[PAF-User] Datumseingabe

Hallo liebe PAF-User,

ich lese nicht jeden Tag in der Liste, aber das Thema beschäftigt mich auch.

Hallo in die Runde.

Ich m�chte Ronald an dieser Stelle Recht geben, genauso
verfahre ich auch. Wenn man Personen verbinden m�chte,
die bereits vorhanden sind, gelingt das mit einem "ung" und dem
Jahr sehr viel besser als ohne Zeitangabe.
Bei Kindern, die fr�h verstorben sind, also nicht verheiratet gewesen
sein k�nnen, setze ich hinter den Familiennamen "+" ein Plus. Somit
scheidet dieser Kandidat bei m�glichen Verbindungen als Ehepartner aus.
So kann man viele Dinge in PAF �bersichtlich gestalten.

Hallo liebe PAF-User,

ich lese nicht jeden Tag in der Liste, aber das Thema besch�ftigt mich auch.

Von: "Klaus B. - PAF"<paf@buechtingscher-familienverband.net>
Gesendet: 26.05.2011 22:20:22
Betreff: Re: [PAF-User] Datumseingabe

3. Um auf die urspr�ngliche Frage zur�ckzukommen: Hans Dieter k�nnte auch ein "est" spendieren, ABER: Warum l��t er das Feld nicht einfach frei -
letztlich wei� er NICHTS �ber das Geburtsdatum. Und reines Spekulieren
bringt ihn nicht wirklich weiter...

Das sehe ich nicht so. Manchmal hilft "reines Spekulieren" schon bei der �bersicht.
Wenn ich z.B. f�nf Generationen habe, die alle "Bernard" hei�en, dann hilft mir ein estimated/gesch�tztes Jahr im Datumsfeld schon sehr die auseinander zu halten. Und schon an der blo�en Jahresangabe ist doch deutlich ersichtlich, da� kein genaues Datum bekannt oder nachgewiesen ist. Diese gesch�tzten Jahre helfen auch Funde bei ancestry.com oder familysearch.org als relevant oder nicht einzusch�tzen.

Mit freundlichen Gr��en
Ronald (Schmiers)

Auch Hallo in die Runde,

die Eingabe gesch�tzter Daten ist f�r mich selbstverst�ndlich, der Gewinn an �bersichtlichkit ist enorm.

Das + hinter dem Familiennamen ist eine L�sung. Ich habe mich f�r eine sehr viel aufw�ndigere entschieden. M�chte sie nicht mehr machen, bin nun aber, nach getaner Arbeit, sehr zufrieden. Und das Weiterf�hren ist kein gro�er Aufwand.

Und zwar habe ich ein benutzerdefiniertes Feld "Ehepartner" geschaffen, dass ich mir in der Personenansicht anzeigen lasse.

Bei der Geburt einer Person trage ich dort ein "-" ein.
Bei der Heirat wird das "-" durch den Familiennamen des Ehepartners, bei einer zweiten Heirat auch durch den, ersetzt.

Als Kind Gestorbene oder sonst als unverheiratet bekannte Personen bekommen statt des "-" ein "led" in dieses Feld.

Frage am Rande:
ich finde des �fteren (17. Jh, S�db�hmen) in den Sterbematrikeln die Bezeichnung "virgo emerita". Hat jemand eine Ahnung, was der Pfarrer damit ausdr�cken will?

Gru� aus Bochum
Herbert (Kuba)

Hallo Herbert,

hier ist auch so ein Eintrag:

http://histfam.familysearch.org/getperson.php?personID=I1429&tree=Balzers

!BIRTH: St. Nicholai Catholic parish baptismal (Taufen) records, 1717-1837,
Balzers, Liechtenstein. FHL film #1186667, item 1.
20 May 1746, Bernardinus Antonius + 1831
Parents = Josephus Vogt & Catharina Brunhardtin
Godparents = Caspar Burgmayer nomine (by the name of)
Joseph Steeger & virgo Emerita Burgmayerin
Also listed as a parent 1786-1805.

Hallo Herbert.

