Polizeiliche Meldekartei Danzig (10/14/0/5/*) - Digitalisierung abgeschlossen

Werte Listenlesende,

das polnische Staatsarchiv Danzig hat heute, nach nunmehr dreijähriger Arbeit, die Digitalisierung der polizeilichen Meldekartei aus dem Aktenbestand 10/14/0/5/* "Polizeipräsidium Danzig" (fast) vollständig abgeschlossen. Deshalb nur "fast", da einzig die Meldekarten "Wittig - Wittke" aus der Verzeichniseinheit 10/14/0/5/7840 der Aufmerksamkeit der Mitarbeiter entgangen sind. Dieses "Versäumnis" wird sicherlich in Kürze nachgeholt. Der gesamte Bestand digitalisierter Meldekarten umfasst 217.932 Scans und stellt damit den größten Bestand digitalisierter Akten seitens der polnischen Staatsarchive aus dem Forschungsgebiet Ost- und Westpreußens überhaupt dar.

Aus Sicht von Familienforschern ist der Bestand schon deshalb interessant, da er nicht ausschließlich Personen aufführt, die ihre Wurzeln originär in Danzig haben. Vielmehr wurden auch "zeitweise wohnhafte" Personen erfasst. Sehr häufig finden sich Meldekarten von jungen Zugezogenen, die ihre Ausbildung im Handwerk, als Zeitarbeitskräfte oder einer "Stellung" in Danzig nachgingen. So gibt es beispielsweise reichlich Eintragungen von weiblichen Personen, deren Wurzeln z.B. "auf dem platten Lande" in Ost- oder Westpreußen liegen, die nach ihrer Schulzeit, aber noch vor der Heirat als Haushaltshilfen bei Danziger Bürgerfamilien angestellt waren. Erleichtert wird die eigene Recherche in diesen Meldekarten dadurch, dass der Bestand alphabetisch sortiert und gruppenweise in einzelne Verzeichniseinheiten gegliedert ist.

Alle Details zu den Digitalisaten finden sich wie immer im NamensIndex-Projekt unter: (weiter runterscrollen zur Serie "5")

Sofern bei den neuesten Publikationen vom heutigen Vormittag (21.06.2021) noch die Digitalisate auf szukajwarchiwach.gov.pl mit dem Hinweis "Plik w Trakcie Przetwarzania" ("Datei in Verarbeitung") angezeigt werden, so kann man davon ausgehen, dass die zugehörigen Bilddateien üblicherweise binnen der kommenden 24-48 Stunden final online verfügbar sind.

Abschließend noch eine Bitte:
Es gehört zum ehrlichen Charakter unter Familienforschern und zur guten handwerklichen Praxis, dass wir unsere Quellen immer vollständig nennen und weiterreichen. Sofern diese Mitteilung über den erfolgreichen Abschluss der Digitalisierung der "Meldekartei Danzig" an andere Mailinglisten weitergeleitet wird - worüber ich mich sehr freuen würde - so bitte ich jedoch um Angabe der Herkunft und unter vollständiger Nennung der Links und Quelle zu dieser Meldung.

Viele Grüße,
Clemens (Draschba)

Hallo Clemens,

ich sehe da auch noch eine Lücke zwischen Naumann und Neger. Zumindest suche ich genau dort nach einem Namen, der auf jeden Fall mehrfach in Danzig vorkam: NEANDER.

Gruß
Christian (Jantc)

Hallo Christian,

ich kann zwischen den beiden Verzeichniseinheiten

  * 10/14/0/5/7658 "Nachtigall - Naumann"

und

  * 10/14/0/5/7659 "Negel [Anmerkung: mit "L" statt "R"] - Neuber"

keine Lücke in der Erfassung erkennen. Die Signaturnummern sind fortlaufend nummeriert und die Scans sind auch online verfügbar.

Es liegt in der Natur der Erfassung, dass zwischen dem Abschluss einer Verzeichniseinheit und dem Beginn der Folgenden ein Sprung in Buchstaben auftritt. Das ist grundsätzlich bei allen Verzeichniseinheiten der Fall und deshalb nicht ungewöhnlich.

Sofern du dennoch der festen Auffassung bist, dass evident Meldekarten fehlen oder falsch einsortiert sind, solltest du deine Beobachtung unbedingt an das Staatsarchiv in Danzig mitteilen. Wir geben in unserem Projekt grundsätzlich alle Bestandsdaten der Archive ohne jedwede Änderung, Verfälschung oder eigene Interpretation 100%ig authentisch wider. Selbst dann, wenn sie ganz offensichtlich Fehler enthalten. So zum Beispiel beim Aktenbestand 9/611 dessen Titel mich schon seit Jahren stört. Oder das Kirchenbuch von Gehsen (Kr. Johannisburg), welches fälschlicherweise als "Standesamt Gehsen" unter der Signatur 42/1745 verzeichnet ist.

Viele Grüße,
Clemens