Liebe Mitforscher,
1648 wurde mit dem Frieden von Münster in den niederländischen Generalitätslanden die reformierte Kirche die Staatskirche. Kath. Gottesdienste wurden offiziell verboten. Das soll sich, so steht es in einem Heimatbuch, nach 80 Jahren wieder dahingehend liberalisiert haben, dass der kath. Glauben wieder zugelassen war. Nun fand ich aber 1744 in Brabant am gleichen Tag eine Trauung sowohl im Kirchenbuch der reformierten als auch in dem der kath. Gemeinde. Daraus wäre zu schließen, dass die reformierte (Staatskirche) die Funktion des heutigen Standesamtes inne hatte und die eigentliche (kirchliche) Trauung in der kath. Kirche stattfand. Kann mir diese Einschätzung jemand bestätigen und ggf. mit Literaturangaben belegen?
Hallo Hanns Friedhelm,
Ich fand auf folgender Genealogie-site: http://www.bijvoet.org/genealogy/getperson.php?personID=I088&tree=Gerardus eine Bemerkung die deiner Vermutung vielleicht unterstützt (übersetzt):
(bemerk. : es handelt sich hier um ein Katholisches Ehepaar)
"Interessant ist dass das Ehepaar heiratet in einer reformierten Kirche. Roeland Berkemeijer berichtete uns am 14-4-2006 dass in die nördliche Provinzen es oft in reformierten Kirchen geheiratet wurde, auch von Katholischen.
Dies sei als standesambtlich zu betrachten."
Ich muss da hinzufügen dass die nördliche Provinzen Hollands - im Gegensatz zu den südlichen wie z.b. Brabant - überwegend Reformiert waren und sind. Es gab und gibt daher auch weniger Katholische Kirchen.
Jedenfalls, ich hoffe diese Information hilft dir ein wenig weiter.
Mit freundlichen Grüßen aus die Niederlande,
Milko Kretschmann
Nijmegen, the Netherlands
E milko@kretschmann.nl
W http://genealogy.kretschmann.nl
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