiedliche
Geburtsdaten aus drei unterschiedlichen Quellen) das Ereignis z. B. von
Geburt auf "widersprüchliche Geburt" ändern. Unter diesen
"widersprüchlichen" Einträgen sehen ich dann auf einen Blick, aus
welchen Quellenangaben aus meiner Sicht falsche Daten entstanden sind.
Diese "widersprüchlichen" Ereignisse kann ich in Berichten und auch beim
Export ausschließen, so dass diese nur für mich existieren. Das ist dann
aber halt eine Funktion des jeweiligen Programms.

Zu dem zweiten Punkt, siehe oben, nicht löschen.

Viele Grüße,
Thomas