Oberdischingen, 20. Dezember 2013
Sehr geehrter Herr Lyszio !
Die Amish (Amischen) sind wohl als Teilgruppe der Mennoniten anzusehen, siehe
stammen aber meines Wissens nicht direkt von den süddeutschen Mennoniten ab, die ihrerseits weitgehend aus der Schweiz kamen. Amisch sind mir in Bayern nicht bekannt, aus dem Elsaß sind sie in der zweiten Hälfte des 17. Jhdts. weggezogen.
Die meisten süddeutschen Mennoniten sind im 18. und 19. Jhdt. nach Amerika ausgewandert. Heutzutage gibt es nur noch wenige in Deutschland. Ihre Aufruf an Nachkommen dieser Leute wird deswegen hierzulande wenig Resonanz finden.
Die von Ihnen angesprochenen Familiennamen kommen auch bei Nicht-Mennoniten vor (siehe Familiennamenbuch der Schweiz, 3. Auf. 1989). Das kann daran liegen, daß sich nur eine Linie eines Geschlechts den Täufern angeschlossen hat oder daß Mitglieder bei den Mennoniten ausgetreten sind.
Als Einstieg empfehle ich Ihnen, einige Jahrgänge der Zeitschrift Mennonite Family History durchzusehen (herausgegeben vom Verlag Masthof Press in Morgantown, Pennsylvanien), siehe
http://www.masthof.com/mfh/
Früher hat auch die Zeischrift Mennonite Quarterly genealogisches Material gebracht. Die ist aber in Deutschland schwer zu finden.
Da die Mennoniten keine kleinen Kinder taufen ließen und ihre Hochzeiten unter sich feierten, stehen sie nicht in den Kirchenbüchern der großen Konfessionen. Allenfalls in den Sterberegistern sind sie manchmal zu finden, wenn sie ihre Toten auf den örtlichen Friedhöfen begraben ließen.
Mit freundlichen Grüßen, Friedrich R. Wollmershäuser
"wl.ahnenforschung" <wl.ahnenforschung@t-online.de> schrieb: