Preußische Regimenter im Zeiraum 1782 - 1808

Bitte an die Militärhistoriker in der Liste,
Im KB Militsch fand ich unter Berufsangaben nachfolgende
Eintragungen. Da ich in Sachen Militär absolut ahnungslos bin,
bitte ich Euch, aus den Fragmenten des Pfarrers einen
detaillierten Klartext zu formulieren und gegebenenfalls um einige
erklärende Worte zum Sachverhalt.

- Depot-Btl. des Major Poczkowsky
- Maj. v. Marklowsky Kpg. Depot-Batl. Rgt. Bevi...

- Husar, Rgt. Pr. v. Wirtenberg, Eskadron von Titius
- Husar, Rgt. Prinz von Württemberg, Esqu. von Vermely,
- Soldat unter Esquadron v. Vermely

- Musketier Regiment Graf von Wartensleben, Kpg. hl. Major von Stosch in Liegnitz
- Bürger und Fleischermeister,
  Rgt. Graf Wartensleben, Kpg. v. Knor aus Liegnitz

- hl. Rgt. v. d. Trenk, Eskadron Rtm. v. Rumpff

- Husar, Rgt. General v. L'Estoque Eskadron Rtm. v. Koenitz
- Husar, Eskadron Rittmeister v. Koenitz
- Husar königl. preuß. Regiment von L'Estoque Eskadron von Koenitz
- Husar Regiment L'Estoque, Eskadron von Koenitz
- Husar, Regiment General L'Estoque Eskadron v. Koenitz

- Husar vom Vaccanten königl. Preuß. Regiment von Gettwitz
  und Eskadron Rittmeister von Koenitz

- Musketier Wedell Kp., königl. preuß. Infanterie-Rgt. von Treuenfels, Breslau

- Füsilier von der Kp.hl. Major von Chapuis

Da dieses Thema sicher nicht für alle Listenteilnehmer interessant ist,
bitte ich um Antwort direkt an meine Adresse.
Schon im Voraus ein großes Dankeschön.
Tschüs
Hans-Juergen

Hallo !
Dazu m�sste man noch den ungef�hren Zeitraum wissen.
Gru�
F.Windeck
bei Berlin

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo !
Dazu müsste man noch den ungefähren Zeitraum wissen.
Gruß
F.Windeck
bei Berlin

Von: niederschlesien-l-bounces@genealogy.net
[mailto:niederschlesien-l-bounces@genealogy.net]Im Auftrag von
Hans-Juergen Magnus
Gesendet: Donnerstag, 9. September 2004 19:24
An: niederschlesien-l@genealogy.net
Betreff: [NSL] Preußische Regimenter im Zeiraum 1782 - 1808

Bitte an die Militärhistoriker in der Liste,
Im KB Militsch fand ich unter Berufsangaben nachfolgende
Eintragungen. Da ich in Sachen Militär absolut ahnungslos bin,
bitte ich Euch, aus den Fragmenten des Pfarrers einen
detaillierten Klartext zu formulieren und gegebenenfalls um einige
erklärende Worte zum Sachverhalt.

- Depot-Btl. des Major Poczkowsky
- Maj. v. Marklowsky Kpg. Depot-Batl. Rgt. Bevi...

Depot Bataillon des Major Poczkowsky
Major von Marklowsky's Kompanie im Depot-Bataillon des Regiments Beville

GenMaj Gottlieb Ludwig v Beville sptr GenLt
26.5.1785-20.5.1791 Chef IR 24

- Husar, Rgt. Pr. v. Wirtenberg, Eskadron von Titius
- Husar, Rgt. Prinz von Württemberg, Esqu. von Vermely,
- Soldat unter Esquadron v. Vermely

Husar im (Erb-)Prinz von Württembergergischen Regiment in der Eskadrom<Kompanie> von Titius
dto , Eskadron von Vermely
Soldat in der Eskadron von Vermely

Oberst Carl Eugen Erbprinz von Württemberg sptr GenLt ureg Hzg
8.4.1743-1757 Chef IR 46
Es gibt auch ein Rgt Hzg von Württemberg

- Musketier Regiment Graf von Wartensleben, Kpg. hl. Major von Stosch in
Liegnitz
- Bürger und Fleischermeister,
  Rgt. Graf Wartensleben, Kpg. v. Knor aus Liegnitz

Musketier im Regiment Graf von Wartensleben, Kompanie des hochloeblichen Major's von Stosch in Liegnitz
<fuer Buerger und Fleischermeister bin ich nich sach- und fachkundig>
Regiment Graf von Wartensleben in der Kompanie v. Knor<r> aus Liegnitz

GenMaj Alexander Leopold Grf v Wartensleben sptr GenLz

19.5,1795 -24.1.1803 Chef IR 43

- hl. Rgt. v. d. Trenk, Eskadron Rtm. v. Rumpff

Hochloebliches Regiment von der Trenck. Eskadron des Rittmeisters von Rumpff

Oberst Friedrich Ludwig v.d. Trenck
13.4.1792-24.6.1796 Chef HR 7
GenMaj Friedrich Ludwig v.d. Trenk
24.6.1796-17.9.1797 Chef HR 3

- Husar, Rgt. General v. L'Estoque Eskadron Rtm. v. Koenitz
- Husar, Eskadron Rittmeister v. Koenitz
- Husar königl. preuß. Regiment von L'Estoque Eskadron von Koenitz
- Husar Regiment L'Estoque, Eskadron von Koenitz
- Husar, Regiment General L'Estoque Eskadron v. Koenitz

