OTTO aus Lohnig, SPEER aus Simsdorf (und WITTWER, WEIHER, SCHNIEBER, HÄNSEL usw.)

Liebe Listenmitglieder, lieber Wolfgang Otto,

vielleicht hat von den Listenmitgliedern jemand eine Idee zu folgendem:
Leider komme ich bei den Vorfahren
Friedrich August OTTO aus Lohnig, Kreis Neumarkt (ehemals Kreis Striegau, Kirchengemeinde Groß Baudiß) und
Johanna Eleonore SPEER aus Simsdorf Kreis Jauer (ehemals Kreis Bolkenhain) nicht mehr weiter. Nach den Angaben bei der Trauung am 8.9.1839 in Hohenfriedeberg müßte Friedrich August OTTO 1808 als Sohn von George Friedrich OTTO in Lohnig und Johanna Eleonore SPEER 1815 als Tochter des herrschaftlichen Viehwärters Gottlieb SPEER in Simsdorf geboren worden sein.
Taufen sind für diesen Zeitraum nach meinem Wissen nicht vorhanden (?), verfilmt sind nur die Taufen in Hohenfriedeberg 1800 bis 1812 und 1831 bis 1849.
Die Todesfälle für Simsdorf umfassen den Zeitraum 1794 bis 1849, für das übrige Kirchspiel Hohenfriedeberg aber nur 1831 bis 1849.
Tatsächlich konnte ich auch immerhin den Tod von Johann Gottlieb SPEER, herrschaftlicher Viehwärter in Simsdorf, finden, er starb am 27.1.1837 im Alter von 69 Jahren. Eine Trauung dieses Johann Gottlieb SPEER oder die Beerdigung seiner Witwe konnte ich aber nicht finden. Ist sie wohl noch nach 1849 gestorben ? Und haben sie trotzdem vor 1794 geheiratet (denn die Trauungen sind von 1794 bis 1849 lückenlos) ? Oder haben sie an einem anderen Ort geheiratet ? Denn es sind auch keine älteren Geschwister in dem Zeitraum von 1800 bis 1812 geboren worden, obwohl es später, als sie als Patin genannt wird, über Johanna Eleonore SPEER heißt, sie sei des Gottlieb SPEER, Schleußers in Simsdorf jüngere Tochter (was heißt eigentlich Schleußer, kann man es mit Schließer, Wärter gleichsetzen ?).
Es gibt allerdings im Kirchspiel Hohenfriedeberg einen gleichnamigen (!) Großknecht Johann Gottlieb SPEER, Großknecht in Schollwitz. Schollwitz und Simsdorf gehörten der gleichen Herrschaft. Dieser Johann Gottlieb SPEER, Großknecht auf dem herrschaftlichen Hofe zu Schollwitz, hat am 22.4.1792 Maria Elisabeth SCHNIEBER geheiratet, wie sich aus dem Eintrag der Taufe eines Sohnes des Paares am 3.11.1802 ergibt. (der Eintrag lautet: Speer, Johann Gottlieb, Inwohner in Schollwitz, mit Maria Elisabeth Schnieber Sohn Johann Gottlob geboren den zweiten November früh um 7 Uhr, Paten:
1. Junggeselle Johann Gottlob, des Johann George HÄNSELs Freistellenbesitzers und Gerichtsscholzens in Schollwitz ehelicher Sohn
2. Junggeselle Johann Gottlieb, des Johann Gottfried WEIHER angesehenen Bauers in Simsdorf ehelicher Sohn
3. Johann Heinrich SCHNIEBER, herrschaftlicher Schäfer in Zirlau
4. Johann Gottlieb WITTWER, herrschaftlicher Viehzüchter in Schweinz
5. Jungfrau Susanna Maria, des Johann George VOGTS, Erbe und Gerichtskretschmars auch Gerichtsgeschworenen in Schollwitz eheliche Tochter
6. Frau Anna Maria des Johann Gottfried Wilke, angesehenen Bauers in Simsdorf Ehefrau).
Von anderen Verwandten mit dem Namen SPEER ist hier also nicht die Rede, auch nicht bei der Taufe einer Tochter Anna Susanna Eleonora SPEER am 9.5.1804, deren Paten aus denselben Familien wie oben stammen (mit Ausnahme eines zusätzlichen Junggesellen Johann Gottlieb des Johann Gottfried WEYRAUCH Bauers in Simsdorf ehelicher Sohn).
Das Begräbnis dieses Großknechts Johann Gottlieb SPEER aus Schollwitz ist nicht zu finden, wobei allerdings Begräbnisse in Schollwitz sowieso erst ab 1831 verzeichnet sind. Man könnte deshalb vielleicht auf den Gedanken kommen, der Großknecht aus Schollwitz sei mit dem herrschaftlichen Viehwärter aus Simsdorf identisch.
Aber der Eintrag des Todes der Ehefrau von Johann Gottlieb SPEER, Großknecht in Schollwitz, am 27. Mai 1835 (also VOR dem Tode des herrschaftlichen Viehwärters), lautet wie folgt:
Speer, des weiland Johann Gottlieb, gewesenen Großknechts auf dem herrschaftlichen Hofe zu Schollwitz, nachgelassene Witwe, namens Maria Elisabeth geb. Schnieber, starb am 26. Mai, abends 6 Uhr, alt 68 Jahre 9 Monate, Altersschwäche.
Was ist davon nun zu halten: der eine heiratet, hat Kinder und eine Witwe, über den anderen ist nichts zu finden als nur sein eigener Tod und die Nennung bei der Trauung der Tochter. Aber es steht ja deutlich zweimal dort, dass beim Tod der Witwe der Ehemann bereits verstorben war.
Außerdem muß es wohl doch noch weitere Familien SPEER in der Nähe von Hohenfriedeberg geben, denn es gibt noch ein weiteres Begräbnis am 20. Januar 1833: SPEER Marie Rosine in Schweinz deren uneheliche Tochter namens Marie Rosine ist verstorben am 17. Januar abends halb 5 alt 1 Tag 19 Stunden, Schwäche.
Außerdem gibt es noch den Schmiedegehilfen Johann Friedrich SPEER in der herrschaftlichen Schmiede zu Hohenfriedeberg.
Und es gibt noch den Vielleicht-Bruder von Johanna Eleonore SPEER, den Maurer und Schuhmacher Johann Gottlieb SPEER in Simsdorf. (Dazu noch: Begräbnisse 1839 Simsdorf Speer Anna Rosina geb. WEIGEL des Johann Gottlieb Speer Maurers in Simsdorf Eheweib starb am 19. Juni früh 4 Uhr alt 28 Jahre 8 Monate 28 Tage, Schwindsucht.
Trauungen 1844 Speer Johann Gottlieb Maurer Polierer in Simsdorf ein Witwer wurde Dom. 23, 24, 25 post Trinitatis aufgeboten mit Jungfer Anna Rosina, des weiland George Friedrich Opitz gewesenen Zimmermanns in Oelse ehelicher einziger Tochter).