Ein benutzerdefiniertes Feld ist auch ein Weg. Mir geht es prim�r um die
�bersichtlichkeit. Steht hinter einem Namen ein + Zeichen, sehe ich sofort,
dass diese Person nicht der evtl. gesuchte Ehepartner sein kann, da fr�h verstorben.
Ich muss also nicht erst in's Eingemachte gehen, um das festzustellen.
Auch ich habe benutzerdefinierte Felder angelegt, gehe damit aber sehr sparsam um.
Diese Felder haben so einige T�cken, das merkt man besonders dann, wenn es an
Im- bzw. Export von Daten geht. Selbst wenn ich die Daten (gedcom) nicht weitergebe
sondern bei mir selber importiere, kann folgendes auftreten. Bei den importierten Daten
steht pl�tzlich eine 2. Ehe, die es garnicht gibt, mit Zeugen, die eigentlich die Taufpaten
sind.... Man sollte also vorsichtig sein mit diesen Feldern. Einen echten Gedcom Standard
gibt es offenbar (noch) nicht.

Emerita ist der Vorname. Jungfrau Emerita Burgmayer.
Emerita war der Legende nach die Schwester des hl. Lucius (5./6. Jh.).

Danke, lieber Herr Gessinger,

so habe ich wieder etwas dazu gelernt.

Liebe Gr��e

Eva (Holtkamp)
E.Holtkamp@gmx.de

Lieber Gerd,
hier hilft mir der Vorname Emerita leider nicht weiter:

11.09.1733 Sepulta est Catharina legitima filia Virgo emerita post defunctum Andream Schiermer colonus ex pago Muterschlag. Aetatis sua 61 annorum. Brovisa

Was hat der Pfarrer gemeint?

Gru� aus Bochum

Guten Abend,

mein alter "kleiner Stowasser" aus Lateinunterrichtstagen (ach ist das weit
weg ...) enthält folgenden Eintrag:

" *e-mereo* 2.ui, itus u. *-or* 2. itus sum *1. *verdienen; virum sich um
den Mann verdient machen *O, *emeriti verdiente Leute *O.* *2. *ausdienen:
stipendia; *emeritus* 3 ausgedient; bildl. aratrum *O.**"*

Moin,

Bei Pastoren in Ruhestand heisst es Pastor em. (= emeritus) ...

Gruss

Falk Liebezeit

Guten Morgen, Wolfgang,

den Stowasser habe ich nicht, zu meiner Schulzeit, auch die ist Jahrzehnte her, war der Langenscheidt mehr verbreitet. Vielleicht billiger?

Ich habe nat�rlich vor meiner Fragestellung auch in verschiedenen Lexika nachgeschaut, denn die Bedeutung dieses emereo ist eben recht vieldeutig, ich h�tte sogar gesagt gegens�tzlich.

In den meisten Nachschlagewerken lag die Betonung auf ausgedient, im Alter dienstunf�hig geworden, entpflichtet.
Kluge formuliert im Etymologischen W�rterbuch ... eigentlich Part. Perf. Pass. vom l. emerere = ausgedient haben zu l. merere = verdienen und l. ex.

Und jemand erwirbt ja Meriten, aber keine Emeriten.

Deswegen sterben die M�nner in diesem Kirchenbuch als vir meritus oder probatus, nur die virgo bekommt das "e" vor merita.

Aber im Georges habe ich gerade eine Stelle von Ovid gefunden: vir emeritus = ein verdienter Mann.

Nehmen wir also mal an, dass der Pfarrer die Jungfrauen ehren und nicht ver�chtlich machen wollte.

Gru� aus Bochum
Herbert (Kuba)

Hallo Herr Kuba,

das "e-" vorne dran kommt zwar von "ex", hat hier aber eher eine bekr�ftigende Bedeutung wie anderswo ein vorangesetztes "per-" od-er "com-" .

Eine Ver�chtlichmachung halte ich daher f�r �u�erst unwahrscheinlich, eigentlich ausgeschlossen!

Mit freundlichen Gr��en
Albert Schmid

Hallo Herr Schmid,

bei dem "Bekr�ftigungs-ex" habe ich in der Schule dann wohl mal nicht aufgepasst. Danke, so frische ich �ber die Familienkunde mein verstaubtes Gro�es Latinum wieder auf.

