[OWP] [Kleverland] Tenthoff Namenserklärung

"Luise Wenkheimer" <luise.wenkheimer@gmx.de> schrieb:

Hallo Heinz,

danke für Deine Ausführungen :). Allerdings lautet der Name Ten*t*hoff.
Ich hatte mich nur gefragt, ob vielleicht zwischen diesem und dem
Tenhoff ohne t ein Zusammenhang besteht, oder ob es doch
unterschiedliche Namen sind.

Das Ten- ist ja so ähnlich wie Ter-, und irgendwie denke ich, daß Tent-
vielleicht eine ganz eigene Bedeutung hat, siehe das Zitat meines Postings.

Hallo Luise,

das hatte ich schon versucht zu erklären, siehe folgende Zeilen.

> Tent wäre Zelt, aber das ist es wohl auch nicht. Das -t- ist vielleicht aus dem -d- von zu d-em entstanden.

Eine Möglichkeit wäre Tent als Form eines Vornamens, also Tent Hoff oder Ten t Hoff = Anton vom/zum Hof.

Wahrscheinlicher ist aber ten te Hoff = zu dem Hof.

Eine Verdoppelung der Vorsilben oder Nachsilben kommt oft vor, z. B. -ing und -er. -ing bedeutet Abkömmling von und -er auch. -inger ist dann ein Abkömmling vom Abkömmling. Ausreichend wäre
-ing oder -er.

Meine Namenerklärungen sind immer nur Vorschläge,
denn wie heißt es bei Adolf Bach "Die deutschen Personennamen":

§ 218.
In der Regel werden wir nur bei genauer Kenntnis der Geschichte der Familie der Namenträger in der Lage sein, für unsere modernen FN die bestehenden Deutungsschwierigkeiten einigermaßen zu beheben und von den vorhandenen Konkurrenzen diese oder jene auszuschalten. Wir müssen uns dabei stets die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten vor Augen halten und uns dann auf Grund jenseits des Sprachlichen liegender, auf die sachlichen Verhältnisse gehender Erwägungen in kritischer Haltung für eine von ihnen entscheiden. Keine vom Sprachlichen allein ausgehende Deutung eines FN wird als berechtigt angesehen werden können, wenn sie nicht gleichzeitig auch die Sachprobe besteht. Es ist aber selbstverständlich, daß neben der leichter zu beantwortenden Frage, wie ein FN u. U. erklärt werden kann, die entscheidende: wie er erklärt werden muß, angesichts der Dürftigkeit der älteren familiengeschichtlichen Zeugnisse bei einer außerordentlichen Fülle von FN offen bleibt.
  Über die Vielfalt der sprachlichen Möglichkeiten hinaus zu einer auch sachlich berechtigten Namendeutung führt in vielen, aber keineswegs allen Fällen neben der Kenntnis der Geschichte der Familie der Namenträger nur ein mehr als oberflächliches Wissen um die historische und politische, die kulturelle und sprachliche Entwicklung, um die geographische und wirtschaftliche Eigenart der Landsachaft, der die Familie entstammt; denn immer wird man sich gegenwärtig halten müssen, daß unsere familiengeschichtliche Überlieferung in der weitaus größten Zahl der Fälle um Jahrhunderte jünger ist als das Entstehen der FN. Da auch im ausgehenden Mittelalter, in das meist nur wenig familiengeschichtliche Zeugnisse zurückgehen, die Binnenwanderung in Deutschland nicht unbeträchtlich war, ist die Landschaft, in der ein FN entstand, nicht stets mit Sicherheit zu bestimmen.

Viele Grüße

Heinz (Muhsal)