Meine Frage ist natürlich, wenn es sich um zwei verschiedene Johann Gottlieb SPEERs handelt, und davon gehe ich aus, in welchem Kirchspiel könnte ich wohl weiter suchen ? Und wie komme ich an Informationen über Lohnig im Kirchspiel Groß Baudiß wegen OTTO ?

Entschuldigung wegen der langen Mail, vielleicht kann aber jemand mit Erfahrung den Zusammenhang der Einträge auch ganz anders beurteilen als ich.
Für jeden Kommentar und jede Anmerkung, jede Hilfe bin ich dankbar.
Viele Grüße von Peter Ebenfeld

Peter Ebenfeld schrieb:

Meine Frage ist nat�rlich, wenn es sich um zwei verschiedene Johann >Gottlieb SPEERs handelt, und davon gehe ich aus, in welchem Kirchspiel >k�nnte ich wohl weiter suchen ?

Hallo Peter,

da in deiner Mail die Ortsnamen Oelse und Zirlau fallen, w�rde ich
die Nachbar-Kirchgemeinden Oelse (mit Ullersdorf, Hoymsberg,
Nonnenbusch), sowie Freiburg (mit Polsnitz, Zirlau, Ober-Kunzendorf,
Nieder-Kunzendorf, Fr�hlichsdorf, Zeisberg) empfehlen.
Ich wei� allerdings nicht, ob davon noch etwas vorhanden ist.

Sind Dir au�erdem die Best�nde betreffs Hertwigswaldau in der
MOB Herne bekannt ?

Und wie komme ich an Informationen �ber Lohnig im Kirchspiel
Gro� Baudi� wegen OTTO ?

Da sieht es wohl allgemein nicht gut aus.
Aus den 30iger Jahren h�tte ich was f�r Dich (Postkarte, Ortsplan)
aber auch selbstgemachte Fotos vom Herbst 2000. Nur, das wird Dir
nicht viel n�tzen.

�brigens, Schleu�er kann man mit Schlie�er gleichsetzen.

Viele Gr��e
Bernd Gr�dler