Husar im Regiment von L'Estocq in der Eskadron des Rittmeisters von Koenitz
Husar in der Eskadron des Rittmeisters von Koenitz
Husar im koeniglich preußischen Regiment von L'Estocq, Eskadron von Koenitz
Husar im Regiment L'Estocq, Eskadron von Koenitz
Husar im Regiment des General's L'Estocq, Eskadron v. Koenitz

Oberst Anton Wilhelm v.L'Estocq sptr Gen d Kav
26.1.1797-15.51803 Chef HR 1
30.4.1803-1806 Chef Rgt Bosniaken <hier sicher nicht gemeint

- Husar vom Vaccanten königl. Preuß. Regiment von Gettwitz
  und Eskadron Rittmeister von Koenitz

Husar im vakanten <unbesetzten= kein Chef> königlich Preußischen Regiment von Gettwitz
und in der Eskadron des Rittmeisters von Koenitz

- Musketier Wedell Kp., königl. preuß. Infanterie-Rgt. von Treuenfels,
Breslau

Musketier in der Kompanie von Wedell. im königlich Preußischen Infanterie-Regiment von Treuenfels Breslau

Oberst Carl v Treuenfels sptr GenMaj

ab 1.3,1798 bis 1806 Chef IR 29

- Füsilier von der Kp.hl. Major von Chapuis

Füsilier von der Kompanie des hochloeblichen Major's von Chapuis.

Hallo Hans-J�rgen Magnus !

Zur ��bersetzung� von Ernst Hoffmann noch einige allgemeine Anmerkungen:

Eine der gro�en Reformen von K�nig Friedrich-Wilhelm I. (1713-1740), die aus
dem Entwicklungsland Preu�en eine respektierte Mittelmacht machte, betraf
das Heeressystem. Um sich von geworbenen S�ldnern (und deren
Unzuverl�ssigkeit) unabh�ngiger zu machen f�hrte er das Kantonreglement ein,
einen Vorl�ufer der Wehrpflicht, das bis zur n�chsten gro�en Reform 1808 im
Wesentlichen beibehalten wurde. Jeder preu�ische m�nnliche Untertan war
grunds�tzlich zur Landesverteidigung und zum Milit�rdienst verpflichtet. Den
einzelnen Truppenteilen waren Kantone (Gebietsteile) zugewiesen, aus denen
sie ihre Soldaten zu rekrutieren hatten. Der Wehrdienst bestand f�r zwanzig
Jahre, wobei nur die Rekrutenzeit �ber ca.ein Jahr zusammenh�ngend beim
Truppenteil abgeleistet wurde, die restliche Zeit wurde der �Kantonist� nach
Hause beurlaubt und musste j�hrlich in der f�r die Landwirtschaft
�arbeitsarmen Zeit� �ber zwei Monate Dienst in seinem Truppenteil leisten.
Lediglich Ausl�nder, Straff�llige (unsichere Kantonisten) und Rekruten sowie
Unteroffiziere und Offiziere waren st�ndig im Dienst und machten das
stehende Heer aus. Gleichzeitig war der Kantonist der (oft willk�rlichen)
Gerichtsbarkeit des Grundherrn (Dominium !) entzogen und unterstand einer
einheitlichen Rechtsprechung unter Aufsicht des K�nigs als Vorstufe einer
sp�teren Rechtreform. Ausgenommen von der Milit�rdienstpflicht waren:
Angeh�rige des Adels; Angeh�rige des B�rgertums, sofern sie in der Lage
waren, bestimmte Abl�sesummen zu zahlen oder andere Leistungen zu erbringen;
Angeh�rige bestimmter Berufe wie u.a. Tuchmacher, K�nstler, Gelehrte,
Beamte, Pfarrer sowie Theologiestudenten, wenn sie S�hne von Pfarrern waren;
Offiziers�hne; und sogar Einwohner ausgew�hlter St�dte oder bestimmter
Provinzen. Gerade in Schlesien waren weite Bereiche �kantonsfrei�.
Ich vermute sehr stark, dass sich diese Eintragungen in den Kirchenb�chern
als Dokumentation auf diese Kantonisten bezogen, habe allerdings daf�r
bisher noch keinen Beleg in der Literatur gefunden.

Nun zu den Eintr�gen:
Die Grundeinheit war fast immer das Regiment; trotz einer Nummer wurde in
der damaligen Zeit allgemein das Regiment nach seinem �Chef�, dem Inhaber
der Wirtschaftshoheit bezeichnet. Wenn dann auch noch die nachgeordneten
Einheiten (Kompanie bzw. Eskadron oder Bataillon) nur mit den Chef- bzw.
Kommandeurnamen bezeichnet werden, macht das die Identifizierung schwer,
denn �ber die Regimentschefs gibt es Listen, f�r alles andere gibt es eigene
�Genealogien�.
Regimenter ohne Waffenbezeichnung sind immer Infanterie-Regimenter.
Depot-Bataillon ist das Personalersatz- und Nachschubbataillon eines
Regiments, es verblieb auch im Einsatz meist an seinem Standort
Husaren sind leichte Reiter, damals haupts�chlich f�r Aufkl�rung und
�Gepl�nkel�
F�siliere, Musketiere, Grenadiere sind Fu�soldaten, Infanteristen.

Gru�
F.Windeck
bei Berlin

-----Urspr�ngliche Nachricht-----