Kann mir jemand den Begriff Pupillenmasse (z.B. Forderung für die „MMMM’sche“ Pupillenmasse) erläutern? Google konnte mir nicht weiterhelfen.
Hallo, Armin.
Ich habe den Ausdruck Pupillen-Masse in meinem Forschungsgebiet nördlich von Bremerhaven (Land Wursten) häufiger gelesen in den Intelligenz-Blättern der Herzogthümer Bermen und Verden.
Der Ausdruck kommt dort in Verbindung mit minderjährigen Kindern vor.
Auch taucht der Ausdruck Pupillenkollegium Stade auf.
Vielleicht hilft es ein wenig.
Beste Grüße
Joachim
Ein Pupillenkollegium (Pupillen ist ein alter Ausdruck für Minderjährige oder Unmündige) war eine kollegialisch organisierte Justizbehörde, welcher die Aufsicht über Vormundschaftssachen oblag. Kollegien dieser Art existierten im 18. und 19. Jahrhundert in mehreren Staaten, z. B. Preußen.[1] Eine Erstbelegung des Begriffes stammt 1748 aus dem Project einer Sportul-Ordnung und eines Pupillen Collegii, Berlin.
(„Ao. 1831. 42stes Stück.
Intelligenzblatt der Herzogthümer Bremen und Verden.
Stade, Mittewochen, den 25sten Mai.
Gerichtliche Verkäufe.
Voigtey-Gericht Landes Wursten.
Dorum, den 19ten April 1831.
Auf anderweitiges Ansuchen des für weil. Friedr. Brand zu Dingen, nachgelassene minderjährige Kinder, bestellten Vormundes Johann Hinrich Fromm daselbst, sollen folgende, zur Pupillen-Masse gehörenden Immobilien:
(„Ao. 1846. 28stes Stück.
Intelligenz-Blatt der Herzogthümer Bremen und Verden.
Stade, Mittwoch, den 8ten April.
Edictalladungen.
Voigteigericht Landes Wursten.
Dorum, den 17. März 1846.
Demnach der Vormund des minderjährigen Wilhelm Brandt zu Dingen, Müller Johann Hinrich Brandt zu Wremen angezeigt hat, daß er die Verlassenschaft des Vaters des Pupillen des Leinewebers Nicolaus Brandt zu Dingen nur sub beneficio legis et inventarii antreten wolle, so werden, dem zugleich gestellten Ansuchen gemäß, alle Diejenigen, welche an jene Verlassenschaft, Forderungen irgend einer Art glauben geltend machen zu können, hiermittelst bei Strafe des Ausschlusses und der Verweisung zum beständigen Schweigen aufgefordert, solche
am Freitag, den 19. Juni d. Js.,
Morgens 11 Uhr,
beim hiesigen Gericht anzumelden, auch thunlich klar zu machen.
Der demnächstige Präclusiv-Bescheid wird nur an die Gerichtstafel assigirt werden.“),
(„Ao. 1847. 16tes Stück.
Intelligenz-Blatt der Herzogthümer Bremen und Verden.
Stade, Mittwoch, den 21sten Februar.
Gerichtliche Verkäufe.
Voigtei-Gericht Landes Wursten.
Dorum, den 12ten Februar 1847.
Auf den Antrag des für den minderjährigen Wilhelm Brandt zu Dingen bestellten Vormundes, Müller Johann Hinrich Brandt zu Dingen, sollen mit obervormundschaftlicher Genemigung, nachbenannte dem Pupillen gehörige Immobilien, als:
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Moin,
wenn Vormundschaften für minderjährige Kinder bestehen, gibt es den
Vormund und die Kinder sind die Pupillen. Eine „Forderung für die
„MMMM’sche“ Pupillenmasse“ wäre dann eine Forderung an das von einem
Vormund verwaltete Vermögen seiner Pupillen.
Grüße
Sabine Paap
Hallo Armin,
ich fand in: Eine Chronik von Schmalkalden 1400 - 1680 von Johann Georg Pforr.
Schmalkalden 27.10.1612 obervormünder verordnet
6 Pupille die, Waise, Mündel, hier: Pflegekind, vgl. [EHR], [MAR].
[EHR] Ehrlich, R. u. a. (Bearb.), Kleines Fremdwörterbuch, Leipzig 1974
[MAR] Marold, V., Chronik von Schmalkalden (geschrieben 1607), gedruckt in: Thüringer
Hausfreund, Schmalkalden, 21. Juni 1905 bis 25. August 1906
Gruß
Andreas (Meininger)
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Moin,
wenn Vormundschaften für minderjährige Kinder bestehen, gibt es den Vormund und die Kinder sind die Pupillen. Eine „Forderung für die „MMMM’sche“ Pupillenmasse“ wäre dann eine Forderung an das von einem Vormund verwaltete Vermögen seiner Pupillen.
Grüße
Sabine Paap
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Hallo,
im Wörterbuchnetz findet sich zu Pupille:
https://www.woerterbuchnetz.de/#0
https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=P08597#0
und GenWiki
https://wiki.genealogy.net/Pupille
Grüße
Bärbel (Rehse)
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Ergänzung dazu:
Das englische Wort für Schüler ist „pupil“
Einen schönen Tag wünscht
Alexander Peren
Vielleicht hilft dies aus meiner eigenen Forschung zu Ostpreußen: 
Pupillenkasse: das waren Sparkassen zur Witwen- und Waisenfürsorge, sie gaben auch Darlehen aus.