Hallo Anne,
nett, wieder einmal von Dir zu h�ren. Mit dem von Dir genannten "recte" darf ich mich im Sauerland (seltener), aber sehr viel in B�hmen (wie Du auch) herumschlagen.
Hier interpretierst Du nach meiner Auffassung das "recte" falsch. die beiden Begriffe "recte" und das Gegenst�ck "vulgo" (es gibt auch noch ein paar andere Bezeichnungen f�r diesen Sachverhalt) findest Du in den (l�ndlichen) Regionen, in denen neben dem Schreibnamen ein Hofname verwendet wird.
Das "recte" bei einem Namen hei�t, dass dieser der Schreibname, der andere des Hofname ist.
In S�db�hmen findest Du dann bei meiner Familie im KB z.B. einen Eintrag "Martinus Schetzko, recte Ranftl".
Das hei�t, dass (im Beispiel in Ulrichschlag Nr. 8) der Hof den Hofnamen Schetzko hatte, zur Zeit des Eintrags der Bewohner Martinus Ranftl war.
Oder umgekehrt k�nnte der Eintrag "Ranftl, vulgo Schetzko" lauten: Ranftl, im Ort �blicherweise Schetzko genannt
So lange Schreib- und Hofnane zusammen genannt werden, bereitet das kein Problem. Das ist aber meist nicht der Fall. Dann kannst Du die Kinder des Joseph Ranftl bei den Taufen unter Ranftl ODER Schetzko finden.
Schwierig wird es dann, wenn Du die zu der Zeit g�ltige Gleichsetzung von Haus- und Schreibnamen nicht kennst.
Ganz besonders gemein wird es, wenn der Schetzko-Hof z.B. durch Einheirat an einen Herrn Franciscus Tomerl gelangt. Der war bei seiner Geburt ein Tomerl, vulgo Zipperle, nach der Einheirat f�hrt er aber in aller Regel den (erheirateten) Hausnamen Schetzko, also Tomerl, vulgo Schetzko. Seine, des Franciscus Kinder, k�nnen dann unter Tomerl oder Schetzko auftauchen, die alte Gleichsetzung Schetko = Ranftl traf nicht mehr zu.
Diesen Sachverhalt hat Klaus aber nicht gemeint.
Gru�
Herbert (Kuba)