Polizei/Landgendarmerie in Lüneburg; war:LAPPE/Lüneburg

Hallo Astrid,

wir hatten ja gestern schon Schriftverkehr über die nicht existierende
Chronik der Polizei in Lüneburg mit Bezug zu einem Polizeiwachtmeister
und einem Sergeanten Husmann.
Stefan's Auszug aus dem Adressbuch der Stadt Lüneburg erspart mir den
Gang zur Ratsbücherei...
In diesem Adressbuch ist auch das "Revidierte Ortsstatut" vom 13.
Oktober 1858 abgedruckt.
Nach § 12 hatte die Stadt Lüneburg folgende "Dienstuntergebene":
ein Polizeiwachtmeister
ein Polizeischreiber
vier Polizeidiener

Das passt also mit dem Polizeiwachtmeister. Der Dienstgrad Sergeant
spricht eher für das Militär bzw. Landgendarmerie, die dem Militär
unterstellt war.

Gruß
Steffen

Hallo Steffen!

Ich sehe erst heute Euren Schriftverkehr �ber den Polizeisergeanten Husmann in L�neburg.mein Gro�vater Richard Schweimler war nach seinem Milit�rdienst als Unteroffizier bei der 2.Kompagnie des Hannoverschen Pionierbataillons Nr.10. in Magdeburg, ab dem 01.Januar 1900 Polizeisergeant in L�neburg. Sein Dienstsitz war die Wache im Rathaus, am Ochsenmarkt, rechts neben dem Haupteingang die kleine T�r. Dort sind heute noch die Gef�ngniszellen zu sehen.Es gab in L�neburg zu der Zeit nur zwei Polizeibeamte.Die Familie Husemann war mit meinen Gro�eltern befreundet.

Sie sollten sich an das Stadtarchiv wenden stadtarchiv@stadt.lueneburg.de oder Danny.Kolbe@stadt.lueneburg.de da m��te die Personalakte Ihres Sergeanten Husmann (gel�ufiger ist Husemann) vorhanden sein. Ich habe die Personalakte meines Gro�vaters auch problemlos,gegen geringe Geb�hr,von dort bekommen.

Sergeant war zu der Zeit eher eine Dienstbezeichnung der Polizei. Alternativ war beim Milit�r der Corporal ein Unteroffiziersdienstgrad.

Ich habe hier mal eine kleine Beschreibung aus Wikipedia eingef�gt.

Gru�

J�rgen Schweimler

Polizei [Bearbeiten]
Etwa zeitgleich mit dem Wiederaufkommen des Dienstgrads beim Milit�r kam der Sergeant bei den Polizeien in den L�ndern des Deutschen Bunds in Gebrauch. Da einfache Polizeileute �blicherweise mit den Unteroffizieren der Armee rangierten, war der Sergeant als n�chsth�herer Rang fast �berall der zweitunterste Dienstgrad der Polizei - vor dem kleinst�dtischen Polizeidiener, dem Schutzmann in der Gro�stadt oder dem milit�risch organisierten Gendarm auf dem Land.Diesbez�glich eine Ausnahme waren Preu�en und das Gro�herzogtum Hessen. In den Polizeiverwaltungen der preu�ischen Klein- und Mittelst�dte war "Sergeant" der Einstiegsdienstgrad und ranggleich mit dem "Schutzmann" der milit�risch ausgerichteten Berliner Schutzmannschaft. In der gro�herzoglich-hessischen Gendarmerie war der einfache Gendarm ranggleich mit dem Sergeanten der Armee.

In allen Polizeien des Kaiserreichs waren "Wachtmeister" und der "Oberwachtmeister" die unmittelbar vorgesetzten Dienstgrade. Diese entsprachen dem "Vizefeldwebel" und "Feldwebel" der Armee. In Bayern existierte zus�tzlich der Dienstgrad "Stabsoberwachtmeister", vergleichbar dem "Offiziersstellvertreter" der Armee.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Polizeidienst fast ausnahmslos ehemalige Soldaten besch�ftigt. Die Berliner Schutzmannschaft akzeptierte seit 1852 nur solche Bewerber, die freiwillig neun Jahre - statt der �blichen zwei bis drei Jahre Wehrpflicht - gedient hatten, davon mindestens f�nf Jahre als Unteroffizier. �hnliches galt in den meisten deutschen L�ndern.

Der Dienstgrad "Sergeant" bei der Polizei wurde nach dem Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918 noch einige Jahre verwendet. Um 1923 entfiel er vollst�ndig. In den Reichsl�ndern Bayern, Hessen und Preu�en trat an seine Stelle der Mannschaftsrang "Unterwachtmeister".

Dipl.-Ing.J�rgen Schweimler
Harnischstra�e 4
D-41515 Grevenbroich
Telefon:02181/61535