Guten Tag,
Oder wenn man Daten aus einem OFB übernimmt, muß man das OFB als
Quelle angeben und nicht die dort ggf. angegebenen
Kirchenbuchseiten.Auch wenn das heute unmodern erscheint: Bei der richtigen Handhabung
von Quellen kann man Angaben von Sekundärquelle zur Sekundärquelle
bis zur Originalquelle verfolgen, sofern noch alle verfügbar sind.
das eine schließt das andere nicht aus. Ein OFB, das im Druck vorliegt, taugt als Referenz auch noch in 20 oder 30 Jahren, so dass der Hinweis auf die Nummer im OFB ausreicht, so dass auch ein Späterer die Originalfundstelle finden kann.
Wenn es aber um Daten aus Forscherkontakten, aus Online-Ahnentafeln etc. geht, ist es mehr als notwendig, zumindest AUCH die Originalfundstelle anzugeben - wenn man schon das Glück hat, dass irgendeine ANcestry-Ahnentafel diese nennt.
Es hilft niemandem, nur "Ancestry-Tree xy" als Quelle anzugeben, wenn dieser Ancestry-Tree in vier Wochen verschwunden sein kann oder geändert ist; und erst recht helfen keine Kettenverweise Ahnentafel 1 --> Familienforschungsergebnisse 2 --> Wikitree 3 --> Ancestry 4. Hier ist eben keine Überprüfbarkeit mehr gegeben, sondern man muss natürlich erstmal die Originalfundstelle auch nennen (die es hoffentlich auch in 50 Jahren noch gibt).
Dass man schon aus Gründen der Verlässlichkeit und Fairness gegenüber anderen Forschern auch nennt, wenn man aus zweiter Hand zitiert, steht auf einem anderen Blatt. Auch beim Zitieren aus zweiter Hand gibt man die Originalstelle an. Eben nicht so:
> Karl Marx schrieb im Kapital "Zitat" [1]
> [1] laut Autor, Titel usw. der Sekundärquelle
Sondern:
Karl Marx schrieb im Kapital "Zitat" [1]
[1] Karl Marx: Das Kapital, S. xxx, hier zitiert nach Autor: Titel, S. xx.
Aber hier gibt es generell viele Variaten, wann man was angibt oder nicht, und es kann nicht alles pauschal geregelt werden.
Beispiel 1: Aus der Forschung von Forscherkollegen A erhalte ich einige Daten. Später prüfe ich diese Daten am Kirchenbuch nach. Der Einfachheit halber und weil Kirchenbuchdaten unter keinem Urheberrecht stehen, wird man möglicherweise dann als Quelle nur noch das Kirchenbuch führen; man könnte aber es auch für richtig, wichtig und fair halten, den Kollegen A weiter zu erwähnen, von dem man den entscheidenden Tipp erhalten hat.
Beispiel 2: Man findet alleine die versteckten Hinweise auf Herkunft eines Vorfahren im Kirchenbuch von X. Später stellt man fest, dass unabängig von der eigenen Forschung Kollege A das auch schon entdeckt. Was angeben: Nur das KB, das man selbst erforscht hat? Oder zusätzlich auch noch den Kollegen A, obwohl man von dessen Forschung nichts übernommen hat, nur zu gleichen Ergebnissen gekommen ist?
Bei einer wissenschaftlichen Veröffentlichung würde man dies ggf. machen (Anmerkung: Unabhängig von mir ist auch Autor: Titel, S. xx zu diesem Ergebnis gekommen).
Wie genau man dies in der Genealogie-Datenbank abbilden will und kann, muss jeder selbst entscheiden.
Viele Grüße
TK