Aber mich jetzt noch darum zu k�mmern, wann ex welche Bedeutung hat! Oder gibt es da eine einfache Regel zum Nachlesen?

Ich bin halt �ber die virgo emerita gestolpert, weil diese Formulierung f�r mich neu war.

Gru� aus Bochum
Herbert (Kuba)

bei dem "Bekr�ftigungs-ex" habe ich in der Schule dann wohl mal nicht aufgepasst. Danke, so frische ich �ber die Familienkunde mein verstaubtes Gro�es Latinum wieder auf.
Aber mich jetzt noch darum zu k�mmern, wann ex welche Bedeutung hat! Oder gibt es da eine einfache Regel zum Nachlesen?

Hallo Herr Kuba,

ich glaube nicht, dass Sie da sehr viel Staub entfernen m�ssen: Die Grundbedeutung von e(x) ist und bleibt "aus; heraus" - wie beim "Auf-Ex-Trinken".
Genau so hat "per" die Grundbedeutung "durch; hindurch) und "com" ist irgendwie verbandelt mit "cum", also "zusammen; verbunden; unmittelbar", vgl. z. B. Kon-sequenz oder Kon-tinent. Alle drei Pr�fixe k�nnen aber auch diese Grundbedeutung verst�rken. Eine Regel hierf�r gibt es nicht: der Zusammenhang ist ausschlaggebend.

Ein Beispiel:
facere = machen, tun.

per-ficere: "durch"-machen", "bis zum Ende" machen. Im Lexikon finden Sie daf�r Bedeutungen wie: vollenden, zustande bringen; beendigen, abschlie�en; durchsetzen, bewirken - also eine deutliche Verst�rkungen des simplen "facere".
"Per-fekt" ist eine Sache eben dann, wenn "alles bis zum Ende getan",also "fertig gemacht" ist.

conficere: "zusammen-machen", zusammen bringen. Bildhaft k�nnte man da an eine Weidenrute denken, die man so weit biegt, bis sich die Enden ber�hren, also zusammengebracht sind, oder an das Spannen eines Bogen, der dann fertig (zum Gebrauch) ist. Im Lexikon finden Sie u. A.: zustande bringen; fertig machen.
"Haribo-Konfekt" ist also etwas, was sie nicht zuerst noch in den Mikro stellen m�ssen, sondern sofort in den Mund stecken k�nnen. Und in den Konfektionsanzug (die �lteren unter uns wissen noch, was das ist..) k�nnen sie sofort hineinschl�pfen, es ist "durch und durch, bis zum letzten Nadelstich" alles getan" - also ebenso eine deutliche Verst�rkung des "facere".

ef-ficere (das "x" wurde an das folgende "f" assimiliert): hei�t eigentlich und zu aller erst "heraus-bringen; hervor-bringen". Wie beim K�nstler, der aus einem St�ck Holz eine Figur "heraus-holt" und damit schlie�lich ein Kunstwerk "her-macht", also "her-stellt", f�hrt diese T�tigkeit des "Herausmachens" letztlich zu einem "zu-Ende-machen" also einem "fertig-machen".
Ein "effector" ist daher ein Hersteller, ein "Sch�pfer".

�hnlich:
e-laborare: heraus-arbeiten; sorgf�ltig arbeiten; sich anstrengen, sich bem�hen und
ex-citare: heraus-jagen; aufwecken; anfeuern; begeistern (vgl. englisch: ex-citing und ex-cited)

Es gibt also bei allen drei Vorsilben eine w�rtliche �bersetzung, dann aber meist auch weitergehende oder spezialisierende Weiterentwicklungen bis hin zu �bertragenen Bedeutungen, bei denen die urspr�ngliche Bedeutung auf den ersten Blick oft nicht mehr zu erkennen ist. In diesem Sinne bewirken alle drei Pr�fixe eine Verst�rkung der Grundbedeutung, ohne dass diese aber ganz verschwunden w�re.

Ich bin halt �ber die virgo emerita gestolpert, weil diese Formulierung f�r mich neu war.

Das trifft auf mich genau so zu: Da hilft kein Caesar und kein Cicero!

Herzliche Gr��e
(verbunden mit der Hoffnung, dass ich bei niemandem schulische Traumata geweckt habeO:-) )

Albert (Schmid)